Spielerezension
Spielerezension vom 25.09.2013
Chocolate Fix - Mit Essen spielt man nicht! - dennoch heute: „Chocolate Fix“ - ein zuckersüßes Denk- und Logikspiel, bei dem kleine Schokopralinés als Nervennahrung dienen. Die 9 schokoladigen Spielsteine gibt es in den Sorten rosa Erdbeere, weiße Vanille und braune Zartbitterschokolade. Jede Sorte ist zudem in runder, dreieckiger und quadratischer Ausführung vorhanden – verpackt als richtiges Praliné im dekorativen Förmchen. Ganz unbedenklich für die Hüften ist es trotzdem, denn die Schokoladenstückchen sind, wie bei Spielen der ThinkFun-Reihe von HCM Kinzel üblich, aus schlagfestem Kunststoff. Man nehme also das 3x3-Felder große, quadratische Spielbrett, das sich als geöffnete und zu bestückende Pralinenschachtel entpuppt. War „Chocolate Fix“ bereits 2009 für den deutschen Lernspielpreis nominiert, wartet es 4 Jahre später nun mit 40 neuen Spielkarten auf. Alle sogfältig in einem Ringbuch geordnet, welches man vor der Pralinenschachtel aufstellt. Auf den allerersten Seiten findet man zunächst - und immer wieder die Spielanleitung, sodass man gleich alles Wichtige beisammen hat. Die Regeln sind dabei verständlich in Bild- und Textform erläutert, sodass keinerlei Verständlichkeitsprobleme aufkommen. Auf den Karten befinden sich nun im Folgenden 40 neue Aufgaben, wie man die 9 Pralinen in der Schachtel anzuordnen hat. Das klingt erst einmal simpel, hat es dann aber doch in sich. So sind die Aufgaben nach 4 Schwierigkeitsstufen von Beginner bis Experte sortiert. Es ist durchaus ratsam, mit Aufgabe Nummer 1 zu beginnen, auch wenn sie noch so einfach erscheint, da man bei den höheren Aufgaben von den Erfahrungen der Vorrunden profitieren kann. Die Lösung zur Aufgabe ist dann direkt auf der Kartenrückseite zu finden. Ziel ist es also, pro Aufgabe ein einzigartiges Schokoladensortiment zusammenstellen. Die Platzierungshinweise auf der jeweiligen Spielkarte dienen dazu, alle 9 Schokoladenstücke auf ihre richtige Position in der Schachtel zu setzen. Man findet entweder Vorgaben für Form und Farbe oder nur für die Form oder nur für die Farbe, aber nie für die vollständige Schachtel. Man leitet einfach ab, wo ein Teil hingehört oder welche Farbe neben welche Form zu setzen ist. Manchmal weiß man dann, dass die dreieckige Praline aus Zartbitterschokolade in der unteren Reihe ihren Platz einnehmen muss. Die Aufgaben lassen jeweils nur eine eindeutige Lösung zu, die Hinweise sind aber stets lückenhaft. So hilft einem dann nur logisches Denken, um die vollständige Anordnung aller 9 Leckereien herauszufinden. Beim Abgleich der eigenen Pralinenschachtel mit der Lösung auf der Rückseite der Aufgabenkarte sollten sich einem nun 2 identische Bilder auftun. Andernfalls hätte man sich schier verknobelt. Nach circa 15 – 20 Aufgaben werden die Hinweise weniger und die Positionen der einzelnen Pralinés lassen sich von Anfang an immer schwieriger erkennen. Oft muss man die Positionen jetzt einfach ausprobieren – denn auch hier geht probieren über studieren. Da helfen die 18 mitgelieferten Form- und Farb-Plättchen, mit denen man am Rand der Schachtel mögliche Optionen markieren kann. Viele Aufgaben sind tatsächlich schwieriger als erwartet und so kann man sich an manchen Pralinen schonmal einen Zahn ausbeißen – natürlich nur bildlich gesprochen. „Chocolate Fix“ wird ab einem Alter von 8 Jahren empfohlen, aber auch Erwachsene, die Denk- und Logikspiele mögen, kommen in den höheren und echt kniffligen Leveln auf ihre Kosten. So ist das Spiel, auch dank des mitgelieferten Aufbewahrungsbeutels, zum Beispiel auf Reisen ein Spaß für die ganze Familie. Es bietet kurzweilige Unterhaltung und trainiert die grauen Zellen. „Chocolate Fix“ ist bereits für einen Spieler ausgelegt, aber wie so oft bei Denkspielen, macht auch hier Gruppen-Knobeln Spaß – ganz nach dem Motto: „Einfach mal über den Tellerrand hinausschauen – oder in diesem Falle über die Pralinenschachtel.“
(Georgina Hagedorn)