Sendung - Details
Charlotte
Montag, 00:00-01:00 Uhr
Charles Ott
Die 25. Stunde des Sonntags
Tonmaterial, Kommentare, Geschichten - es gibt Meldungen zum Zeitgeschehen, neue und alte akustische Perlen, thematisch zusammengestellte Musik (Regen, Glück und Abwasch) und manchmal einfach ein Buch, das mich zur Zeit beschäftigt. Lieblingsthema: das Universum und der Rest, Lieblingsautor/Lieblingsfeind: Arno Schmidt
Haftungsbeschränkung: "The warning that I've recieved - you may take it with however many grains of salt you wish - that the brown acid that is circulating around us is not specifically too good. It's suggested that you do stay away from that. Plus it's your own trip, so be my guest. But please be advised that there is a warning on that one, okay?" (Bühnenansage in Woodstock)
Playlist: 23. Juli 2001
Kommentare, Meinungen, Meldungen
Meldung "Bücher für das Bauhaus": Ich habe bisher außer den immer gleichlautenden Meldungen dieser Art nichts näheres über diese Aktion erfahren. Mein Vorschlag: eine Bücherklappe einzurichten. Vielleicht wirft der eine oder andere ja mal ab und zu ein Buch ein. Mit Babys und Dachschindeln klappts ja auch.
Bei der Bundeswehr lebt man gefährlich (wer hätte das gedacht!): Als wenn wir das noch nicht wüßten, treffen immer neue Schreckensmeldungen ein. Gut, daß man an den Radaranlagen durch die Technik ernsthafte Schäden davontragen kann und daß dieses Wissen lange Zeit verschwiegen, ja sogar geleugnet wurde, halte auch ich für ein geeignetes Thema für Report und Monitor. Aber beim posttraumatischen Belastungssyndrom bei aus Krisengebieten zurückkehrenden Soldaten und solchen, die bei Soldaten was zu sagen haben, da endet mein Verständnis. Meines Wissens wird in der Bundesrepublik schon lange niemand mehr zum Dienst an der Waffe gezwungen, es gibt Alternativen. Wer das aber unbedingt haben muß, sollte wissen, daß in der Bundeswehr dienen inzwischen wieder Krisenintervention bedeutet, und Krisenintervention heißt unter Umständen auch Schießen auf andere Soldaten oder den Tod von Zivilisten mit ansehen zu müssen. Mein Beileid jedem,der so etwas miterleben mußte, aber die Ursache des Problems liegt für mich eindeutig beim Tag der Musterung.
Meine Hochachtung dem Herrn Dr. Kohl, der geschafft hat, ein gerichtliches eindeutiges JA ABER zu erstreiten. Alles ist relativ und einflußreiche Freunde haben noch nie geschadet. Daß man, solange DDR und Staatssicherheit ergründet und aufgearbeitet werden sollte, akribisch gesammeltes hilfreich annahm, abgeheftetes willkommen sichtete, Aussagen noch dankbar ab.. ähm angehört wurden, scheint offensichtlich. DDR-Unrecht konnte zu den neuen Akten gelegt werden und die einflußreichen Freunde, ja, auch hier, das ist das Relative, wurden Ihres Einflusses entledigt. Leider sind eben noch immer nicht alle gleich und dies wird einmal mehr deutlich. wo unrechtmäßig erworbenes Wissen die freiheitliche Grundordnung oder zumindest das, was schon immer gut lief, gefährdet. Aber warscheinlich hat das mit Ost und West schon lange nichts mehr zu tun. Daß sich Herr Kohl durch Sperrung der ihn betreffenden Akten die Chance nimmt, einer großen Bürde und weiteren Unannehmlichkeiten entledigt zu werden, wird ihm sicher schon gar nicht mehr bewußt. Braucht ihm auch nicht. Denn auch ich bin tief beeindruckt und sage deshalb noch einmal: Alle Achtung, Herr Altbundeskanzler!
Musikredaktion: Keine Playlist vorhanden