Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. Januar 2020
Offeneres Auftreten rechtsextremer Besucher in Gedenkstätte
Rechtsextreme Besucher treten immer offener in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald auf, dies berichtet Direktor Volkhard Knigge in einem Zeitungsinterview. "Immer wieder würden Rechstextreme Besucherführungen gezielt stören." so Knigge. Opferzahlen würden in Frage gestellt,
oder gar der Holocaust geleugnet. Gleichzeitig würden andere Besucher eingeschüchtert und lächerlich gemacht.
Als Reaktion darauf seien die Besucherordnung in Buchenwald verschärft und Mitarbeiter trainiert worden, wie sie mit Störern umgehen.
Vereinsverbot von Combat 18 Deutschland: Durchsuchungen auch in Thüringen
Seit heute morgen um 6:00 Uhr unterstützen Kräfte der Thüringer Polizei das Landesverwaltungsamt bei dem Vollzug einer Verbotsverfügung des Bundesinnenministeriums gegen die rechtsextremistische Vereinigung „Combat 18 Deutschland“.
Auf Grundlage von Durchsuchungsbeschlüssen der Verwaltungsgerichte Weimar und Meiningen fanden Wohnungsdurchsuchungen bei den in Thüringen wohnhaften Vereinsmitgliedern in Erfurt und Eisenach statt. Hierbei handelt es sich um Führungsfiguren der Gruppierung. Mit dem Verbot sind die Beschlagnahmung und die Einziehung von Vereinsvermögen sowie von Forderungen und Sachen Dritter gegen „Combat 18 Deutschland" verbunden. „Combat 18 Deutschland“ ist die deutsche Sektion des in England gegründeten „Combat 18“ und sieht sich unter anderem in der Tradition der in Deutschland bereits verbotenen rechtsextremistischen Vereinigung „Blood and Honour“
Bündnis gegen Rechts gratuliert Dr. Johannes Bock zum 80. Geburtstag
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar hat seinem langjährigen Mitglied Dr. Johannes Bock zu seinem 80. Geburtstag gratuliert. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, unterstützte er das Bündnis in den letzten Jahren bei zahlreichen Demonstrationen für Demokratie und Menschenrechte und gegen alte und neue Nazis. Außerdem organisiert er regelmäßig Lesungen, Film- und Diskussionsveranstaltungen und Zeitzeugengespräche. Eines seiner Verdienste war es unter anderem, den Regisseur Peter Ohlendorf mit seinem Film „Blut muss fließen“ nach Weimar zu holen. Bereits 1989 engagierte sich Herr Bock in der Bürgerrechtsbewegung, beteiligte sich an den Demonstrationen in Weimar und vor den Stasi-Anlagen in Buchfahrt und Neusaalborn. 2016 wurde er für seine Aktivitäten gemeinsam mit seiner Frau Gisela Bock mit dem 2. Hauptpreis des Thüringer Landesprogramms Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit ausgezeichnet. (mt)
Stadt schreibt Auslobung des Weimar-Preises aus
Neben dem Umweltpreis ist jetzt auch der Weimar-Preis 2020 ausgeschrieben worden. Wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt, können bis zum 31. März Vorschläge für würdige Preisträgerinnen und Preisträger bei der Kulturdirektion eingereicht werden. Am 3. Oktober soll die Verleihung im Deutschen Nationaltheater Weimar stattfinden. Mit dem Preis werden Leistungen von Personen, die sich um das geistig-kulturelle Ansehen der Stadt Weimar in besonderem Maße verdient gemacht haben, gewürdigt. Die Verdienste sollen sich deutlich vom üblichen Maß der Berufsausübung und -erfüllung abheben. Jedem Vorschlag ist eine ausführliche Begründung sowie eine Kurzbiografie beizufügen. - Seit 1990 wird der Weimar-Preis vergeben. Laut Satzung kann er im Zwei-Jahres-Rythmus verliehen werden. 2018 konnte die Verleihung nicht stattfinden, da der vorgesehene Preisträger, der Schauspieler Thomas Thieme, ihn ablehnte. Er wollte ihn wegen der vergangenen Entscheidungen der Nominierungs-Jury nicht annehmen. Es seien um Weimar verdiente Persönlichkeiten wie Bernd Kauffmann, Nike Wagner, Stephan Märki oder Detlef Heintze übergangen worden, hieß es. (mt/wk)
Weimarer Umweltpreis 2020 widmet sich klimafreundlichen Böden
Der Weimarer Umweltpreis im Jahr 2020 widmet sich dem Thema "Bunt statt grau - Flächen klimafreundlich gestalten". Bis zum 2. Mai besteht die Möglichkeit sich für den Preis zu bewerben. Das geht aus einer Mitteilung der Stadt hervor. Ausgelobt wird der Umweltpreis 2020 mit dem Ziel Vorhaben zu würdigen, die versiegelte Böden hin zu ökologisch wertvollen und optisch ansprechenden Flächen umgestalten. Es werden Ideen, Kampagnen und Projekte gesucht, die zum Schutz und zur Erhaltung des Bodens beitragen. Dabei sind auch kleine Innovationen des Alltags wichtig, welche für einen zukunftsorientierten Umgang mit den natürlichen Ressourcen stehen. Entscheidend für die Auszeichnung sind neben dem praktischen Nutzen für die Umwelt auch die Originalität, Kreativität und Vorbildwirkung der eingereichten Ideen. Der Umweltpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro dotiert. (mt)