Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. September 2012
100 Schüler erkranken im Weimarer Land an verdorbenem Schulessen
Von dem verdorbenen Schulessen, über das seit gestern bundesweit in allen Medien berichtet wird, sind in starkem Maße auch Kinder im Weimarer Land betroffen. Laut TA haben sich dort am Mittwoch etwa 100 Grund,- Regel- und Förderschüler mit Magen- und Darmproblemen krank gemeldet. Darunter wurden allein 60 Fälle von der Hexenberg-Grundschule in Bad Berka gemeldet. Nach bisherigen Untersuchungen sollen die Erkrankungen auf den Verzehr eines Gerichts mit Nudeln, Tomatensoße und Hackfleisch zurückgehen. Das Essen ist laut Thüringer Gesundheitsministerium aus einer Großküche im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gekommen. Die Filiale des Schulessen-Konzerns Sodexo beliefert Schulen im gesamten Bundesgebiet, Schwerpunkt Ostdeutschland. Demgemäß sind Fälle außer in Thüringen auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg aufgetreten. Insgesamt sollen rund 4000 Kinder und Lehrer betroffen sein.
(wk)
OB und Innenminister bürgern im Rathaus Ausländer ein
Zum zweiten Mal in Weimar sind gestern im Rathaus öffentlich Ausländer eingebürgert worden. Die deutsche Staatsangehörigkeit erhielten 13 Männer, Frauen und Kinder aus 9 Ländern Europas, Asien und Afrikas. Oberbürgermeister Stefan Wolf überreichte die deutschen Pässe und die Bürgerurkunden, Thüringens Innenminister Jörg Geibert ein Grundgesetz. Anlaß der öffentlichen Einbürgerung war der traditionelle Ausländerempfang zu den Interkulturellen Wochen. Zu den Gästen gehörte auch eine ukrainische Delegation, die noch bis 3. Oktober in der Stadt zu Besuch ist. Gewürdigt für seine 12-jährige Arbeit wurde bei dem Empfang der Vorsitzende des Weimarer Ausländerbeirats, Ayman Qasarwa. Er erhielt den "Ehrenbrief des Freistaats Thüringen für herausragende Leistungen".
(wk)
Haus der Frau von Stein wird weiter von Bofill saniert
Das Haus der Frau von Stein bleibt im Besitz des spanischen Kunsthändlers Joan Bofills. Nach dem zuletzt die Rückabwicklung des Kaufvertrages fallengelassen wurde, hat der Stadtrat jetzt einen neuen Vertrag mit dem Investor gebilligt. Danach hat Bofill noch einmal zwei Jahre Zeit, das geschichtsträchtige Haus zu sanieren. Auch die bisher nicht verabredete Nutzung als Pension ist nun offenbar Gegenstand des Vertrages. Die bislang wegen des verspäteten Baubeginns angedrohte Vertragsstrafe ist dem Vernehmen nach stark reduziert worden. Statt 140-tausend Euro sollen jetzt nur noch 15-tausend Euro anstehen. -
Der vom Stadtrat geforderte neue Vertrag wurde in nichtöffentlicher Sitzung beraten. Dagegen habe nur die weimarwerk-Fraktion gestimmt, heißt es.
(wk)
Goethegymnasium feiert 300. Geburtstag
Mit einem Schul-Hoffest in der Amalienstraße erreichen heute die Projekttage zum 300. Geburtstag des Goethegymnasiums ihren Höhepunkt. Bei der Veranstaltung sollen unter anderem junge Talente auftreten, die sich bei dem Casting "Goethes Goldener Gingko" durchgesetzt haben. Die Jugendlichen wollen zeigen, wie sie singen, Theater spielen, rezitieren, tanzen, ein Instrument spielen oder Akrobatik können. Das Hoffest ist eines von rund 40 Projekten, die zum 300. Geburtstag des Goethegymnasiums umgesetzt werden. Das gesamte Programm zum Thema "300 Jahre Schulwelten" haben die Gymnasiasten seit Jahresbeginn selbständig zusammengestellt. Begonnen haben die Projekttage am letzten Dienstag mit einem historischen Sportfest im Wimaria-Stadion. Dr Veranstaltungsreigen endet am kommenden Freitag mit einem Schulball für Schüler, Eltern, Ehemalige und Freunde in der Weimarhalle. -
Das Weimarer Goethegymnasium ist Nachfolger des 1712 gegründeten Wilhelm-Ernst-Gymnasiums.
