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Weimar-Nachrichten vom 17. Dezember 2024
Teile der Thüringer CDU kritisieren eigene Nominierung
Die Südthüringer CDU kritisiert die Ernennung von Tilo Kummer (BSW) zum Umweltminister. Kreisvorsitzende aus Sonneberg, Suhl, Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen bezeichnen die Entscheidung als „schweren Schlag für die Glaubwürdigkeit der CDU“. Grund ist Kummers frühere Dienstzeit im Wachregiment des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit, die laut Kritikern den Grundwerten der CDU widerspricht.
Der Dienst im Wachregiment gilt jedoch, anders als eine inoffizielle Mitarbeit (IM), nicht als formales Hindernis für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Kummer war bis Anfang 2024 Mitglied der Linken und ist nun Teil der neuen Landesregierung.
Smart Feeder gegen Schweinepest entwickelt
Wie die TLZ berichtet, hat das Institut für Angewandte Bauforschung (IAB) in Weimar gemeinsam mit Partnern einen KI-gesteuerten „Smart Feeder“ entwickelt, um die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen zu bekämpfen. Die Maschine erkennt Wildschweine mithilfe von Kameras und KI und gibt gezielt Impfköder aus. Ziel ist, jedes Tier mit einer passgenauen Dosis zu versorgen.
Das Projekt, gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium, kombiniert Expertise aus verschiedenen Bereichen: Wesoma in Weimar entwickelte die Hardware, während „3plusplus“ in Suhl die Software beisteuerte. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung begleitet das Vorhaben wissenschaftlich. Erste Tests in einem Schwarzwildgatter bei Stadtroda verliefen erfolgversprechend.
Die Afrikanische Schweinepest hat seit 2019 in Deutschland über 6.000 Fälle verursacht und hohe Kosten verursacht. Der „Smart Feeder“ soll helfen, die Ausbreitung der Krankheit effizient einzudämmen.
Fischbrücke im Ilmpark wieder passierbar
Nach sechs Monaten Bauzeit wurde die Sägemühle im Park an der Ilm für Wasserlebewesen wieder passierbar gemacht. Eine neue Sohlengleite ermöglicht Fischen wie der Bachforelle und Kleinstlebewesen, den Höhenunterschied von 1,40 Metern am ehemaligen Wehr zu überwinden.
Das 1,1-Millionen-Euro-Projekt leistet einen Beitrag zur Artenvielfalt und zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die Eingriffe in das historische Parkensemble wurden minimal gehalten, und das Spiegelbild der Schaukelbrücke bleibt erhalten. Die abschließenden Arbeiten an Flächen und Wegen sollen bis Frühjahr 2025 dauern.