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Tonspur

Tonspur vom 06.10.2013

Chvrches - The Bones Of What You Believe - Gibt’s in der Musikbranche die Kategorie „süß“, mit der Steigerungsform „voll süß“? Sicher nicht denn Musikkritiken sollen rational erklären, was emotional entstanden ist. Was will der Künstler, will er überhaupt was, am Ende noch von mir. Das ist die Welt der Kunsterklärer, die tief in die Fremdwortkiste greifen und diese dir um die Ohren hauen. Als Künstler ist man oft selbst überrascht was man da erschaffen hat, das es den grundlegenden Zwiespalt der menschlichen Existenz in Koexistenz mit der metaphorischen Welt der Altforderen spiegelt, aber ohne den kategorischen Imperativ außer acht zu lassen. Ja, ist mir gerade eingefallen! Für eine Bezeichnung „süß“ muß man sich erklären, fast schon Entschuldigen, keine Imagination, keine kreative Tiefe, oder etwa doch, ein lieblicher Weißwein ist auch erst süß, aber dann doch mehr. Also soll fortan der Begriff „süüüüß“ Einzughalten.
Die Musik der Band um die es heute gehen soll ist in jedenfall süß, niedlich und verspielt. Letzte Begriffe möchte ich an der Stelle im gleichen Musikkritikuniversum verankert wissen.
Die Band heißt „CHVRCHES“, was ausgesprochen Churches heißen soll. Die Band begründet die ungewöhnliche Schreibweise damit, das sie sich von eben den christlichen Inhalten, die ein Wort wie Kirchen beinhaltet abgrenzen wollen. Ausserdem sind sie so leichter im Netz zu finden.
"Wir hatten keine Lust mehr, mit Jesus um Internet-Treffer zu konkurrieren", Okay ist eine Erklärung, wenn auch etwas schwer nachzuvollziehen. Aber es geht doch hier nicht um Namen, die können doch nur Hülle für die Musik sein.
Die Band hat sich 2011 in Glasgow gegründet und besteht aus Iain Cook, Sythesizer, Gitarre, Bass und Gesang, Martin Doherty, Sythesizer, Sampler und Gesang und der Sängerin Lauren Mayberry.
Alle Drei sind schon lange in der schottischen Musikszene unterwegs, allen voran Iain Cook – na lieber Musikfan, eine schöne Fachfrage ist das, in welcher bekannten schottischen Band hat er schon mit gespielt und war maßgeblich für deren Sound verantwortlich, na, sein sie ruhig mutig beim raten?
Die hochverehrten Postrock Helden von Aerogramme und der Nachfolgeband The Unwinding Hours. Was Namen so ausmachen können, Dorethy spielte schon bei The Twillight Sad und die Sängerin in einer nicht ganz so bekannten Band namens Blue Sky Archives. Für diese Band produzierte Cook eine EP und nach den Aufnahmen bot er ihr einen Gesangsjob bei seiner Band an und Churches waren komplett.
Mit gerade mal zwei Singles ging es los für die Band, als Geheimtipp und als Vorband für Passion Pit, Two Door Cinema Club, School of seven Bells, oder derzeit auf der The Delta Maschine Tour von Depeche Mode zu sehen. Dazu kamen diesen Sommer diverse Festivalauftritte.
Nun ist das Debütalbum The Bones Of What You Believe auf dem Markt und macht da weiter wo die Singles Recover und The Mother We Share schon ihren süßen Eindruck hinterlassen haben.
Electropop von der guten euphorischen Art, mit einigen Anleihen aus den guten alten 80 zigern, gerade bei Songs wie Science/Visions müssen sie sich einfach nur mal Anne Clark mit ihren Sprechgesang vorstellen, es funktioniert, You Caught The Light räubert etwas bei The Cure, aber wer wird den so kleinlich sein. Natürlich ist das auch irgendwie mit einem Bein im Mainstream, aber wenn man das so süß macht – drücke ich gerne nochmal auf „Play“!
Wir hören The Mother We Share, aber nicht als die Album version sondern im Blood Diamonds Remix.

(dennis klostermann)

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