Kulturausschuß gibt grünes Licht für Umbenennungsantrag Hans-Wahl-Straße
Nachricht vom 21.Mai 2015
Die Forderung, die Hans-Wahl-Straße umzubenennen hat offenbar immer mehr Aussicht auf Erfolg. Wie aus dem Stadtrat-Kulturausschuß bekannt wurde, hatte dort der entsprechende Antrag jetzt keine Gegenstimmen mehr gefunden. Bereits die Hans-Wahl-Tagung der Klassik-Stiftung im letzten Dezember hatte die langjährige Forderung nach Straßenumbenennung bestärkt. "Figuren wie Hans Wahl hätten den Nationalsozialismus als Herrschaftsform erst ermöglicht", sagte dort Buchenwald-Gedenkstättendirektor Volkhard Knigge. Auch andere Historiker hatten Wahls Wirken für die Klassik als zweifelhaft eingestuft. - Seit Jahren verlangen Kritiker die Umbenennung der Straße am Goethe-Schiller-Archiv. Der Germanist Hans Wahl sei Mitglied der NSDAP und Mitbegründer des völkisch und antisemitisch ausgerichteten Kampfbundes für deutsche Kultur gewesen. Als Direktor des Archivs in der NS-Zeit habe er die Ausplünderung von jüdischen Bürgern mitbetrieben. Die Kritik würde sich auf einseitig ausgewertete Forschungsergebnisse stützen, heißt es dagegen von Kulturwissenschaftlern vor allem aus dem Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums. Umfangreiche Dokumente im Goethe-Schiller-Archiv würden den damaligen Leiter in einem anderen Licht erscheinen lassen. (wk)
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