Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. April 2009
Fünf Firmen aus der Stadt und dem Landkreis sind gestern abend mit dem Weimarer Wirtschaftspreis ausgezeichnet worden. Als "erfolgreichste Unternehmerin" wurde aus 44 Bewerbungen die "Viega-GmbH" aus Großheringen geehrt. Die Weimarer Firma "IBU-tec" erhielt den Preis für "Innovative Produkte und Technologien". Die Auszeichnung "Erfolgreichster Existenzgründer" konnte der Weimarer Jörg Dietel für sein 2005 kreierten Belvedere-Express entgegennehmen. Für "besonderes kommunales Engagement" wurde das Apoldaer Unternehmen "ReSales" ausgewählt und die Weimarer Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft erhielt den Preis in der neu eingeführten Kategorie "familienfreundlichstes Unternehmen". - Zuvor hatten sich 55 Weimarer Unternehmen mit innovativen Ideen auf der Jungunternehmer-Messe "Novum" präsentiert. Besucher lobten die aussergewöhnliche Mischung aus etablierten Firmen, studentischen Projekten und Existenzgründern. (ms/wk
Der Verein "Gerberstraße 1" wird heute statt auf dem Theaterplatz auf dem Goetheplatz demonstrieren. Den Antrag für den Platz am Goehte-und Schiller-Denkmal hat die Stadtverwaltung abgelehnt. Der Verein will seinen Unmut über die Räumung des Besetzten Hauses in Erfurt ausdrücken. Man habe einen wichtigen Ort in Thüringen verloren, mit dem es einen intensiven Austauch gegeben habe, hieß es in dem Offenen Brief der "Gerber 1" an den Oberbürgermeister. Der hat darauf inzwischen, ebenfalls mit einem offenen Brief, geantwortet. (wk)
Rund 300 Rettungsärzte, Helfer, Feuerwehrbeamte und Polizisten treffen sich heute bis Samstag in Weimar zu den zweiten Thüringer Notfalltagen. Schwerpunkt seien die Weiterbildung, der Erfahrungsaustausch sowie Erste-Hilfe-Kurse für Schüler und Erwachsene, heißt es von den Veranstaltern. Das sind die Arbeitsgemeinschaft der in Thüringen tätigen Notärzte und die weimar GmbH. Wie im vergangenen Jahr soll auch wieder ein Rettungseinsatz simuliert werden. Diesmal geht es um das Zusammenwirken bei einer sogenannten "Amok-Lage". (wk)
Wolf nimmt Besuchs-Einladung der "Gerberstraße" an
In einem Offenen Brief hat Oberbürgermeister Stefan Wolf die Gesprächsbereitschaft der "Gerberstraße 1" begrüßt und die Einladung zu einem Besuch angenommen. Damit erwidert Wolf den an ihn adressierten Offenen Brief der "Gerber 1" vom Dienstag. Mit großem Interesse habe er gelesen, schreibt der OB, daß "Gerber-Bewohner" bessere Dinge zu tun haben, als Sachen in der Stadt kaputt zu machen. Gleichzeitig betont Wolf, daß er gemeinsam mit der Polizei gegen jede Form der Gewalt vorgehen werde. Dabei weist er die Polizeichef Ralf Kirsten unterstellten Feindseligkeiten gegen "die Gerber" zurück. Wie schon in seiner früheren Amtstätigkeit, so sei eine Räumung des Hauses für Kirsten auch heute kein Thema, so Wolf. Das Soziokulturelle Zentrum Gerberstraße werde nach wie vor in seiner Existenz respektiert und wegen seiner Arbeit in wichtigen Teilen auch geschätzt. -
Hintergrund des Briefwechsels sind die Müllcontainer-Brände vom vergangenen Donnerstag, die mit der "Gerberstraße" in Verbindung gebracht wurden.
