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Tonspur

Tonspur vom 11.06.2013

The Computers - “Love Triangles, Hate Squares” - Zu den Gesetzen einer Kleinstadt gehört es, das scheinbar jeder jeden kennt. Sollte es dann doch mal ein Gesicht geben, das man noch nicht kennt, das ein interessiert, weil es reizend ist und wahrscheinlich einen schönen Charakter hinter sich verbirgt, kann man davon ausgehen, das es in deinem Umfeld einen gibt, der dir Auskunft geben kann. Da erfährst du dann den Namen z. B.das sie Carola heißt, schon zwei Kinder hat, die Justin-Peter und Ailien Chanien heißen, das sie geschieden vom Bernd ist und seit dem mit Typen wie Nico, ja genau der Nico rumhängt und auch schon mit dem Riesenarsch Frederick gesehen wurde. Des weiteren raucht sie viel, gibt leichte Schnarchgeräusche ab wenn sie lacht und stürzt häufig in der Gerberstrasse ab. An der Stellen tu´s du dann so, als ob es dich dann doch nicht so richtig interessiert, weil du den einen oder anderen Punkt doch nicht wissen wolltest oder vielleicht lieber selbst herausbekommen hättest. Zum einen ist es schön wenn man vor Fehlern gewarnt wird, zum anderen ist es für die Romantik oft abträglich zu viel zu wissen. Die Geschichte mit samt der Namen ist natürlich frei erfunden, bevor hier die ersten erboste Zuhörer anrufen.

Über The Computers habe ich im Vorfeld eben auch schon einiges gehört, ihr Bandname ist sicherlich ironisch gemeint, da die Band mit elektronischen Sounds a la Kraftwerk so gar nix zu tun hat, desweiteren tragen alle Anzüge, der Sänger hat eine große Klappe und das erste Album "This Is The Computers" ist viel besser weil es härter, schneller roher und kürzer! (Gähn!)
Bei so viel Information fällt es schwer eine eigene Meinung zu bilden.

Aber fangen wir am Anfang an.
Sänger und Gitarrist 'Screaming' Al Kershaw sucht sich 2007 in Exeters kleiner, aber eng verknüpfter Punkszene drei Mitstreiter, verteilt Listen mit Bandnamen, wie sich alles anhören soll und dann kanns auch schon losgehen. Was auf den Listen stand? Elvis Costello, Dr. Feelgood, The 101ers und Black Flag. Ich hätte noch The Hives dazu gekliert, aber ist ja nicht meine Liste.
Gerade mal einen Song hat das Quartett auf der Brust, als es das erste Mal auftritt, ein paar Wochen später klopft schon Radio 1 an, um eine Session aufzunehmen.

Manchmal sind die Dinge eben so einfach, wie sie scheinen: "Wir alle lieben Garage, wie alle lieben Soul, wir alle lieben Punk und Rock 'n' Roll. Das ist alles, was man braucht". So schlicht erklären sich The Computers im Interview den Erfolg.

So schnell wie sie ihren Version des R'n'R spielen schieben sie auch die Karriere an und was schon bei Bands wie Mando Diao gut geklappt hat, immer schön grosse Klappe. Da können Songs noch so herrlich pissig heißen wie "Bring Me The Head Of A Hipster" oder "Disco Sucks", welche auch sicherlich als Aushängeschild der Platte fungieren sollen, aber Blues-Rock, durchzogen vom Soul, ist die Marschroute. Dass da mal Punk im Sound war, hört man "Love Triangles, Hate Squares" nicht mehr an. Durchproduziert, retro, etwas bieder. Von The Computers kommen keine Nackenschläge mehr, sondern Zugeständisse. Aber das weis man erst wenn man die erste Platte gehört hat.

Ohne die Information im Vorfeld zu kennen hätte ich gesagt, coole Sommerplatte, die viel Rock n Roll und Soul versprüht, die sich manchmal nach den Hives an hört und manchmal nach Elvis Costello. Das der Punk raus ist – scheiß drauf!

Und mit den ganzen Informationen - sag ich`s auch und den Song "C.R.U.E.L" spiele ich nur für dich unbekannte Carola!

(dennis klostermann)

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