Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 16. Mai 2013

Bündnis gegen Rechts ruft zur spontanen Gegendemonstration
Das Weimarer Bündnis gegen Rechts hat am Morgen eine spontane Demonstration organisiert. Es galt, einer kurzfristig angemeldeten Neonazi-Kundgebung am Goetheplatz entgegenzutreten. Dort traf sich eine Gruppe Rechtsextremer mit Lautsprecherwagen. Gegen die damit verstärkten Parolen setzten die Aktiven vom Weimarer Bündnis Trillerpfeifen ein. - Die Neonazi-Kundgebung versteht sich als Teil einer NPD-Aktionswoche zu den kommenden Bundestagswahlen. Sie mußte von der Stadt genehmigt werden - es seien alle Auflagen erfüllt worden, hieß es. Den Antragstellern sei der Veranstaltungsort Goetheplatz zugewiesen worden. Der war von mehreren Polizeifahrzeugen umstellt worden. (wk)

Landesregierung trifft sich in Weimar zum 2. Energiegipfel
Nach dem Wirtschaftstreffen in Weimar hat heute der zweite Thüringer Energiegipfel in der Klassikerstadt begonnen. Zusammen mit insgesamt rund 80 Branchen-Fachleuten und Wissenschaftlern will die Landesregierung Zwischenbilanz zur Energiewende ziehen. Mit dabei sind auch die Chefs von Bundesnetzagentur, Bundesumweltamt und Bundesverband Erneuerbare Energien. Wie weit damit der Freistaat in den letzten zwei Jahren gekommen ist, soll eine Untersuchung der Fachhochschule Nordhausen aufzeigen. - Im Juni 2011 wurde in Weimar das Ziel gesteckt, bis 2020 45 Prozent des Thüringer Stromverbrauchs mit Ökostrom zu decken. Das Bundesland in der Mitte Deutschlands werde Vorreiter beim Einsatz erneuerbarer Energien, hieß es. (wk)

Lebenshilfewerk setzt Pflanzaktion "1000 Buchen" fort
In der Pflanzaktion des Projektes "1000 Buchen" ist heute der 71. Baum in die Erde kommen. Gesetzt wurde am Vormittag ein Apfelbaum an der Kreuzung der Radwege zwischen Kromsdorf und Denstedt sowie Denstedt und Oßmannstedt. Spender war die Savus-Haustechnik-GmbH. Das Lebenshilfewerk Weimar-Apolda verwirklichte damit die 32. Pflanzaktion ihrer Kulturstadt-Initiative. - Seit 1999 werden von Behinderten und Nichtbehinderten Bäume gepflanzt. Sie stehen vor allem entlang des Weges, über den 1945 Häftlinge aus Buchenwald ins bayerische KZ Flossenbürg getrieben wurden. (wk)

Musikhochschule beginnt Vorverkauf zu Meisterkurse-Veranstaltungen
Die Musikhochschule hat mit dem Vorverkauf für ihre Veranstaltungen zu den Weimarer Meisterkursen begonnen. Wie schon im vergangenen Jahr wird im Rahmen des "Weimarer Sommers" zusätzlich zu den Kursen ein attraktives Programm geboten. Vorgestellt wurden gestern zahlreiche Filmvorführungen, Lesungen, Workshops, Open-Air-Konzerte und konzertante Opern. Dabei würden die unterschiedlichen Epochen von der Klassik bis zur Moderne miteinander verbunden, hieß es. So gibt es unter anderem den Tenor Paul Agnew mit frühbarockem Belcanto aber auch Werke des Komponisten Karlheinz Stockhausen auf der Viola zu erleben. Überdies gehört ein barockes Trompetenfeuerwerk sowie ein musikalisches Cellisten-Duell zum Programm. In sogenannten "Langen Nächten" wollen Studenten Einblicke in ihre Kursarbeiten geben. - Die 54. "Weimarer Meisterkurse" finden vom 12. bis 27. Juli statt. Die nach dem DDR-Zusammenbruch so bezeichnete Sommerakademie der Musikhochschule begann 1960 unter dem Namen "Ferienkurs" und hieß dann "Internationales Musikseminar". (wk)

Schwanseebad eröffnet Freibadsaison
Bei 13 Grad Luft- und knapp 15 Grad Wassertemperatur ist gestern die Weimarer Freibadsaison eröffnet worden. Immerhin 10 Mutige fanden am Morgen ins Schwanseebad. Die beiden ersten Anbader wurden traditionell mit einem Blumenstrauß und einem Handtuch begrüßt. Vor der Eröffnung ist wieder in die Reparatur und den Erhalt der Anlage investiert worden. Unter anderem wurde der 10-Meter-Turm aufwendig saniert. In den kommenden Jahren sollen weiter das Schwimmbecken abgedichtet und die Wasseraufbereitungsanlage repariert werden. (wk)

