Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. September 2012
Menschenrechtsaktivist Biram Dah Abeid ist frei gelassen
Der mauretanische Menschenrechtler Biram Dah Abeid und sechs seiner mit ihm inhaftierten Mitarbeiter sind am Montag Abend in der mauretanischen Hauptstadt provisorisch auf freien Fuß gesetzt worden. Das teilte heute Vormittag die Gesellschaft für bedrohte Völker mit.
Nach einem Hilferuf aus Mauretanien hatte die Organisation am vergangenen Freitag dringend an Bundesaußenminister Guido Westerwelle appelliert, sich bei der mauretanischen Regierung für die Freilassung der inhaftierten Anti-Sklaverei-Aktivisten einzusetzen. Auch Oberbürgermeister Stefan Wolf hatte die Freilassung, sowie umgehende medizinische Versorgung der Gefangenen gefordert.
Biram Dah Abeid hatte im Jahr 2011 den Weimarer Menschenrechtspreis für sein Engagement gegen Sklaverei in Empfang genommen.
(shg)
Altertumsforscher beenden Ausgrabungsarbeiten am Herderplatz
Die Ausgrabungen rund um die Herderkirche werden heute beendet. Gebietsleiterin Karin Sczech vom Archäologischen Landesamt sagte RadioLOTTE Weimar, durch die letzten Funde wurde mehr Zeit gebraucht als ursprünglich angenommen. Bei den Grabungen hinter der Kirche seien die Experten auf 14 Gräber gestoßen, in denen jeweils an die 30 Gebeine liegen. Dabei handele es sich aber nicht, wie in Medien dargestellt, um "Massengräber", so Sczech. Die über 200 Leichen seien bereits vorher bestattet gewesen und wurden später, wahrscheinlich aus Platzgründen, in Großgräber umgebettet. Möglicherweise handele es sich um Opfer einer Krankheitswelle des 15. Jahrhunderts. -
Über die Ergebnisse der vor einem Jahr begonnenen Grabungen wird am kommenden Sonntag zum Tag des Offenen Denkmals vor Ort berichtet. Am Montag sollen dann am Herderplatz die geplanten Bauarbeiten beginnen.
(wk)
Grit Hasselmann ist neue Programmchefin von RadioLOTTE Weimar
RadioLOTTE Weimar hat ab heute eine neue Programmverantwortliche. Nachfolgerin der bisherigen Chefin Sonja Hartmann ist Grit Hasselmann. Die erfahrene Journalistin wurde aus 12 Bewerbern von Vertretern der Sendesparten ausgewählt. Grit Hasselmann gehört zu den Gründern von RadioLOTTE Weimar, wo sie unter anderem die Nachrichtenredaktion aufgebaut hat. In den letzten Jahren hat sie beim Mitteldeutschen Rundfunk gearbeitet. RadioLOTTE wolle sie vor allem als Weimarer Stadtradio stärken, sagte Grit Hasselmann zum heutigen Antritt. Dafür müßten sich im Programm alle Facetten der Stadt widerspiegeln. Sie wolle aber auch dafür arbeiten, daß die Stadt das Radio stärker als ihr Forum erkennt, so die neue Programmchefin.
(wk)
Veranstalter nehmen noch Anmeldungen für Benefix-Lauf entgegen
Rotary-Club und Stadtsportbund nehmen noch Anmeldungen für den 5. Benefix-Lauf entgegen. Am Mittwoch nächster Woche können wieder Dreier-Teams - Kinder, Jugendliche und Erwachsene - im Wimaria-Stadion für einen guten Zweck Runden drehen. Zuvor laufen diesmal Schüler aller Förderschulen der Stadt und des Landkreises. Das für die Runden von Sponsoren gegebene Geld kommt in diesem Jahr dem Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz zugute. Für den Zuschlag aus der Spendenaktion hatten sich insgesamt zwölf Projekte aus der Region und dem Ausland beworben. -
Im vergangenen Jahr waren 19-tausend Euro für das Förderzentrum Herderschule und die neue Integrative Schule zusammengekommen. In diesem Jahr hoffen die Veranstalter auf über 20-tausend Euro.
