Schipanski fordert Bündnis für mehr Bildung und Wissenschaft
Nachricht vom 24.Juli 2000
Thüringens Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski (CDU) hat am Wochenende ein breitangelegtes Bündnis für mehr Bildung und Wissenschaft gefordert. Noch immer würde diesen Themen nicht der ihnen gebührende Platz im gesellschaftlichen Bewusstsein eingeräumt, sagte Schipanski dem Nachrichtensender n-tv. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt, müssten deshalb auch die staatlichen Aufwendungen für Bildung ähnliche Realitionen erreichen wie jene für Sozialleistungen. Zugleich bestritt die Ministerin eine generelle Technikfeindlichkeit des Ostens. Es treffe nicht zu, daß bereits auf den Gymnasien der neuen Bundesländer naturwissenschaftliche Fächer immer stärker ins Hintertreffen gerieten. Vielmehr sei dies in den alten Bundesländern der Fall. Schipanski regte außerdem eine Stärkung der deutschen Forschungsstruktur an. Die hiesige Wissenschaftslandschaft sei nicht flexibel genug, sagte sie. So müsse man des Öfteren einmal den Mut zu einer Kultur der Schließung aufbringen. Dies wäre immer dann angebracht, wenn einzelne Institute nicht mehr effizient genug arbeiteten oder sich das betreffende Thema überhaupt erledigt habe. "Bei uns ist alles auf die Ewigkeit angelegt", kritisierte Schipanski.
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