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Weimar-Nachrichten vom 02. September 2024
Weimarer wählen nicht wie der Durchschnitt
Entgegen dem Landesergebnis haben die Wähler in Weimar die CDU auf Platz eins gesetzt. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis erhielt die Partei fast 21 Prozent der Stimmen. Das zweitbeste Ergebnis mit etwas mehr als 19 Prozent erzielte die Linke, knapp vor der als rechtsextrem eingestuften AfD. Das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht kam aus dem Stand auf 15 Prozent. Auch die Grünen haben in Weimar gegenüber dem Landesergebnis, wie die SPD, noch 10 Prozent Zustimmung erhalten. - Direkt gewählt in den Landtag wurde Ulrike Große‑Röthig mit gut 33 Prozent der Erststimmen. Lennart Geibert von der CDU erhielt knapp 27 Prozent. Beteiligt an der Landtagswahl haben sich von den fast 49-tausend Weimarer Wahlberechtigten rund 76 Prozent. - Eine öffentliche Diskussion über den Wahlausgang in Thüringen gibt es heute ab 18 Uhr 30 im Weimarer-Republik-Haus. Eingeladen haben dessen Verein und die Initiative "Weltoffenes Thüringen". wk
Käßmann und Kramer fordern Abrüstungsdiskussion
Zum gestrigen Weltfriedenstag hat die einstige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, "dringend eine öffentliche Diskussion über Wege zum Frieden" gefordert. Da müsse es vor allem um die Rolle Deutschlands dabei gehen, sagte Käßmann der heute in Weimar herausgegebenen Kirchenzeitung "Glaube und Heimat". Es sei "eines demokratischen Diskurses unwürdig", wie jemand "umgehend als dumm, naiv oder Putinversteher diffamiert werde, der die massive Aufrüstung und Militarisierung hinterfrage", so Käßmann. Die Kirchen im Land sollten sich intensiv, wie in den 80er-Jahren, in einer Friedensbewegung für Abrüstung engagieren, "damit Deutschland nicht zum Schlachtfeld im Ost-West-Konflikt werde". "Heute stehe man erneut vor einer gefährlichen Rüstungsspirale", fügt der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer hinzu. Es gelte, "der Logik der Abschreckung erneut eine Absage zu erteilen". wk
Jury vergibt im DNT-Sanierungs-Wettbewerb drei dritte Plätze
Der jetzt für die DNT-Generalsanierung abgeschlossene Planungswettbewerb hat keinen Siegerentwurf hervorgebracht. Wie am Samstag vorgestellt, hat die Jury aus insgesamt 12 Angeboten drei gleichrangige dritte Plätze vergeben. Die Konzepte von Architekturbüros aus Leipzig und Berlin würden "neben ihren guten Lösungsansätzen noch Defizite aufweisen", hieß es. Die könnten nun alle drei bis Mitte Oktober ausräumen. Danach werde ermittelt, welches Team als Generalplaner beauftragt wird. - Bei der DNT-Generalsanierung sollen für 167 Millionen Euro die Bausubstanz, die technische Ausrüstung, die Saal- und Orchesterakustik sowie die Sicherheit und der Komfort für die Zuschauer verbessert werden. Zudem sollen durch Aufstockung im hinteren Bereich mehr Lager- und Probenflächen sowie ein Neubau für Werkstätten entstehen. Alle dazu eingereichten Entwürfe werden vom 13. bis 22. September im Marie-Juchacz-Saal der Stadtverwaltung, Schwanseestraße, ausgestellt. wk
Streit um Klinik-Streik geht im Februar vor Gericht
Ob Mitarbeiter des Weimarer Diakonie-Klinikums streiken dürfen, muß im Februar das Arbeitsgericht in Erfurt klären. Ein am vergangen Freitag angesetzter Gütetermin zur Einigung verlief laut Gerichtsmitteilung ergebnislos. Die Klage hatten Landeskirche, Diakonie und Klinikum angestrengt. Sie wollen gegen die Verdi-Gewerkschaft ihr tarifliches Kirchenrecht durchsetzen, in dem Streiks nicht vorgesehen sind. Vielmehr gehe man bei Tarifauseinandersetzungen den Weg "kircheninterner Lohnfindung", heißt es. Damit werde über Arbeitsbedingungen "hinter den Kulissen und ohne demokratische Beteiligung" entschieden, heißt es dagegen von der Gewerkschaft, die Widerspruch eingelegt hatte. Hintergrund ist ein durch Unterlassungsklage verhinderter Streik von Klinikmitarbeitern am 1. August dieses Jahres. Sie fordern Mitspracherecht und mehr Geld. wk
Rund 160 Menschen begeben sich auf die 27. Bürgerreise
Rund 160 Menschen haben heute am frühen Morgen die 27. Weimarer Bürgerreise angetreten. Die Teilnehmer sind um 4 Uhr 30 mit Bussen zu den Airports in Frankfurt und Berlin losgefahren, von wo sie nach Irland fliegen. Laut Zeitungsbericht geht es dann mit drei Bussen zur Kulturhauptstadt von 2020, Galway, sowie nach Dublin und Cork. Die Reise dauert bis zum 11. September. Mit dabei sein wollen auch Oberbürgermeister Peter Kleine und Bürgermeister Ralf Kisten. Sie würden nach der Stadtratssitzung am 4. September nach Irland nachreisen, heißt es. wk