Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. Dezember 2024
Ministerpräsidentenwahl steht fest
Im Thüringer Landtag soll voraussichtlich am 12. Dezember ein neuer Ministerpräsident gewählt werden. Gegenüber dem MDR hat Andreas Bühl, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU, gesagt, dass sich der Ältestenrat des Landtags auf diesen Termin verständigt habe. Voraussetzung sei, dass sowohl der Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) als auch die SPD-Mitglieder dem Regierungsvertrag zustimmen. Die Entscheidungen werden spätestens am Montagnachmittag erwartet.
Es gilt als wahrscheinlich, dass CDU-Landes- und Fraktionschef Mario Voigt für das Amt kandidiert. Die geplante Koalition aus CDU, BSW und SPD verfügt mit 44 von 88 Stimmen allerdings über keine eigene Mehrheit.
Mohring verliert Direktkandidatur deutlich
Mike Mohring, ehemaliger Thüringer CDU-Landesvorsitzender, hat eine deutliche Niederlage bei der Wahl zum CDU-Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis 191 (Sömmerda, Jena, Weimarer Land) erlitten. Im ersten Wahlgang erhielt er 4 von 32 Stimmen. Stattdessen setzte sich Hendrik Blose, Bürgermeister von Buttstädt, in der Stichwahl mit 19 zu 13 Stimmen gegen Cornelius Golembiewski aus Jena durch.
Die CDU gilt im Kreisverband Weimarer Land als zerstritten. Blose tritt nun im Wahlkreis gegen den amtierenden SPD-Abgeordneten Holger Becker an.
Weimarer Menschenrechtspreis wird vergeben
Zum 30. Mal verleiht die Stadt Weimar ihren Menschenrechtspreis, der dieses Jahr an den serbischen Journalisten und Schriftsteller Dinko Gruhonjić geht. Er setzt sich kritisch mit der Verantwortung für die Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien auseinander.
Die Preisverleihung findet erstmals am 6. Dezember statt – anstelle des üblichen 10. Dezember, dem Tag der Verkündung der UN-Menschenrechtscharta. Gründe sind ein besserer Rahmen für die Jubiläumsveranstaltung und erhöhte Medienaufmerksamkeit.
Das Programm umfasst Beiträge der „schola cantorum Weimar“, eines philippinischen Kinderchores sowie ein Podiumsgespräch mit Gruhonjić. Frühere Preisträger wie Schwester Lorena Jenal und Heike Kammer sind ebenfalls geladen. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr in der Weimarhalle, der Eintritt ist frei.
Umbenennung des Audimax an Bauhaus-Uni
Der große Hörsaal der Bauhaus-Universität Weimar wird umbenannt: Aus dem "Auditorium Maximum" in der Steubenstraße wird das "Maurice-Halbwachs-Auditorium". Die Namensgebung ehrt den französischen Soziologen und Philosophen Maurice Halbwachs, der 1945 im KZ Buchenwald ums Leben kam.
Die Umbenennung erfolgt heute bei einem Festakt und setzt laut Universität ein „klares Zeichen gegen Faschismus und Autoritarismus“. Halbwachs traf im Lager unter anderem auf den spanischen Schriftsteller Jorge Semprún, dessen Name bereits einen Platz in Weimar ziert.
Tierische Weihnacht
„Tierische Weihnacht“ wird zum dritten Mal gefeiert
Gäste können sich ein Bild von Neuerungen machen und der Weihnachtsmann hält für die Kinder kleine Süßigkeiten bereit
Das Tierheim der Stadt Weimar und der Verein Tierheimhilfe Weimar laden gemeinsam zur mittlerweile dritten „Tierischen Weihnacht“ für den kommenden Sonntag, 8. Dezember, von 13 bis 16 Uhr ins Tierheim Weimar ein, Berkaer Straße 16. Nachdem die letzten beiden Veranstaltungen zur „Tierischen Weihnacht“ mit sehr guter Resonanz wahrgenommen wurden, soll die Feierlichkeit künftig zur Tradition werden, heißt es von der Stadt Weimar.
In diesem Jahr werden das neue Katzenhaus und das Kleintierhaus für Einblicke und Informationen rund um Katze, Meerschwein und Co. für die Besucherinnen und Besucher geöffnet. Für die kleinen Katzenfans gibt es die Möglichkeit, sich als Katze schminken zu lassen. Für die Kinder hält der Weihnachtsmann eine kleine Süßigkeit bereit.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen
Wie in jedem Jahr und zu Weihnachten üblich, gibt es einige Köstlichkeiten, etwa selbst gebackene Kuchen, Plätzchen, Kinderpunsch sowie Bratwurst und vegetarische oder vegane Grillspezialitäten. Wer sein Glück auf die Probe stellen möchte, kann sich an der Tombola versuchen.
