Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. Juli 2000
Geringe Besucherzahlen beim Kunstfest 2000
Das Kunstfest 2000 schreibt geringere Besucherzahlen als erwartet. Dies bestätigte Kunstfest-Geschäftsführer Ralf Schlüter heute vormittag gegenüber Radio Lotte. "Wir haben uns wesentlich mehr Besucher vorgestellt."Konkrete Besucherzahlen könne er aber erst Ende Juli nennen. Zur Begründung für die ausbleibende Resonanz führte er einen geringen Etat an. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln seien bekannte Produktionen nicht nach Weimar zu holen. Gleichwohl sei nicht mit einem Defizit zu rechnen, so Ralf Schlüter. Das Kunstfest finanziere sich weitgehend aus Fördermitteln und Sponsorengeldern.
Protest-Aktionen gegen Chatami-Visite geplant
Für den Besuch des iranischen Präsidenten Chatami haben verschiedene iranische Widerstands-Gruppen Protest-Aktionen in Berlin und Weimar angekündigt. Der Sprecher des Nationalen Widerstands-Rates sagte gegenüber der Thüringischen Landeszeitung, dass durch die rigorosen Sicherheitskontrollen die demokratischen Rechte der Exil-Iraner massiv eingeschränkt würden. "Unsere Rechte werden unter die Füße Chatamis geworfen"beklagte er. Am kommenden Mittwoch wird der iranische Präsident Weimar besuchen. Dafür wurde höchste Alarmbereitschaft bei allen Sicherheitskräften angeordnet. Die Visite wird überschattet von Krawallen in Teheran. Es war zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Chatami-Anhängern und radikal-islamischen Gegendemonstranten gekommen. Die iranische Regierung hofft durch den Besuch des Präsidenten in Deutschland auf einen Neuanfang der Beziehungen der beiden Länder. Es ist seit 33 Jahren der erste Besuch eines iranischen Präsidenten in Deutschland.
Verkehrseinschränkungen in Weimarer Innenstadt
Durch den Besuch des iranischen Präsidenten wird es in Weimar zu umfangreichen Verkehrseinschränkungen in der Innenstadt kommen. Eine Einfahrt in die Innenstadt ist ab 7 Uhr nicht mehr möglich. Außerdem stehen den Bewohnern der Weimarer Innenstadt die Anwohnerparkplätze nicht zur Verfügung. Aus Sicherheitsvorkehrungen kann die Stadt Weimar keine Detail-informationen dazu geben. Es wird dringend gebeten, die Beschilderung sowie Anweisungen der Polizei zu folgen.
Internationale Jugendbegegnungswoche in der Gedenkstätte Buchenwald
Junge Pädagogen aus Europa beraten von heute an bis zum 18. Juli in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald über Formen der Jugendarbeit gegen Rechts. Die internationale Begegnungswoche steht unter dem Motto «Zivilcourage contra Gewalt». Die Teilnehmer kommen aus Thüringen, Polen, Ungarn, Großbritannien und Frankreich. In dieser dritten internationalen Begegnungswoche sollen Erfahrungen, Methoden und pädagogische Modelle ausgetauscht werden. Es geht vor allem darum, wie Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus unter Jugendlichen verhindert werden können. Am Ende der Woche soll eine gemeinsame Dokumentation und ein Videofilm entstehen, die als Arbeitsmaterial für die Jugendarbeit und Öffentlichkeitsarbeit im jeweiligen Herkunftsland bestimmt ist.