Projekte - Laufende Projekte
FEINDBILDBOX - eine auditive und visuelle Stadtraumintervention
Übersicht
Projektbeschreibung
Umsetzung
Die Feindbildbox
Projekttagebuch
Impressionen
Die Künstler
Förderer
Projektbeschreibung
"Die einzige Chance, langfristige Bewußtseinsänderungen (beim Feindbild – Anm. d. Antragstellers) zu bewirken, scheint in langwierigen kulmutativen Erfahrungen zu liegen, die schließlich zu einer Umstrukturierung von Glaubenssätzen, Bildern und Ansichten führen können." (Senghaas, 1981)
DIE FEINDBILDBOX ODER EIN FREMDKÖRPER ALS STADTRAUMINTERVENTION - Feature von Maria Antonia Schmidt
ÜBERWÄLTIGEND FREMD - ein Beitrag von Florence von der Weth
GELIEBTER FEIND - ein Essay von Mareike Maage (reload von 2012)
VON SUDELEDE BIS PEGIDA - Radiobeitrag von Claus Bach
FREMDSEIN UND FEINDBILDER IM "KAMPF DER KULTUREN" - Radiobeitrag von Wolfgang Renner (gesprochen von Svea Geske)
Ziele
- Kunstformübergreifende experimentelle Auseinandersetzung mit tradierten Feindbildern
- Das Fremde, als ein Elementarteilchen des Feindes, wird performativ erfahrbar - mobile Installation für Stadtrauminterventionen an verschiedenen Orten in Thüringen
- Produktion von 4 Features zu dem Thema Fremdsein/Feindbild, welche während er Aktionszeit in den lokalen Radios ausgestrahlt wird und als podcast jederzeit abrufbar sind
Inhalt - Das Projekt passiert auf den Ebenen:
- begleitende auditive Aktionen im Äther
- visuelle Stadtraumintervention
Die Idee ist, dass im Rahmen des Projektes in den Innenstädten der beteiligten Kommunen temporär eine sogenannte Blackbox auftaucht. Die im äußeren Erscheinungsbild als schwarzer Monolith konzipierte Box stellt einen Fremdkörper im Stadtbild dar, der unterschiedlichste Reaktionen hervorrufen soll. Eine Konfrontation mit den Installationen im Inneren vermittelt unterschiedliche Momente des „Fremd sein“. Im Äther und im Internet wird das Projekt inhaltlich durch Audiobeiträge untersetzt. Die Black-Box knüpft an die Monolithen in Arthur C. Clarks weltberühmte Geschichte "2001 - Odyssee im Weltraum" an, wo sie als Zeichen für das absolut Unbekannte stehen.
Umsetzung
FREMDKÖRPER. Eine Stadtraumintervention zum Thema Feindbild von Radio LOTTE Weimar
Plötzlich ist er da! Der Fremdkörper. Unvermittelt taucht er in verschiedenen Städten Thüringens auf und irritiert durch sein bloßes Dasein. Was macht er da? Das war doch vorher nicht? Gehört das so? Bereits seine Erscheinung verändert den Alltag und konfrontiert seine Besucher mit Facetten des Unbekannten. Ziel des Projektes ist es, Neugierde zu wecken und eine Auseinandersetzung mit dem Fremden in „sich selbst und den Anderen“ zu wagen.
Das Innere des schwarzen Körpers beherbergt zwei Installationen: Die Sammelstelle UR.BI.KUS erfasst unterschiedliche Gesichter einer Stadt und moduliert sie zu einem einzigartigen Stadtgeschöpf. Die Installation ALTER EGO von Moritz Wehrmann widmet sich der spiegelbildlichen Fremdheit zwischen zwei Individuen. In spielbarer Interaktion eröffnen sich außergewöhnliche Erfahrungen der eigenen Fremdartigkeit.
Die Stadtraumintervention FREMDKÖRPER bringt Bekanntes und Fremdes zueinander. Im gegenseitigem Abgleich vermitteln sich die Notwendigkeit von Akzeptanz und Toleranz. Stereotype Feindbilder, sowie ablehnende Haltungen erfahren innerhalb der Installation keinerlei Funktion. Vielmehr liefern Offenheit, Neugierde und Verständnis bannbrechende Erlebnisse im Umgang mit dem Unbekannten.
Der Fremdkörper besteht auf folgenden Installationen:
UR.BI.KUS (2015) von T.Burkhardt, D.Fengler, M.Schreiner, M.Wehrmann
Die Feindbildbox
Die FEINDBILDBOX oder ein FREMDKÖRPER als Stadtraumintervention - ein Text von Maria Antonia Schmidt
Wie ein schwarzer Monolith steht sie da. Mitten in der Fußgängerzone. Mitten auf dem öffentlichen Platz. Zwischen vorbei strömenden Passanten - eine schwarze Kiste. Mannshoch. Die FEINDBILDBOX. Wie ein Fremdköper im öffentlichen Raum wartet sie darauf Neugier zu wecken. Nur wer mutig und offen ist, wird heraus finden, was sich in der Blackbox verbirgt. Die FEINDBILDBOX ist Teil der Stadtraumintervention FREMDKÖRPER. Dieses kunstformübergreifende Experiment hat sich zur Aufgabe gemacht die Bürger, in verschiedenen Städten Thüringens, für das Thema Feindbilder zu sensibilisieren..