Überdies können sich Besucherinnen und Besucher ein Bild von den Umbaumaßnahmen am Tierheim machen. Seit August wurde dort der Eingangsbereich neugestaltet. Die Stadt Weimar weist darauf hin, dass die Parkplätze zur „Tierischen Weihnacht“ nicht genutzt werden können und verweist auf den Park-and-Ride-Platz Sackpfeife. Verkehrsberuhigende Maßnahmen ermöglichen aber an diesem Tag allen Besuchern ein leichteres Überqueren der Straße zum Tierheim.
Der Eintritt ist wie immer frei. Spenden für das Tierheim sind sehr willkommen und werden ausnahmslos zum Wohle der Tiere eingesetzt, heißt es von der Stadt abschließend.red
(13. Dezember 2023) (4.54) Auch die zweite Auflage der "Tierischen Weihnacht" war laut einer Stadtmitteilung ein voller Erfolg. Die Tierheim-Weihnachtsfeier am vergangenen Sonntag hat demnach fast 1.500 Euro Spendengelder erbracht. Rund 300 Gäste seien gekommen. Die Einnahmen sollen "ausnahmslos dem Wohl der Tiere zu Gute kommen". - Unterdessen kann sich der Jugendclub "Cafe Conti" über eine Spende von mehr als 12.000 Euro freuen. Die Summe kam bei einer Spendenaktion anläßlich des DNT-Advendskonzertes "Weihnachten International" zusammen. Zu dem Erfolg haben laut Zeitungsbericht vor allem Klaus Deininger und seine Firma "Kunststofftechnik", die Volksbank und die Autobahnkanzlei Peter Möller sowie die Weimarer Wohnstätte, die Stadtwerke, und Oberbürgermeister Peter Kleine beigetragen. Über 500 Euro seien von Konzertbesuchern beigesteuert worden. Das Geld soll den Kindern und Jugendlichen ein Ferienlager im Sommer ermöglichen. (wk)
(08. Dezember 2023) (5.12) Zum zweiten Mal lädt das Tierheim Weimars zur "Tierischen Weihnacht" ein. Stattfinden wird sie am kommenden Sonntag 13 bis 16 Uhr. Nachdem im vergangenen Jahr die erste Auflage des Festes mit sehr guter Resonanz wahrgenommen wurde, soll es nun zur jährlichen Tradition werden, heißt es in der Ankündigung. Dernach müsse bei der anstehenden Veranstaltung besetzungsbedingt tierschonend und kurzfristig entschieden werden, welche Tiere und deren Unterkünfte angesehen werden können. Fest stehe jedoch, dass es erneut kulinarische Köstlichkeiten wie selbstgebackene Kuchen, Kaffee, Glühwein und Bratwurst geben werde. Zudem steht wieder ein Trödelmarkt auf dem Programm. Der Eintritt ist frei. Spenden für das Tierheim seien herzlich willkommen. (mt)
McDonald’s
McDonald’s schließt Restaurant am Bahnhof
Modernisierung der Filiale sei nicht möglich. Kein neuer Standort in Weimar geplant
Matvin Reinhart
Wer künftig an Weimars Bahnhof Hunger auf Big Mac, McNuggets und Co. hat, der hat schlechte Karten. Denn die McDonald’s-Filiale im Bahnhofsgebäude in der Schopenhauerstraße 2 hat dichtgemacht.
Gleich mehrere Schilder im Schaufenster verweisen derzeit auf die Schließung: „Das McDonald’s-Team möchte sich bei Euch ganz herzlich für Eure Treue und Freundlichkeit für die ganzen Jahre bedanken“, heißt es an einer Stelle, „Wir haben geschlossen für immer“ an einer anderen Stelle. Ein drittes Schild verweist auf das McDonald’s-Restaurant in der Berkaer Straße 73, das von der Schließung aktuell nicht betroffen ist. Ein kleines, laufendes Strichmännchen auf dem Plakat lässt auf die Distanz schließen: offenbar zehn Gehminuten, laut Google-Maps zu Fuß allerdings 53 Minuten, mit dem Auto aber immerhin 12.
Nachgefragt bei der Fast-Food-Kette, bestätigt ein Sprecher die Schließung: „Wir haben unseren Restaurantstandort in der Schopenhauerstraße 2 in Weimar zum 30. November dauerhaft geschlossen“, sagt er. Strategische Gründe hätten dies nötig gemacht. „Das bedeutet, dass wir unser neues Restaurant-Konzept an diesem Standort nicht in Gänze realisieren können“, so der Sprecher weiter.
