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Tonspur

Tonspur vom 02.09.2013

Half Moon Run - Dark Eyes - Bei Clubkonzerten ist es ja meistens so, dass man sich dort Bands ansehen möchte, die man bereits kennt und schätzt, also von denen man beispielsweise schon eine Platte im Schrank stehen hat und immer wieder gerne auflegt. Kostet ja immerhin ein bisschen Geld und einen netten Abend, wenn das Konzert dann doch nicht so dufte sein sollte. Etwas einem selbst Unbekanntes guckt man sich dann doch eher auf Musikfestivals an.
Aber wie schön ist es, wenn es dann mal anders läuft? Dass man die Band, die abends spielen wird, kaum kennt, vielleicht mal angespielt hat, und das Konzert einen dann so wegputzt, dass man sich die Musik dazu unbedingt in den Schrank stellen möchte, um sich jederzeit an ein wundervolles Konzert erinnern zu können? So geschehen neulich bei Half Moon Run, mit einem einzigen Song als Überzeugungsmittel fürs Konzert. Die Band spielte in unserem Erfurter Lieblingsanlaufpunkt für schöne Konzerte, dem Franz Mehlhose, diesmal sogar ausverkauft.
Half Moon Run kommen aus Kanada, sind als Band noch ganz frisch und haben 2012 ihr Debütalbum „Dark Eyes“ veröffentlicht, und rückblickend kann ich sagen, dass die Band dieses live ziemlich gut umgesetzt hat. Auszeichnen tut die Musik von Half Moon Run sich durch zum Teil vierstimmigen Harmoniegesang, der in besonders harmonischen Momenten schon mal an die Fleet Foxes erinnern kann. Dann manchmal, Überraschung, drei Bandmitglieder kloppen auf Trommeln ein und lassen das Ganze wunderbar, ja, rhythmisch werden. Das hört man auf CD gar nicht so sehr, aber wer es versuchen will: „Call Me In The Afternoon“ heißt der Ohrwurm, in welchem das live passiert, und den werden wir auch gleich hören.
Ein anderer wichtiger Song ist „She Wants To Know“, und der ist zwar schon auf Platte ziemlich brodelnd und düster, krachig wird es dann aber vor allem live. Und: Es gibt tatsächlich mit „Need It“ auch eine Ballade, die ein bisschen schnulzig ist und, wie ich finde, auch von N*Sync gesungen sein könnte. Aber hier geht das auch irgendwie klar und zeigt, wie vielseitig die Band ist, ohne dass alles völlig durcheinander ist. Es gibt viel Folk und Gitarre und Naturatmosphäre, aber all das wird eben in jedem Song wieder neu ausgelegt. Spannend.
Noch etwas Schönes an der Reihenfolge, die Band erst live kennenzulernen und dann auf Platte zu hören: Man sieht gleich, wie enthusiastisch die Bandmitglieder bei der Sache sind und wie sympathisch sie auftreten. So kann man auch CDs verkaufen, nämlich direkt in Anschluss an ein tolles Konzert. Also Beeilung, sich das Ganze noch mal anzugucken, denn Philip von Franz Mehlhose hat schon richtig erkannt, dass es in Zukunft schwierig werden könnte, die Band noch mal in solch gemütlicher und heimeliger Atmosphäre zu erleben. Zu vergönnen wäre ihnen der Erfolg ja auch. Und nun, wie versprochen: Der Song mit den drei von vier trommelnden Bandmitgliedern. Half Moon Run mit „Call Me In The Afternoon“.

(Laura Eigbrecht)

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