(wk)
Restaurator Müller erhält Thüringer Verdienstorden
Der Weimarer Papier-Restaurator Günter Müller ist mit dem Thüringer Verdienstorden ausgezeichnet worden. Die Ehrung wurde ihm gestern in der Staatskanzlei durch Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht zuteil. Gewürdigt wurden vor allem Müllers Verdienste um die Rettung beschädigter Bücher der Anna-Amalia-Bibliothek. Der 73-Jährige leitet die 2008 eröffnete Spezialwerkstatt in Weimar-Legefeld. Er hat dort die neuen Restaurierungs-Technologien für die sogenannten "Aschebücher" entwickelt. Bis zu seiner Pensionierung war Müller Chefrestaurator der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena. Bereits im Jahr 2000 wurde er für die Erfindung der Papierspalttechnologie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
(wk)
Patienten könnten heute auf Notdienst angewiesen sein
Auch in Weimar könnten heute Arztpraxen geschlossen sein. Viele Ärzte in Thüringen würden sich an den bundesweiten Praxis-Schließungen beteiligen, heißt es von der Kassenärztlichen Vereinigung in Weimar. Besonders betroffen wären Patienten in Erfurt, Saalfeld, Artern und im Eichsfeld. Mit dem sogenannten "Tag der Kassenbürokratie" wollen die Ärzte ihren Forderungen nach mehr Honorar Nachdruck verleihen. Ein Streik ist den Kassenärzten per Gesetz verboten. Sie hätten für heute aber übeall Notdienste organisiert, so die KV. Welche Praxis vor Ort den Dienst hat, ist seit dem Morgen über eine bundesweite Telefonnummer zu erfahren. Sie lautet 1 1 6 1 1 7.
(wk)
Feuerwehr wird zu Chlorgas-Unfall ins Dorint-Hotel gerufen
Die Feuerwehr ist gestern Mittag zu einem Unfall mit Chlorgas ins Dorint-Hotel gerufen worden. Das gefährliche Gas war im Wellnessbereich des Hotels ausgetreten. In den Räumen, wo das Chlorgemisch zur Versorgung des Schwimmbad- und Saunabereiches hergestellt wird, war ein Schlauch geplatzt. Der zulässige Grenzwert war dadurch um das Vierfache überschritten. Der Gefahrgutzug der Weimarer Feuerwehr konnte das Chlor binden. Die schadhafte Stelle wurde abgedichtet. Ein Hotelmitarbeiter kam zur Beobachtung ins Krankenhaus, weil er bei der Havarie gefährliche Dämpfe einatmete. Gäste waren nicht betroffen, sie mussten das Hotel auch nicht verlassen.
(wk)
FDP kritisiert Titelbewerbung "Fair Trade Town"
Weimars FDP hat die städtische Bewerbung um den Titel "Fair Trade Town" als "reine Symbolpolitik" bezeichnet. Die Gefahr sei groß, das Gütesiegel durch die niedrigen Anforderungen zu mißbrauchen, heißt es in einer Erklärung der FDP-Fraktion des Stadtrates. Man könne wohl kaum von einer "Fair Trade City" sprechen, wenn nur eine handvoll Geschäfte einige fair gehandelte Produkte anböten. Da könne man auch gut und gerne Beruhigungspillen schlucken, so Fraktionssprecher Dirk Heinze. Den zustimmenden Fraktionen warf Heinze Mangel an Ehrlichkeit und Realitätssinn vor. -
Der Stadtrat hatte am Mittwoch beschlossen, daß sich Weimar um das Gütesiegel "Fair Trade Town" bewerben soll. Dafür waren die Fraktionen von CDU, SPD, Linke und Grüne; die FDP- und die weimarwerk-Fraktion enthielten sich der Stimme.
(gg/wk)
Stadtrat bestätigt Nachfolge für Martin Kranz
Der Stadtrat hat am Mittwoch der Nachfolge für Martin Kranz zugestimmt. Wie schon gemeldet, hat seinen Platz in der weimarwerk-Fraktion Solveig Kasten eingenommen. Sie wird auch, wie Kranz, das weimarwerk im Kulturausschuss vertreten. Die weiteren Mitgliedschaften wurden aufgeteilt. In den Werkausschuss der Volkshochschule tritt Hendrik Rauch ein und im Aufsichtsrat für das Deutsche Nationaltheater wird der Kulturmanager Kranz durch den Industriepräsidenten und weimarwerk-Fraktionsführer Norbert Schremb ersetzt. -
Martin Kranz hatte sich nach seiner gescheiterten Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters aus allen politischen Ämtern zurückgezogen.
(wk)