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Weimar-Nachrichten vom 24. Juli 2000
Schipanski fordert Bündnis für mehr Bildung und Wissenschaft
Thüringens Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski (CDU) hat am Wochenende ein breitangelegtes Bündnis für mehr Bildung und Wissenschaft gefordert. Noch immer würde diesen Themen nicht der ihnen gebührende Platz im gesellschaftlichen Bewusstsein eingeräumt, sagte Schipanski dem Nachrichtensender n-tv. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt, müssten deshalb auch die staatlichen Aufwendungen für Bildung ähnliche Realitionen erreichen wie jene für Sozialleistungen. Zugleich bestritt die Ministerin eine generelle Technikfeindlichkeit des Ostens. Es treffe nicht zu, daß bereits auf den Gymnasien der neuen Bundesländer naturwissenschaftliche Fächer immer stärker ins Hintertreffen gerieten. Vielmehr sei dies in den alten Bundesländern der Fall. Schipanski regte außerdem eine Stärkung der deutschen Forschungsstruktur an. Die hiesige Wissenschaftslandschaft sei nicht flexibel genug, sagte sie. So müsse man des Öfteren einmal den Mut zu einer Kultur der Schließung aufbringen. Dies wäre immer dann angebracht, wenn einzelne Institute nicht mehr effizient genug arbeiteten oder sich das betreffende Thema überhaupt erledigt habe. "Bei uns ist alles auf die Ewigkeit angelegt", kritisierte Schipanski.
Weimarer Meisterkurs mit Konzert in der Kulturarena beendet
Der Internationale Meisterkurs im Fach "Dirigieren"ist gestern mit einem Konzert in der Jenaer Kulturarena zu Ende gegangen. Insgesamt zehn Nachwuchsdirigenten aus neun Ländern Europas und Asiens standen dabei auf dem Podium der Jenaer Philharmonie. Zuvor hatten sie an der Weimarer Hochschule für Musik "Franz Liszt"die Orchsterführung geübt. Der Kurs stand unter der Leitung von Generalmusikdirektor Claus Peter Flor. Nach ersten Vorarbeiten am Klavier probten die Teilnehmer des Meisterkurses zuletzt mit Philharmonikern. Der Klangkörper der Saalestadt ist seit Beginn der Weimarer Meisterkurse vor 41 Jahren deren Partner.
9. Jenaer Kulturarena auf dem Weg zu neuem Besucherrekord
Nach den ersten beiden Wochen zeichnet sich für die 9. Jenaer Kulturarena bereits ein neuer Besucherrekord ab. Über 22.000 Zuschauer kamen bis letzten Freitag zu den Veranstaltungen. Im Durchschnitt waren das ca. 300 Gäste pro Veranstaltung mehr als im Vorjahr. Angesichts des kühlen Wetters sei dies eine "respektable Größe", sagte Kulturarena-Chefin Margret Franz. Bisherige Höhepunkte seien die Konzerte von Goran Bregovic und Nina Hagen gewesen. Bei gleichbleibender Resonanz könnte sich nach dem Abschlusskonzert von Taj Mahal am 19. August die Zuschauerzahl auf die 70.000-Marke zu bewegen. Damit würde das Festival zum absoluten Thüringer Kulturmagneten aufsteigen. Seit längerem bereits werden von mehreren Seiten werden Vergleiche zum Kunstfest in Weimar angestellt. Dieses konnte zuletzt nur rund 10.000 Besucher in seine 42 Veranstaltungen locken. Während der Freistaat das Kunstfest mit 1,3 Millionen Mark fördert, steuert er zum 1,2 Millionen Mark umfassenden Budget der Kulturarena gerade mal 90.000 Mark bei.