Teil der Wachstumsstrategie von McDonald’s in Deutschland sei es, die Restaurants im Hinblick auf effiziente Abläufe und ein aus Sicht des Konzerns noch positiveres Gästeerlebnis zu modernisieren. Am Bahnhof in Weimar sei das nicht möglich.
Deutschlandweit sind Medienberichten zufolge in jüngster Vergangenheit weitere Filialen des Fast-Food-Riesen aus denselben Gründen geschlossen worden. So fiel laut Bild-Zeitung etwa am 31. März dieses Jahres eine McDonald’s-Filiale in der Bochumer Innenstadt eben jenem Wachstumskonzept zum Opfer. Laut Osthessen-News schließt eine Filiale im Fuldaer Bahnhof zum Jahresende. Auch hier verweist ein Sprecher des Fast-Food-Konzerns auf die Wachstumsstrategie und die damit einhergehende Modernisierung.
Mitte September berichtete die Bottroper Zeitung über die Schließung einer kleinen Filiale im Herzen der nordrhein-westfälischen Stadt. Der Grund auch hier: die Wachstumsstrategie.
Grundsätzlich, so der McDonald’s-Sprecher gegenüber unserer Zeitung weiter, verfolge der Konzern deutschlandweit aber eine Expansionsstrategie und plane im Laufe der nächsten Jahre die Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants. Zwar sei McDonald’s im Zuge dieser Expansionsstrategie laufend an neuen, wirtschaftlich vielversprechenden Standorten interessiert. Ein neues Restaurant in Weimar sei zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht in Planung.
Jedermann
Größer und reduzierter zugleich
„Jedermann“ mit Thomas Thieme und Julian Weigend auch 2025 im Weimarhallenpark
Jedermann, reich an Gütern, arm an Güte, wird 2025 wieder in den Weimarhallenpark vorgeladen, um dort unter freiem Himmel sowie vor Gott und der Welt, Tod und Teufel seine Rechnung fürs Seelenheil zu begleichen.
Erneut setzt man sechs Spieltage an, diesmal aber nicht auf zwei Wochen verteilt, sondern hintereinander weg. Und eine zweite Serie soll offenbar keinen zweiten Aufguss bedeuten: „Wieder neu, wieder anders“ heißt vielmehr das Motto für den 12. bis 17. August.
Regisseur und Produzent Nicolai Tegeler (I Like Stories GmbH) spricht in sozialen Netzwerken sogar davon, „Jedermann“ werde „in einer neuen Inszenierung“ zurückkehren.
Reiner Schöne diesmal womöglich leibhaftig dabei
Zu Rückkehrern im Ensemble gehören neben Julian Weigend in der Titelrolle etwa Thomas Thieme (Tod) und Ralph Morgenstern (Mammon), Marie Zielcke (Guter Gesell) und Tine Wittler (Base).
Und Reiner Schöne, bislang als Stimme Gottes nur akustisch beteiligt, soll Interesse bekundet haben, in der Stadt seiner Jugend leibhaftig dabei zu sein. „Es wäre schön, ihn mit Thomas Thieme als Tod im Zwiegespräch zu erleben“, so Tegeler über des Stückes Anfang.
Ein paar Umbesetzungen will der Regisseur aber auch vornehmen. Eine neue Buhlschaft wird es geben, zudem erhalten Jedermanns Mutter, der Teufel und der Glaube im Vergleich zum Juli dieses Jahres ein anderes Gesicht.
Grundsätzlich ließe sich sagen: Die Aufführungen werden im kommenden Jahr einerseits etwas größer, zugleich aber reduzierter ausfallen. Größer zum Beispiel, weil Tegeler einen Kinderchor beteiligen möchte. Zudem wird es optisch insofern etwas opulenter, als Videomapping zum Einsatz kommt, so wie in diesem Oktober, als man damit in der Berliner Parochialkirche und in der Bayreuther Kulturbühne Reichshof auftrat. In Weimar will man Hintergrundprojektionen auf eine Gaze werfen, die in die „Seebühne“ auf dem Teich gehängt werden soll.
Weniger Sitzplätze für bessere Sicht
Die Spielfläche bleibt indes der Parkweg zwischen Hallenterrassen und Pavillon. Reduzierter geht es bei der Bestuhlung fürs Publikum zu. So will man jedem Zuschauer gute Sicht garantieren. Unter anderem wegen zu hoher Hecken hatte es in diesem Sommer einige Beschwerden gegeben, zumal die Karten nicht eben die preiswertesten sind.