Bauhaus-Uni-Studenten gewinnen Hauptpreis in Oberhausen
Die Bauhaus-Uni-Studenten Patrick Richter und Jessy Asmus haben einen Hauptpreis bei den Oberhausener Kurzfilmtagen gewonnen. In der Kategorie Deutscher Wettbewerb wurde ihr Beitrag "Neununddreißig" ausgezeichnet. Mit dem Kurzfilm haben die Studierenden der Medienkunst und der Visuellen Kommunikation die Magersucht einer 15-Jährigen thematisiert, die ein "Traumgewicht" von 39 Kilogramm erreichen will. Die Eßstörung wurde in einer Art Heimvideo im engsten familiären Umfeld dukumentiert. Die Intimität des Stoffes sei beeindruckend, hieß es von der Jury. Der Streifen würde die Grenzen des Dokumentarfilms ausloten. - Bei den Internationalen Oberhausener Kurzfilmtagen wurden in diesem Jahr über 6.600 Arbeiten eingereicht, davon über 1.400 für den deutschen Wettbewerb. (wk)

Hydrema-Mitarbeiter tragen zum erfolgreichen Tarifabschluß bei
Auch die Weimarer Hydrema-Mitarbeiter können sich freuen: Ihre Beteiligung an Warnstreiks hat möglicherweise mit zum erfolgreichen Tarifabschluß der Metaller geführt. Die Einigung vom Dienstagabend in Bayern werde auch vom Tarifbezirk Mitte und damit von der Thüringer Metall- und Elektroindustrie übernommen, hieß es gestern. Die Vereinbarung sieht Lohnsteigerungen von 3,4 Prozent ab Juli vor. Im Mai 2014 sollen die Bezüge noch einmal um 2,2 Prozent steigen. Die Gewerkschaft hat damit ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld durchgesetzt. Allerdings sollte die Erhöhung rückwirkend und für ein Jahr gezahlt werden. Mit dem Stufen-Programm und der längeren Laufzeit waren die Arbeitgeber erfolgreich. (wk)

Klassik-Stiftung beginnt Gartenführungen
Die Klassik-Stiftung beginnt heute ihre jährlichen Gartenführungen. Der erste Rundgang führt am Abend durch den Garten am Haus Hohe Pappeln in Oberweimar. Zuvor gibt es einen Vortrag über den Garten Henry van de Veldes von Anne Wickborn. Die Landschaftsarchitektin habe sich intensiv mit Forschungen darüber beschäftigt, heißt es von der Stiftung. - Die diesjährige Reihe der Klassik-Gartenführungen steht unter dem Motto "Künstler und ihre Gärten". Bis September sind unter andern Anwesen von Max Liebermann am Wannsee in Berlin, Goethes Garten im Park an der Ilm und Wielands Grundstück in Oßmannstedt angekündigt. (wk)

Silber-Karpfen in Talsperre Heyda sterben an Altersschwäche
Die massenhaft verendeten Silberkarpfen in der Talsperre Heyda bei Ilmenau sind offensichtlich an Altersschwäche gestorben. Wie gestern das Landratsamt des Ilm-Kreises mitteilte, hätten Analysen des Friedrich-Loeffler-Instituts keine Hinweise auf tödliche Viren oder Bakterien gebracht. Die ursprünglich aus Asien stammenden Karpfen seien in den 80er Jahren in das Thüringer Gewässer gesetzt worden und hätten sich dort nicht vermehren können. - In den vergangenen Wochen wurden tonnenweise tote Fische aus dem See geborgen. Zu Wochenbeginn waren noch etwa 80 Kadaver angespült worden. (dpa/wk)

Gastgewerbe kritisiert erneut Bettensteuer
Gastgewerbe kritisiert erneut Bettensteuer Thüringens Hotel- und Gastgewerbe macht weiter Front gegen die sogenannte Bettensteuer. Der bürokratische Aufwand für die Unternehmen sei immens und unzumutbar, bemängelte der Branchen-Verband Dehoga. Weiter hieß es, da die Abgabe auch nur auf privat veranlasste Reisen erhoben werden dürfe und das durch Selbstauskünfte der Gäste ermittelt werde, gebe es ein Gerechtigkeitsproblem. Die Bettensteuer wird aktuell in Erfurt und Eisenach sowie in Gera und Weimar erhoben.