Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. Juni 2000
Kromsdorf lehnt stadtferne Umgehungs-Pläne ab
Sowohl die Gemeinde Kromsdorf als auch der Landkreis Weimarer Land lehnen Weimars Planungsvariante einer Ostumgehung über Umpferstedt strikt ab. Dies geht aus ihren Stellungnahmen zum Raumordnungsverfahren hervor, die dem Landesverwaltungsamt seit heute vorliegen. Begründet wird die Ablehnung durch die Gemeinde unter anderem mit der zu erwartenden Lärmbelastung für Kromsdorf. Laut einem Gutachten würden die Werte auf der B7-Trasse wenigstens bis zu vier Dezibel über dem zulässigen Grenzwert liegen. Die Gemeinde befürchtet nicht nur eine Gefährdung des Vermarktungspotentiales in diesem Gebiet. Zugleich werden Verluste für die Landwirtschaft geltend gemacht. Die Umgehungsvariante würde ein wesentliches Stück der Nutz- und Naherholungsfläche verschlingen. Favorisiert wird von der Gemeinde eine stadtnahe Ostumgehung, an Tiefurt vorbei. Diese würde nicht einmal halb soviel Land zerstören. Bernhard Grobe, Mitglied des Kromsdorfer Hauptausschusses, wies gestern darauf hin, dass mögliche Bauarbeiten auch geschützten Naturraum im Bereich des Eulenberges betreffen würden. "Wir werden mit allen politischen und juristischen Mitteln gegen die stadtferne Variante vorgehen", zitiert die Thüringische Landeszeitung in ihrer heutigen Ausgabe den Kromsdorfer Bürgermeister Gunter Braniek. Am Mittwoch hatte bereits der Bauauschuss der Stadt Weimar die stadtferne Umgehungs-Variante mehrheitlich verworfen.
Kita-Gebühren sollen angehoben werden
Neben den Hortgebühren sollen auch die Gebühren für die Kindertagesstätten angehoben werden. Eine entsprechende Erhöhung sei noch für dieses Jahr geplant. Auch solle eine stärkere Differenzierung nach Einkommensgruppen stattfinden, so Lilly Koßmann, Vorsitzende des Jugenhilfeausschusses. Besser verdienende Eltern werden demnach mehr bezahlen müssen. Die Ausschussvorsitzende teilte mit, daß die Gebührensatzung auf dem Prüfstand steht und sich im Ämterumlauf befindet. Die Gebührenänderung soll danach im Jugendhilfeausschuß diskutiert werden, noch bevor der Stadtrat darüber debattiert.
Lengsfeld wirft der Stadt Behinderung der Umweltschule vor
Die Weimarer CDU- Bundestagsabgeorndete Vera Lengsfeld vertritt nach ihrem gestrigen Lokaltermin in der Carl-August-Musäus-Schule die Auffassung, die Schule, die den Titel Umweltschule Europas trägt, würde seitens der Stadt in ihrer Arbeit behindert. Dies teilte Lengsfelds Wahlkreis-Büro mit. Die Musäus-Schule habe 1999 ca. 19 000 Mark Energie-, Wasser- und Müllkosten eingespart, doch seien diese Einsparungen in städtische Kasse geflossen, um Haushaltlöcher zu stopfen. Nach Auffassung der Stadt sei eine Budgetierung von Schulen unzulässig. Andernorts ist es hingegen durchaus üblich, den Schulen derartige Einsparung gutzuschreiben. Thomas Fleischer, Leiter der Umweltschule, bestätigte heute gegenüber Radio Lotte, dass die Stadt gegen das Modell einer Budgetierung arbeite. Eine bereits erteilte Zusage für den 50-prozentigen Rücklauf eingesparter Mittel an die Schule sei bislang nicht eingehalten worden. In Kürze wird die Musäus-Schule einen neuerlichen Antrag auf Budgetierung stellen.
1. Thüringer Landesausstellung in der Erfurter Predigerkirche
"Der junge Bach - weil er nicht aufzuhalten"ist der Titel der ersten Thüringer Landesausstellung, die heute abend in der Erfurter Predigerkirche eröffnet wird. Bauliche Probleme hatten die Eröffnung, die ursprünglich bereits vor vier Wochen stattfinden sollte, verzögert. Um die Ausstellung realisieren zu können, wurde der Etat noch vor kurzem um 300.000 Mark erhöht; er beträgt damit nun 2,6 Millionen Mark. Der künstlerische Leiter Ulrich Spannaus erwartet für den Fall , das mindestens 60 000 Besucher die Exposition sehen, eine ausgeglichene Bilanz. Die Ausstellung, die ab morgen öffentlich zugänglich sein wird, ist bis zum 3. Oktober zu sehen.