Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. November 2013
Wolf wehrt sich gegen Vorwürfe zur "intransparenten Museumsplanung"
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat seine Kritik an der sogenannten "Initiative Stadtforum" verschärft. Die falsche Computer-Simulation des künftigen Bauhaus-Museums sei eine bewußt desorientierende Kampagne, sagte Wolf auf dem gestrigen Wirtschaftsabend. Damit werde versucht, aus dem Hinterhalt das ordnungsgemäße Verfahren zur Errichtung des Neuen Museums zu torpedieren. Dies beschädige den nationalen und internationalen Ruf der Stadt. Der Oberbürgermeister wehrte sich auch noch einmal gegen den Vorwurf zu geringer Bürgerbeteiligung. Wolf verwies auf die öffentliche Planauslegung, die Bürgerversammlungen und Fragestunden sowie die Informationsmöglichkeiten im Internet. Überdies habe es mit der Ausstellung der Siegerentwürfe einen transparenten Architekturwettbewerb gegeben. -
Unterdessen hat FDP-Stadtrat Bernhard Oedekoven in einem Leserbrief den Vorwurf des ehemaligen Architektur-Hochschulrektors Hans-Ulrich Mönnig zurückgewiesen, der Stadt fehle es für solche Planungen an Sachverstand. Zur Initiativgruppe schrieb Oedekoven, es sei "immer wieder der selbe nörgelnde Personenkreis. Die vornehmlich älteren Herren sollten sich doch lieber selbst in der Stadtratsarbeit engagieren".
(wk)
Axel Schneider wehrt sich gegen Auflösung der Verwaltungsschule
Der Direktor der Thüringer Verwaltungsschule Axel Schneider hat Pläne der Landesregierung, seine Fachschule in Weimar aufzulösen, für unsinnig erklärt. Die Einrichtung zur Ausbildung der Verwaltungsfachkräfte trage sich aus eigener Kraft, sagte Schneider der Presse. Sie schreibe schwarze Zahlen und erfülle die im Landesgesetz festgelegte Pflicht zur Kostenrechnung. Nach dem geplanten Umzug ins Ausbildungszentrum Gotha koste dagegen der Unterrichtsstundensatz fast das Dreifache. Das liege an den dort nicht voll nutzbaren Liegenschaften, so Schneider. -
Der Verwaltungsexperte war Gutachter in der Kommission, die im Frühjahr Vorschläge für eine Gebietes- und Verwaltungsreform vorgelegt hatte. Da plädierte Schneider zur Kostenersparnis für die Auflösung des Bildungszentrums Gotha.
(wk)
Stadtwirtschaft erinnert an Termin für gelbe Tonnen
Die Stadtwirtschaft hat noch einmal an den Endtermin für die Bestellung der Gelben Tonnen erinnert. Bis zum Ende dieses Monats sollten alle Grundstückseigner die Behälter für Leichtverpackungen und Plastemüll geordert haben. Nach dem 30. November eingehende Bestellungen könnten erst für Leerungen ab Februar berücksichtigt werden. Geplant sei, alle Gelben Tonnen bis zum 31. Dezember aufzustellen, damit am 1. Januar die 14-tägige Entsorgung beginnen könne. Sie erfolge an den gleichen Tagen wie die der Restmüllbehälter. -
Hintergrund des Aufrufes ist die beschlossene Umstellung der Abfallentsorgung in Weimar. Die zentralen Sammelplätze für Leichtverpackungen werden abgeschafft, die Container nach und nach eingezogen. Auf den Plätzen können dann nur noch Altglas und Alttextilien entsorgt werden. Verschwunden sind dort schon fast überall die Papiersammelbehälter. Die Umstellung auf das haushaltsnahe Sammeln von Papier und Pappe sei fast abgeschlossen.
(wk)
Kinder-Uni beginnt 10. Studienjahr
Die Weimarer Kinderuniversität beginnt heute ihr zehntes Studienjahr. Die Jubiläumsausgabe wird am Nachmittag mit einer Vorlesung zum Weimarer Wirken von Henry van de Velde eröffnet. Anschließend sind Kinder, Eltern, Großeltern, Dozenten sowie alle Unterstützer und Freunde der Kinderuni zu einer gemeinsamen Geburtstagsfeier eingeladen. Bis Mitte März wird wieder ein vielfältiges Programm geboten. In insgesamt zwölf Vorlesungen gibt es Themen aus den Bereichen Umwelt, Mathematik, Musik, Astronomie, Medizin, Politik, Film und Sport. -
Die Kinderuniversität Weimar war im November 2004 von der Musikhochschule begonnen worden. Inzwischen sind die Bauhaus-Universität, die Volkshochschule, die Europäische Jugendbildungs- und -begegnungsstätte sowie das Kinderbüro der Stadt beteiligt. Daß die Kinderuni nicht nur von einer Universität ausgerichtet wird, sei deutschlandweit ein einmaliges Modell, heißt es von den Trägern.
(wk)
Bauherrengesellschaft saniert Denkmalensemble am Brühl
Am Brühl werden jetzt die denkmalgeschützten Gebäude 8 bis 16 saniert. Enstehen sollen 35 Wohnungen und Gewerberäume. Dabei sei auch an studentisches Wohnen gedacht, hieß es beim gestrigen symbolischen ersten Spatenstich. Die Mieten würden bezahlbar bleiben. Bauherrin ist die Ilm-Grundbesitz-GbR, zu deren Gesellschaftern die beiden Vorstandsvorsitzenden der planenden Ingenieurbaugesellschaft "igb-weimar-ag" gehören. Mit Hilfe von Sparkassenkrediten werden 3,8 Millionen Euro investiert. "Das fast vergessene Stück Stadt soll wieder ein lebendiges Viertel werden", sagte igb-Chef Matthias Stief. Wegen der Hochwassergefahr am Brühl soll der große Hof des Gebäudekomplexes zu einer Überflutungsfläche ausgebaut werden.
(wk)
"Oury Jalloh-Gedenk-Initiative" präsentiert Gutachten zur Mordthese
Die "Oury Jalloh-Gedenk-Initiative", der auch Weimarer angehören, hat einen großen Erfolg errungen. Erstmals weist ein Gutachten nach, daß der Gefangene das Feuer in seiner Polizeizelle nicht selbst legen konnte. Der irische Brandsachverständige sagte auf einer gestrigen Pressekonferenz, die Matratze habe erst gebrannt, nachdem Benzin hinzugegeben worden sei. Dies zeigten die Ergebnisse der von ihm in mehreren Versuchen nachgestellten Szenerie. Laut Medienberichten hat die Staatsanwaltschaft nach der Vorstellung des Gutachtens neue Untersuchungen angekündigt. Von der Initiative heißt es, sie habe jetzt die Anzeige wegen Totschlags oder Mordes gegen unbekannte Polizeibeamte bei der Bundesanwaltschaft gestellt. -
Der Afrikaner Oury Jalloh war am 7. Januar 2005 in einer Zelle des Dessauer Polizeireviers verbrannt - auf einer feuerfesten Matratze an Händen und Füßen gefesselt. Seit der Zeit vertritt die Initiative zusammen mit den Opferangehörigen die These, daß Jalloh von den Revierpolizisten getötet worden sei. Dagegen gingen bisherige Prozesse in Dessau und Magdeburg davon aus, der Gefangene habe die Unterlage mit einem Feuerzeug selbst entzündet - die Polizeibeamten hätten nur nicht schnell genug reagiert.
(wk)