Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Mai 2009
Aktivisten des Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus haben gestern erfolgreich den Wahlkampfbeginn der NPD gestört. Deren Infostände in der Stadt wurden mit Trillerpfeifen und "Vorsicht Nazis"-Schildern begleitet. Eingekreist von den friedlichen Protestierern wagte sich kaum ein Passant an den Stand der Rechtsextremen. Am Markt gesellte sich kurzzeitig auch Oberbürgermeister Stefan Wolf zu den Nazi-Gegnern. Am Goetheplatz packten die Rechtsextremen dann vorzeitig ihre Sachen. Sie standen gestern mit ihrem Propagandamaterial außerdem am Hauptbahnhof und in Weimar-West und Weimar-Nord. - Bis zum 6. Juni hat die Neonazipartei weitere 50 Infostände in der Stadt und eine Kundgebung auf dem Theaterplatz angemeldet. Dagegen hat das Bürgerbündnis zu weiteren Aktionen aufgerufen. Ziel sei, den Einzug der NPD in den Stadtrat zu verhindern. (wk)
Das Sozialkaufhaus in der Georg-Haar-Straße hat gestern Geburtstag gefeiert. Genau vor einem Jahr wurde die Einrichtung der Diakonie am Sitz der Weimarer Tafel eröffnet. Für das "MöbiLe" benannte Haus war eine alte Lagerhalle der Stadtwirtschaft umgebaut worden. Das Kaufhaus bietet preiswert gebrauchte Möbel, Geschirr, Elektronik und Kleidung an. Das Angebot zielt auf Arbeitslose, Studenten, junge Familien und ältere Menschen mit kleiner Rente. Wie gestern betont wurde, müssen die Kunden, anders als bei der Weimarer Tafel, keine Bedürftigkeit nachweisen. Das Sozialkaufhaus stünde allen offen. (wk)
Auch der Evangelische Kirchenkreis Weimar veranstaltet jetzt eine Kunstaktion zum Bauhaus-Jubiläum. So eröffnet morgen die Kirche in Oberweimar eine Ausstellung der Leipziger Künstlerin Julian Hetzel. Insgesamt sollen bis zum 12. Juni in den sechs, als Feininger-Kirchen bekannten Häusern, Installationen international bekannter Künstler zu sehen sein. Unter dem Titel "Die Konstruktion des Geheimnisses" würden aus den Dorfkirchen rund um Weimar Kunstobjekte, so gestern Projektpfarrer für Tourismus und Kultur Frank Hiddemann. (wk)
Große Resonanz hat gestern die RadioLOTTE-Veranstaltung zum "Bedingungslosen Grundeinkommen" gefunden. An die 200 Interessierte hatten sich in den kleinen Saal der Weimarhalle eingefunden. Eingeladen war der Unternehmer Götz Werner, der seit 2005 für ein Auskommen ohne Gegenleistung wirbt. Nach einem von ihm entwickelten Modell müssen Menschen nur dann arbeiten, wenn sie arbeiten wollen. So würde bisher schlecht bezahlte, aber notwendige Arbeit besser bezahlt werden, glaubt Werner. In seinen gestrigen Ausführungen erläuterte er vor allem die philosophischen Hintergründe seines Konzeptes. - Götz Werner ist als Unternehmer nicht nur Gründer und langjähriger Geschäftsführer des dm-Drogeriemarktes sondern auch Gründer der Initiative "Unternimm die Zukunft." (wk)
Freiwillige Feuerwehrleute in Thüringen sollen künftig eine Zusatz-Rente vom Freistaat erhalten. Das hat gestern einstimmig der Erfurter Landtag beschlossen. Ab dem 60. Lebensjahr könnten die Feuerwehrleute monatlich zwischen 50 und 70 Euro bekommen. Dafür sollen sowohl Land als auch Gemeinden pro Monat je sechs Euro für die rund 42.000 Feuerwehrmänner einzahlen. Thüringen sei damit das erste Bundesland mit einer solchen Altersversorgung, hieß es. Ziel sei, das Interesse an der Freiwilligen Feuerwehr zu erhöhen. (wk)