Knapp 55 Euro kostet der normale Eintritt. Aktuell gilt allerdings, bis zum 5. Januar, ein Frühbucherrabatt von 20 Prozent.
Den Veranstaltern zufolge waren im Juli 2600 Zuschauer gekommen und die Plätze damit zu 76 Prozent ausgelastet. Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine war nicht dabei gewesen. Er besuchte dann aber eine der Berliner Aufführungen. Tegeler sah darin ein letztes Zeichen, „wie schön es wäre, wenn wir wiederkämen“.
Kleine fungiert jetzt als Schirmherr. Und dank einer Förderung durch die Sparkasse Mittelthüringen ist die Miete für die private Produktion zu stemmen. Die Hotels Elephant, Kaiserin Augusta und Amalienhof zählen zu den Unterstützern.
Vor Weimar steht indes Ende Juli ein einmaliges Gastspiel bei den Thurn-und-Taxis-Schlossfestspielen an, mit Erol Sander als Teufel, Hardy Krüger jr. als Tod und André Eisermann als Mammon. Für das Jahr 2026 ist man derweil mit Graz, der Heimat Julian Weigends, sowie Leipzig und Hagen im Gespräch.
„Jedermann“ im Weimarhallenpark in Weimar: vom 12. bis 17. August 2025, jeweils ab 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet auf: www.jedermann-theater.de
Ostumgehung
Weimars Ostumgehung bleibt Hängepartie
Landesverwaltungsamt prüft Rechtmäßigkeit des Stadtratsbeschlusses zum Bürgerbegehren
Jens Lehnert
Die Uhr tickt: Am Mittwoch, 4. Dezember, endet die gesetzliche Frist, innerhalb der sich Weimars Stadtrat auch inhaltlich mit dem Bürgerbegehren „Weimar braucht die Ostumgehung“ auseinandergesetzt haben müsste. Im Einvernehmen mit den Vertrauenspersonen, so sagte am Dienstag Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos), habe sich die Stadt aber darauf verständigt, das Thema erst zur nächsten Ratssitzung am 11. Dezember aufzurufen.
Anfang September hatte das Gremium das Zustandekommen des Begehrens mehrheitlich anerkannt, das auf die Wiederaufnahme der einstigen Umfahrungspläne zwischen dem Schöndorfer Kreisel und der B 7 hinter dem Webicht drängt. Die Initiatoren hatten 4846 gültige Unterschriften vorgelegt. Lediglich 3622 wären fürs Verfahren erforderlich gewesen.
Der Beschluss sagte noch nichts darüber, ob die Stadt den Bau der Trasse tatsächlich in Betracht zieht. Konkreter muss der Stadtrat erst nach drei Monaten werden und dann die Forderungen des Begehrens übernehmen oder einen Bürgerentscheid ermöglichen, bei dem alle wahlberechtigten Weimarer verbindlich für oder gegen die Umgehungsstraße stimmen können.
Diese Frist ist nun verstrichen. Formal werde sich der Punkt auf der nächsten Ratstagesordnung finden. Ob es eine Abstimmung darüber geben wird, stehe aber noch nicht fest. Das habe die Rechtsaufsicht des Freistaates zu entscheiden. Die Ratsfraktion der Bündnisgrünen, so Kleine, habe den Stadtratsbeschluss über das Zustandekommen des Bürgerbegehrens durch das Landesverwaltungsamt auf seine Rechtmäßigkeit hin prüfen lassen.
Der Grund: Auf einigen der Unterschriftenlisten sei die Formulierung des Textes, etwa in der Überschrift und in der Begründung des Begehrens, von jenem abgewichen, der im März zur Bekanntmachung des Verfahrens im städtischen Amtsblatt veröffentlicht wurde. Das Landesgesetz schreibe jedoch vor, dass die Unterzeichner, um zweifelsfrei über das Gleiche zu entscheiden, auf allen Listen den gleichen Text vorgelegt bekommen.Der OB hatte im September den Beschluss dennoch zur Abstimmung gebracht, da bei beiden Formulierungen der gleiche Wille der Unterzeichner erkennbar sei. „Dennoch sind die Zweifel einiger Stadträte nachvollziehbar“, so der OB am Dienstag. Noch sei die Prüfung nicht abgeschlossen. Bis zur Stadtratssitzung am 11. Dezember rechne er jedoch mit einer Entscheidung aus dem Landesverwaltungsamt.