"Oury Jalloh-Gedenk-Initiative" präsentiert Gutachten zur Mordthese
Nachricht vom 13.November 2013
Die "Oury Jalloh-Gedenk-Initiative", der auch Weimarer angehören, hat einen großen Erfolg errungen. Erstmals weist ein Gutachten nach, daß der Gefangene das Feuer in seiner Polizeizelle nicht selbst legen konnte. Der irische Brandsachverständige sagte auf einer gestrigen Pressekonferenz, die Matratze habe erst gebrannt, nachdem Benzin hinzugegeben worden sei. Dies zeigten die Ergebnisse der von ihm in mehreren Versuchen nachgestellten Szenerie. Laut Medienberichten hat die Staatsanwaltschaft nach der Vorstellung des Gutachtens neue Untersuchungen angekündigt. Von der Initiative heißt es, sie habe jetzt die Anzeige wegen Totschlags oder Mordes gegen unbekannte Polizeibeamte bei der Bundesanwaltschaft gestellt. - Der Afrikaner Oury Jalloh war am 7. Januar 2005 in einer Zelle des Dessauer Polizeireviers verbrannt - auf einer feuerfesten Matratze an Händen und Füßen gefesselt. Seit der Zeit vertritt die Initiative zusammen mit den Opferangehörigen die These, daß Jalloh von den Revierpolizisten getötet worden sei. Dagegen gingen bisherige Prozesse in Dessau und Magdeburg davon aus, der Gefangene habe die Unterlage mit einem Feuerzeug selbst entzündet - die Polizeibeamten hätten nur nicht schnell genug reagiert. (wk)
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