Dachdecker und Zimmerer sind heute zu ihrem dritten Bundeskongress in Weimar zusammengekommen. Thema bis morgen sei die Unternehmenskultur, hieß es vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks und dem Bund Deutscher Zimmermeister. Lebensqualität im Betrieb und aktive Förderung der Gesundheit seien auch in kleinen und mittleren Betrieben des Handwerks wichtig. Auf dem Programm stehen ferner Vorträge zur Fachtechnik des Dachdeckerhandwerks und der Holzbaubranche. (wk)
Der Kandidat der Linken für den Bundespräsidenten Peter Sodann ist am Sonntag "special guest" im "Café Gedanken frei". Sodann würde zu seinem Buch "Keine halben Sachen" und zur aktuellen Präsidentschaftsdiskussion befragt werden, heißt es aus dem Weimarer Linksbüro. Anschließend soll über die "Berlusconisierung der Politik" debattiert werden. Dazu würde die Bundestagsabgeordnete Luc Jochimsen die Italien-Expertin Susanna Böhme-Kuby befragen. (wk)
Auf dem Beethovenplatz soll morgen das 9. Salve-Boule-Turnier stattfinden. Dazu haben die Weimarer Freunde des französischen Kugelspiels eingeladen. Das Turnier stehe ausdrücklich auch Neulingen und Anfängern offen, heißt es. Boule-Interessierte könnten sich noch bis 10.45 Uhr als Teilnehmer einschreiben. Die 5 Euro Startgeld würden als Geldpreise ausgeschüttet. (wk)
Weimar gedenkt des 8. Mai 1945 auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof
Zum heutigen Tag der Befreiung hat die Stadt am Vormittag einen Kranz auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof niedergelgt. Eingeladen im 64. Jahr nach Kriegsende hatte die Deutsch-Russische Freundschaftsgesllschaft Thüringen. Ihr waren etwa 25 Weimarer Bürger gefolgt, darunter die Stadträte Joachim Trommsdorf und Dirk Möller von der SPD und der Linken. Die Rede hielt Oberbürgermeister Stefan Wolf. Das Vermächtnis der Befreiung vom Faschismus sei, die Demokratie zu stärken, sagte er. Der beste Weg dazu sei, den Wahlgang am 7. Juni wahrzunehmen, genauso wie die anderen Wahltermine in diesem Jahr.
(wk)
Die Weimarer Grünen haben jetzt einstimmig Carsten Meyer zum Direktkandidaten für die Landtagswahl nominiert. Er war allerdings der einzige Bewerber für diese Position. Meyer tritt damit im Wahlkreis gegen Peter Krause von der CDU, Thomas Hartung von der Linken, Thomas Notzke von der SPD und Mathias Purdel von der FDP an. Die Wahl haben dazu die Weimarer am 30. August. - Carsten Meyer ist 48 Jahre alt und Diplomsozialwissenschaftler. Für die Stadt war er bis zum Jahr 2000 als Bau- und Umwelt-Dezernent tätig, seit 2001 ist er Stadtrat in Weimar. (wk)
Klassik-Stiftung stellt neue Dauerausstellung zu Friedrich Schiller vor
Die Klassik Stiftung Weimar hat heute ihre neue Dauerausstellung zu Friedrich Schiller vorgestellt. An morgigen Todestag des Dichters soll die neue Schau im Historischen Wohnhaus eröffnet werden. Unter dem Titel "Schiller in Thüringen" will die Ausstellung dem Besucher das Schaffen des Dichters in der Region sowie seine Wohn- und Lebensverhältnisse nahe bringen. Vertieft würde die Chronologie auch durch den Film "Auf der Suche nach Freiheit", hieß es. -
Anlaß für die neue Dauerausstellung ist der diesjährige 250. Geburtstag des Nationaldichters.
(wk)
Ausländerbeauftragte meldet 10 Bewerber für Menschenrechtspreis 2009
Für den diesjährigen Weimarer Menschenrechtspreis sind 10 Vorschläge eingegangen. Am 30. April war die Einsendefrist abgelaufen. Wie Ausländerbeauftragte Ulrike Schwabe mitteilt, kommen die vorgeschlagenen Menschenrechts-Aktivisten aus acht Ländern Afrikas, Asiens und Europas sowie den USA. Wer den Preis erhält, soll der Vergabebeirat am 3. Juni entscheiden. Die offizielle Nominierung erfolgt durch den neuen Stadtrat in seiner konstituierenden Sitzung am 8. Juli.
(wk)