Projekttagebuch
Impressionen
Weimar - Theaterplatz
Ohrdruf - Schloß
Weimar - 24.6.2015
Gera - 25.6.2015
Jena - 30.6.2015
Neudietendorf - 1.7.2015
Eisenach - 2.7.2015
Die Künstler
Fengler, Detlef (Projektleitung, UR.BI.KUS, Stadtrauminstallation)
"Ich habe nicht gewußt, das es nicht geht. Deshalb habe ich es getan." (Jean Cocteau)
Schreiner, Marcus Max (Konzeptentwicklung UR.BI.KUS, Stadtrauminstallation)
Interdisziplinäre Zusammenarbeit definiert die Produktionen und Performances des diplomierten Mediengestalters. Sein künstlerisches Werk erzeugt sich aus dieser kollektiven Kraft und umfasst Arbeiten in den Bereichen Architektur, freie Kunst, Musik und Theater. Marcus Max Schreiner war Stipendiat der Dr. Arthur Pfungst-Stiftung und der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Claus Bach (VON SUDELEDE BIS PEGIDA, Radiobeitrag)
"Zu Bachs charakteristischen Arbeitsfeldern zählt die Untersuchung des Verhältnisses zwischen Fotografie und deren Wirkung in unserer Bildergesellschaft. Dabei arbeitet er mit den Mitteln der Skulptur, der Performance und des Films. Sein bisweilen durchtriebenes Spiel mit Manipulationsformen und Klischees, mit Austauschbarkeit und Uniformität deckt die Künstlichkeiten unserer alltäglichen Lebensmentalität auf und schafft - oftmals erfrischende - Irritation." (Andrea Dietrich, Kunsthistorikerin).
Burkhardt, Timm (UR.BI.KUS, Stadtrauminstallation)
Dipl. des. Timm Burkhardt ist Medienkünstler mit besonderen Focus auf interaktive, partizipatorische Projekte. Er studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus Universität Weimar und Fine Arts an der Facultad de Bellas Artes Valencia. Für seine Arbeiten erhielt er Auszeichnungen von der LAG Soziokultur, dem International Festival of Cinema & Technology und dem Art Directors Club.
Geske, Svea (FREMDSEIN UND FEINDBILDER IM "KAMPF DER KULTUREN", Sprecherin)
"Trotz mehrmaliger Ermahnung - nicht nur meiner Eltern - kam ich ausgerechnet im Winter - im Februar - auf die Welt. ... und so, wie der Februar ... ist das Leben ... immer eine Herausforderung ... und das ist gut ... und schön ... so! Ich spreche, singe, betreue Gäste in der Stadt, fahre mit Ihnen Rad ... wenn Sie wollen auch auf Island!, mache Radio ... und stelle immer wieder fest: das Leben ist lebenswert."
Maage, Mareike (GELIEBTER FEIND, Feature reload von 2012)
http://www.mareike.maage.de
Man begegnet der Künstlerin, Geschichtenerzählerin und Projektmanagerin immer wieder bei den interessanten Medienperformances der Welt. So organisierte und koordinierte sie das Symposiums Choreography of Sound im ZKM Karlsruhe 2013 und arbeitet seit November 2013 als Redakteurin in der Featureabteilung des RBB.
Sauer, Gregor (Technische Umsetzung der Stadtrauminstallation)
http://www.stadtbaustein.info
Gregor ist Gestalter und Organisator rund um das Design. Gründungsmitglied des Bauhaus.Transferzentrum und Mitinhaber der MOS ArchitkturDesign. Die Leidenschaft Ideen zu formen und Reales entstehen zu lassen hat ihn motiviert die Konzeptionen vom Detail zum Gesamten zu entwickeln. Entstanden sind das LisztHaus in Weimar, die Aussenausstellung des Erinnerungsortes Topf und Söhne in Erfurt, das Bauhaus.Atelier an der Bauhaus Universität, rollende Klanginstallation Sounding D (Netzwerk Neue Musik), Anteilnahme (Buchenwald Souvenirs), die "kalten Klassiker", der "Bauhauskalender", eine Handverpackung für die Antibabypille und viele weitere kleine und größere Veränderungen des Alltags. Seine Stärke liegt im Erkennen von Potenzialen und (er)finden der richtigen Massnahmen.
Schmidt, Maria Antonia (Die FEINDBILDBOX oder ein FREMDKÖRPER als Stadtraumintervention)
Maria A. Schmidt lebt, studiert und musiziert seit 2009 in Weimar. Ihren Schwerpunkt legt die junge Autorin auf O-Ton Hörspiel und Klangkomposition. Seit 2006 schreibt und singt Maria für die Band Chapeau Claque. Sie erhielt diverse Förderungen und Auszeichnungen im Bereich Hörspiel und Musikbusiness, darunter den 1.Preis im Wettbewerb Hoer.Spiel 2011, die renommierte österreichische Hörspiel-Auszeichnung »Szlâbbész« 2015 und den »Kreativ Radar« vom Bundesstaat Thüringen 2011.
Renner, Wolfgang (FREMDSEIN UND FEINDBILDER IM "KAMPF DER KULTUREN" - Radiobeitrag)
Jahrgang 1951, arbeitet freiberuflich als Dramaturg und Projektredakteur in Weimar
Wehrmann, Moritz (UR.BI.KUS, ALTER EGO, Stadtrauminstallationen)
Sein Werk umfasst konzeptionelle Arbeiten, Fotografie, Video sowie Installationskunst. Wesentliche Elemente seiner Arbeiten sind Doppelungsstrukturen und mimetische Konstellationen. Er untersucht und hinterfragt dabei die Aspekte der Subjektivität, Wahrnehmung und Fragen der Beziehung physischer und medialer Selbst-Verortung.
von der Weth, Florence (ÜBERWÄLTIGEND FREMD, Feature)
"Radioaktivistin und freischaffende Künstlerin. Kann nichts, macht alles. Ist sich selber oft fremd, meistens legt sich das aber auch wieder."