Gerberstraßen-Verein verwahrt sich gegen Pauschal-Verurteilung
Nachricht vom 21.April 2009
Der Verein "Gerberstraße 1" hat sich gegen eine pauschale Zuweisung allen Übels in der Stadt verwahrt. Man wolle sich nicht auf die Etiketten "Krawallmacher" und "Chaoten" reduzieren lassen, heißt es in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Stefan Wolf. Egal was in Weimar passiere - Schlägereien, Vandalismus oder brennende Mülltonnen - die Finger würden immer auf die Gerberstraße zeigen. Die Leute dort hätten aber weitaus bessere Dinge zu tun, als den ganzen Tag Sachen kaputt zu machen, heißt es weiter. Der Verein verweist dabei auf seine Angebote wie Infoladen, Diskussionsrunden, Frauencafé, Hörspielabende und Filmvorführungen. Auch mache er immer wieder mit Projekten, wie zum Beispiel den "Zug der Erinnerung" auf sich aufmerksam. Ebenso unterstütze man Initiativen der Stadt und arbeite mit dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus zusammen. - Hintergrund des Briefes ist der Besuch von Oberbürgermeister, Polizeichef und Ordnungsdezernent anläßlich der Müllcontainerbrände nach der polizeilichen Räumung des Topf-und-Söhne-Geländes. Die Besucher baten "die Gerber" dafür zu sorgen, daß die Brände aufhörten. Der Verein will nun seiner Wut und Enttäuschung über die Räumung des Besetzten Hauses in Erfurt am kommenden Donnerstag auf dem Theaterplatz Ausdruck verleihen. (wk)
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