Proteste und Festnahmen während des Chatami-Besuches
Nachricht vom 13.Juli 2000
Anlässlich des Chatami-Besuches gestern in Weimar gab es mehrere Proteste und Festnahmen. Eine Gruppe von etwa 70 Exil-Iranern sowie Mitglieder von Menschenrechtsgruppen und der Jungen Union demonstrierten in der Innenstadt. Sie protestierten mit Sprechchören und Pfeifkonzerten gegen Menschenrechtsverletzungen und für Religionsfreiheit im Iran. Es wurden mehrere Personen festgenommen, sagte ein Polizeisprecher. Sie hatten Farbbeutel dabei. Außerdem wurde eine Gruppe von 40 Iranern aus asylrechtlichen Gründen verhaftet. Die Iraner waren mit dem Bus angereist. Sie hatten ihr zugewiesenes Gebiet verlassen. Der iranische Präsident Mohammed Chatami rief in seiner Rede zum Dialog zwischen Iranern und Deutschen auf. Es müsse einen Neubeginn in der umfassenden Zusammenarbeit zwischen den Denkern und der Bevölkerung beider Länder geben, sagte Chatami am Mittwoch bei einer Denkmalsenthüllung in Weimar. Der Dialog sei notwendig. Bundespräsident Johannes Rau sprach sich bei der Enthüllung des Goethe-Hafis-Denkmals ebenfalls für einen «Dialog der Kulturen» aus.
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