Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. September 2015
Theaterfreundeskreis schreibt offenen Brief an Kulturminister
Die vom DNT-Freundeskreis beim Theaterfest gesammelten Unterschriften sind gestern mit einem offenen Brief zu Thüringens Staatskanzleiminister Immanuel Hoff gebracht worden. Dessen jüngste Zusage, daß die Opernsparte am DNT Bestand haben werde, hätten viele Menschen in Weimar mit Genugtuung aufgenommen, heißt es in dem Brief. Mit den Unterschriften wolle man noch einmal zeigen, daß die Diskussion zu geplanten Veränderungen der Kulturlandschaft im Freistaat sehr viele Bürger bewegt. Von der Sorge um drohende Veränderungen am Deutschen Nationaltheater seien nicht nur viele in Weimar, sondern in ganz Thüringen und DNT-Besucher aus der gesamten Bundesrepublik aufgeschreckt. Ausdrücklich lobt der Freundeskreis die gute Zusammenarbeit mit Generalintendant Hasko Weber, die von gegenseitigem Vertrauen und Achtung geprägt sei. -
Zum Theaterfest am vergangenen Samstag hatte der Vorstand des Freundeskreises fast 1.300 Unterschriften gesammelt. Die Unterzeichner fordern den Fortbestand des DNT mit Schauspiel, Oper, Staatskapelle und Kunstfest.
(wk)
Stadt richtet 24-Stunden-Bereitschaft ein
Wegen des erwarteten Flüchtlingsandrangs hat die Stadtverwaltung jetzt eine 24-Stunden-Bereitschaft eingerichtet. Noch sei nicht bekannt, wann die ersten großen Flüchtlingsgruppen in Weimar eintreffen, heißt es vom Stadtpresseamt. Mit der Bereitschaft soll darauf jederzeit reagiert werden können. Gestern tagte erneut der vom Oberbürgermeister einberufene Sonder-Arbeitsstab. Es ging um weitere Unterkunftsmöglichkeiten sowie die Verpflegung und Betreuung der erwarteten Flüchtlinge. Wie schon beschlossen, wird der Stadtratsitzungssaal in der Schwanseestraße als Wartesaal für die Ankommenden hergerichtet. Das gestern freigeschaltete Spendentelefon sei bereits am ersten Tag vielfach genutzt worden, heißt es weiter. Am kommenden Sonnabend werden ab 9 Uhr die ersten Spenden in der Industriestraße entgegengenommen. Dort steht nach dem Fest der Vereine die große Bushalle der Stadtwerke als Lager zur Verfügung. Gebraucht würden vor allem Betten, Matratzen, Decken, Bettwäsche, Schlafsäcke, Luftmatratzen, Hygieneartikel sowie Hand- und Badetücher aber auch Tische und Stühle. -
Erwartet werden jetzt wöchentlich an die 100 Flüchtlinge. Bisher war die Stadt auf 15 Neuankömmlinge pro Woche eingerichtet.
(wk)
Feuerwehr unterstützt Flüchtlings-Versorgung in Hermsdorf
Die Freiwillige Feuerwehr Ehringsdorf hat bei der Errichtung einer Notunterkunft für Flüchtlinge in Hermsdorf geholfen. Die Kameraden haben dort zusammen mit dem DRK, dem THW und der Polizei eine Halle für 250 Personen hergerichtet. Mitgebracht aus Weimar haben sie das erst kürzlich in Dienst gestellte Fahrzeug zur Entgiftung von Personen bei einem Katastropheneinsatz. Die darin vorhandene Duschkomponente soll vorübergehend den Flüchtlingen zur Verfügung stehen. Für den Betrieb der Anlage sind nach Mitteilung der Stadt vier Kameraden vor Ort geblieben. Sie würden zurückkehren, wenn geeignetere sanitäre Anlagen zur Verfügung stünden.
(wk)
Musiker lobt 1.500 Euro Finderlohn für Querflöte aus
Eintausend-fünfhundert Euro Finderlohn hat jetzt der Staatskapellen-Musiker Nicolai Jaeger dem Wiederbringer seiner Querflöte versprochen. Ebenso sichert Jaeger Diskretion und anonyme Übergabe zu. Das für ihn unentbehrliche Instrument war ihm am fühen Dienstagmorgen in einem Rucksack mit Geld, Kredtitkarten, Ausweise, Laptop und einer Holz-Piccoloflöte aus seiner Wohnung gestohlen worden. Die Diebe könnten mit dem Verkauf der Querflöte kein großes Geld machen, sagte Jaeger der Presse. Ihm würde sie aber sehr viel bedeuten. Es handele sich um ein Erbstück aus den USA, auf dem schon seine Mutter spielte und an der sehr viel Erinnerung hinge. Der fast leere Rucksack ist laut Zeitungsbericht inzwischen gefunden worden. Darin sei nur gewesen, was die Diebe offenbar für wertlos hielten: fast alle Ausweise und die Noten zur "Schneekönigin".
(wk)
Polizeibekannter Trinker verprügelt Touristen
Gegen den als stadtbekannt geltenden "Störer vom Theaterplatz" wird erneut wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Der erst im Juni zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilte Alkoholiker hat am Dienstagabend zwei Touristen auf dem Wielandplatz angegriffen - laut Polizeibericht ohne erkennbaren Grund. Ein 35-Jähriger wurde leicht verletzt. Ein weiterer Tourist brachte den Schläger zu Boden und konnte ihn halten, bis die Polizei kam. Die brachte den aggressiven 45-Jährigen in Handschellen zur Dienststelle. Der grundlose Angriff auf die Touristen sei vermutlich auf seinen ständigen und übermäßigen Genuss von Alkohol zurückzuführen, hieß es. -
Der Mann ist trotz Gefängnisstrafe auf freiem Fuß, weil gegen das Urteil Berufung eingelegt wurde.
(wk)