(wk)
Die Weimarer CDU beginnt heute ihren öffentlichen Wahlkampf für die Kommunalwahlen. Bei einem Kinderfest in Weimar-West will die Partei unter anderem den Altrocker Kani und das Jugendblasorchester aufbieten. - Den "drumcircle" und die Rockband "superjune and the tikiwaves" hat das weimarwerk-Bürgerbündnis für seinen Wahlkampfauftakt engagiert. Der soll morgen auf dem e-werk-Gelände stattfinden. (wk)
Vermutlich von Rechtsextremisten ist in Kromsdorf ein Baum der Pflanzaktion "1000 Buchen" abgesägt worden. Die Kastanie war 2004 dem im KZ Buchenwald ermordeten Pfarrer Paul Schneider gewidmet. Der Baum wurde in der Nacht zum Montag, dem Hitler-Geburtstag gefällt, und ohne Wurzeln wieder eingesteckt. Die Tat an diesem Tag sei kein Zufall und zeuge von niederem Geist, sagte Kromsdorfs Bürgermeister Gunter Braniek der TLZ. Auch die Lebenshilfe Weimar-Apolda habe sich entsetzt gezeigt. Die hatte 1999 das Projekt "1000 Buchen" ins Leben gerufen. Seitdem werden jährlich Bäume entlang des Weges gepflanzt, über den 1945 Häftlinge aus Buchenwald ins bayerische KZ Flossenbürg getrieben wurden. (wk)
Die Schülerinitiative der Weimarer Gymnasien "Schulen für Aufklärung" ist im Bundeswettbewerb "Demokratisch Handeln" ausgezeichnet werden. Mit dem jährlich stattfindenden schulübergreifenden Projekttag für Toleranz und Zivilcourage setzen die jugendlichen Organisatoren ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassismus, heißt es zur Begründung. Das Demokratie-Projekt ist eines von sechs Thüringer Initiativen, die eine Auszeichnung erhalten. Bundesweit sind 55 Beiträge aus 284 Bewerbungen ausgewählt worden. Als "Preise" sind Einaldungen zu einer "Lernstatt Demokratie 2009" verschickt worden, die vom 17. bis 20. Juni stattfinden soll. (wk)
Der Bierabsatz der Brauereien in Thüringen ist 2008 deutlich gesunken. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik haben die rund 40 Brauereien und Bierlager im Freistaat im vorigen Jahr rund 3,5 Millionen Hektoliter verkauft. Im Vergleich zu 2007 seien das 4,5 Prozent weniger gewesen, heißt es. Als Grund für den Rückgang wurde vor allem die gesunkene Inlands-Nachfrage angeführt. Heute ist der deutschlandweite "Tag des Bieres". (srk)
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter in Thüringen (BDK) übt Kritik an der Erstellung der Kriminalitätsstatistik. Sie sei Augenwischerei und spiegele nicht die Realität wider, sagte Landeschef Volker Küster. Wenn man jeden Schwarzfahrer als geklärten Fall in die Statistik aufnehme, dann komme man auf die sehr gute Quote in Thüringen, so Küster. Das Thüringer Innenministerium wies diese Kritik zurück. Die Kriminalitätsstatistik richte sich nach bundesweiten Standards, sagte ein Sprecher. Vor diesem Hintergrund tagt heute in Suhl die Delegiertenkonferenz des Thüringer BDK-Verbandes. (srk)
Verfassungsgerichtshof verkündet Urteil zu Kommunalabgaben
Der Thüringer Verfassungsgerichtshof in Weimar hat heute das Urteil in dem Verfahren über die kommunalen Verfassungsbeschwerden gegen die zum 1. Januar 2005 in Kraft getretenen Neuregelungen des Thüringer Kommunalabgabengesetzes verkündet. Der Verfassungsgerichtshof hat den Verfassungsbeschwerden teilweise stattgegeben.
Demzufolge sind die Neuregelungen im Bereich der Wasserversorgung verfassungsgemäß. Die Neuregelungen im Bereich der Abwasserentsorgung sind dagegen verfassungswidrig.
Die Verfassungsbeschwerden der Zweckverbände hat der Verfassungsgerichtshof als unzulässig verworfen. Die Verfassungsbeschwerden der Gemeinden wurden jedoch für zulässig und teilweise für begründet erachtet.
Zwei Thüringer Gemeinden sowie fünf Zweckverbände der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hatten sich gegen die Gesetzesänderungen gewandt und eine Verletzung ihres Rechts auf kommunale Selbstverwaltung geltend gemacht.
(srk)
Tagung untersucht modernen Antisemitismus
Auf einer internationalen Fachtagung an der Universität Jena wollen Wissenschaftler heute und morgen moderne Erscheinungsformen des Antisemitismus untersuchen. Dieser komme «nicht vom Rand der Gesellschaft», sagte die Leiterin des Symposiums, Schwarz-Friesel, vorab in Jena. Die Germanistin hat in einem Forschungsprojekt die argumentativen Strategien von antisemitischen Briefen an den Zentralrat der Juden untersucht. Ein Ergebnis der Studie sei, dass Menschen mit einer judenfeindlichen Einstellung überwiegend aus der Mitte der Gesellschaft stammten und nicht aus sozialen oder politischen Randgruppen.
Unter dem Titel «Aktueller Antisemitismus in Deutschland - ein Phänomen der Mitte?!» sollen auf der Tagung aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt werden.
(ddp/srk)