(wk)
SC 03 erwartet zum Pokalspiel mehr als 1.500 Zuschauer
Weimars Fußballclub SC 03 erwartet zum Samstagspiel mindestens 1.500 Zuschauer. Allein aus Jena würden 800 Fans kommen, hieß es heute vom Lindenberg. Dort wird der SC 03 am 8. September gegen den Pokalverteidiger FC Carl Zeiss Jena antreten. Der Anstoß in der zweiten Runde im Thüringen-Cup ist um 14.30 Uhr geplant. Für das Schlager-Spiel werden seit Ende August in Weimar Karten vertrieben. Bisher seien über 300 Tickets verkauft worden, sagte ein Clubsprecher zu RadioLOTTE Weimar. Zu haben sind die Karten in der Geschäftsstelle des SC 03, bei der Firma Pigmentpol in der Bodelschwinghstraße, in der Gasstätte "Alte Laterne" in der Geleitstraße, im Eurocafe in der Liebknechtstraße und bei Panorama-Fitness am Goetheplatz.
(wk)
Beucke warnt vor Einschnitte bei Studienangeboten
Der Rektor der Weimarer Bauhaus-Universität Karl Beucke hat vor Einschnitten bei den Studienangeboten der Thüringer Hochschulen gewarnt. Grund seien die vom Land verordneten Sparzwänge, sagte der derzeitige Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz. Bei den angekündigten Zuwendungen von insgesamt 1,6 Milliarden Euro sei nur ein Prozent für Gehaltssteigerungen vorgesehen. Dies sei eine verkappte Personalkürzung, so Beucke. An die 400 Stellen in den Hochschulen stünden landesweit auf dem Spiel. Die Rektoren überlegten bereits, welche Studiengänge sie sich künftig noch leisten könnten. Unterdessen hat die Linke-Fraktion im Landtag Kultusminister Christoph Matschie aufgefordert, mit den Thüringer Hochschulen neue Verhandlungen über die Finanzausstattung zu führen.
(wk)
Archäologen stoßen auf Überreste der zweiten Synagoge in Erfurt
In Erfurt sind gestern bei Grabungen in der Innenstadt Überreste der zweiten mittelalterlichen Synagoge gefunden worden. Die Archäologen haben bereits Mauerreste freilegen können, heißt es. Nach Dokumenten sei die zweite Synagoge in Erfurt 1357 errichtet und bis 1453 genutzt worden. Die Funde würden in den kommenden Tagen vermessen und dokumentiert. Noch zum Ende dieser Woche soll die Fundstelle wieder zugeschüttet werden.
(wk)
Machnig lädt zu 3. Weimarer Wirtschaftsforum
Das 3. Weimarer Wirtschaftsforum beschäftigt sich ab heute mit dem Thema "Zukunft Ost". Zu der zweitägigen Konferenz hat Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig wieder Unternehmer des Landes, Unternehmensberater und Wissenschaftler in die Weimarhalle eingeladen. Laut Ankündigung will Machnig eine Initiative starten, nach der ostdeutsche Länder nicht mehr pauschal gefördert werden. Mehr als 20 Jahre nach der Wiedervereinigung könne nicht länger von "den ostdeutschen Ländern" gesprochen werden, heißt es. Jedes Land habe eigene Stärken und Schwächen. Statt um den Aufbau müsse es nun um einen Ausbau der jeweils vorhandenen Strukturen gehen. Grundlage ist ein Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger, das Machnig heute vorstellen will. Es analysiere das Niveau der Wirtschaftskraft des Ostens und das Problem der sinkenden Fördergelder. Laut Berger sollen in den nächsten 18 Jahren noch einmal Gesamtinvestitionen von einer Billion Euro nötig sein.
(wk)