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Tonspur

Tonspur vom 26.05.2013

Lady - Lady - Lady „Lady“

Eine gute Freundin, mit der ich einige Zeit zusammen gewohnt habe (und immer wieder machen würde) hatte eine besonders dezente Art mich auf ihre derzeitige Lieblingsmusik aufmerksam zu machen. Sie spielte die CD einfach in einer Endlosschleife, so habe ich z.b. die Platte von Moby „18“ in jeder Feinheit geniessen dürfen, so das ich sie in diesem Leben nicht mehr hören muss. Diese Zeit kann ich also nutzen andere Platten zu hören , wie diese die schlicht und einfach „Lady“ heißt und vom Gesangskollektiv Lady stammt. Diese Scheibe dreht sich nun schon gefährlich lange in meinem Player und so langsam komme ich dahinter warum man manche Platten einfach im Gesamten häufig spielen muss, es ist wie ein Gebilde das immer mehr Form annimmt, wie ein Haus das man erst von außen kennt, die Tür öffnet, durchs Treppenhaus rauf und runter läuft und alles strahlt eine wohnliche Wärme aus. Dieses Haus hat 11 Etagen und jede gefällt mir, jede hat Charme, der Stil der Einrichtung ist wunderbar altmodisch und man möchte sofort einziehen, kein unbequemer neu modischer Schnulli, kein Designerkram, kein Innerarchitektentraum. Hier und da ein Möbel vom Flohmarkt und das die Patina hier und da nachträglich aufgebracht wurde stört in keinster Weise. Noch ein Vergleich und dann höre ich auch schon auf mit diesen Marklervergleichen, aber alle Etagen sind zur Sonnenseite ausgerichtet und sind durchflutet von einem herrlich warmen Licht.
Aber hier geht es um die Band „Lady“ mit ihrer Platte „Lady“ und nicht „House“,mit ihrer Platte House obwohl sie, die Ladys im stilvollen Video zur Single „Get Ready“ von einem ollen Haus herumlungern und singen.
Lady sind Nicole Wray und Terri Walker
Terri Walker wird als Chanelle Gstettenbauer in London geboren, lebt zwischen ihrem vierten und siebzehnten Lebensjahr lebt sie in Regensburg, begibt sich dann aber zurück nach London.
Das sich jemand mit so einem für englischsprechende Menschen unaussprechlichen Namen ein Pseudonym zulegt ist nur folgerichtig. Dort beginnt sie, Oper zu studieren, ihr Herz bleibt aber dem Soul und R'n'B versprochen. 2003 veröffentlicht sie in Großbritannien "Untitled", ihr erstes von vier Solo-Alben, die aber nicht sonderlich erfolgreich sind.
Den Erfolg hat Nicole Wray, zu diesem Zeitpunkt bereits hinter sich, mit ihrem Top-5-Hit "Make It Hot", der in Zusammenarbeit mit Missy Elliot und Timbaland im Jahr 1998 entsteht. Die gerade einmal Achtzehnjährige ist bereits ein Jahr vorher auf Missy Elliots "Supa Dupa Fly" zu hören.
Im selben Jahr veröffentlicht sie ihr Debüt "Make It Hot". Doch bevor 2001 der Nachfolger "Electric Blue" erscheinen kann, trennt sie sich von Missy und ihrem The Goldmind-Label. Der Longplayer verschwindet in der Tonne. Die nächsten Jahre verbringt Wray mit Q-Tip, Kid Cudi, Lee Fields, den Black Keys und deren Nebenprojekt Blakroc im Studio.
Ihre transatlantische Partnerschaft findet im Produzententeam Leon Michels und Jeff Silverman Unterstützung. Bekannt als Truth & Soul arbeiteten diese zuvor mit Adele, Aloe Blacc und Lee Fields. Zu Fields "Faithful Man" trägt Wray bereits ihre Vocals bei.
Für Lady verbindet sich die kehlige Gewalt in Walkers Gesang mit Wrays kratziger Stimme über der knurrenden Energie der Truth & Soul-Band. Dabei wechseln die beiden Damen ansatzlos von Solo- zu makellosen Harmonie-Gesängen.
Herausgekommen ist ein wunderschönes Soul Album, auf dem man keinen schwachen Song findet, hier und da vielleicht mal eine Reministzenz an diverse Soulgrössen aber auch das ist charmant verpackt und nie langweilig, außer man mag diese Musik generell nicht oder hat kein Herz!
Glücklicherweise hat das Haus einen Lift mit so eine Zufallstaste und der bringt dich in irgendeine Etage, mal sehen, pling, wir sind bei „Get Ready“ stehen geblieben!

(Dennis Klostermann)

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