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Weimar-Nachrichten vom 11. September 2019
Stadtrat soll "Sicheren Hafen" ausrufen
Der neue Stadtrat soll in seiner soeben begonnenen ersten Sitzung Weimar zum "sicheren Hafen" erklären. Dies haben gemeinsam Grüne-, SPD- und Linke-Fraktion beantragt. Mit dem Beschluß würde sich die Stadt bereit zeigen, aus Seenot gerette Flüchtlinge direkt und über den Verteilerschlüssel hinaus aufzunehmen und unterzubringen. Gleichzeitig wird damit das Land Thüringen aufgefordert, sich an den Kosten dafür zu beteiligen. Ebenfalls mit der Erklärung soll Weimar dem Bündnis "Städte sicherer Häfen" beitreten, dem bereits 90 deutsche Städte angehören. Den Antrag zu unterstützen, haben vor der Sitzung an die 100 Bürger Stadträte und Oberbürgermeister mit einer lautstarken Demo empfangen. (wk)
Frauen führen Familienausschuß
Vor der heutigen ersten Sitzung haben sich bis auf den für die Jugendhilfe zuständigen alle Ausschüsse des neuen Stadtrates konstituiert. Zunächst letzter war gestern der Familien- und Sozialausschuß. Zur Vorsitzenden wurde Katja Seiler von der Linke-Fraktion, zur Stellvertreterin Ina Jäger von der CDU gewählt. Alle anderen Ausschüsse werden von Männern geführt. So der Bau- und Umweltausschuß vom Grünen-Fraktionsvorsitzenden Andreas Leps, der Bildungs- und Sportausschuß von CDU-Fraktionschef Peter Krause, der Finanz- und Immobilienausschuß von Friedrich Folger, SPD, der Wirtschafts- und Tourismusausschuß vom weimarwerk-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Hölzer und der Kulturausschuß von Grünen-Stadtrat Rudolf Keßner. Der Jugendhilfeausschuß konnte sich noch nicht zusammenfinden, weil der Stadtrat in seiner konstituierenden Sitzung nur 14 der 15 stimmberechtigten Mitglieder gewählt hat. Der AFD-Kandidat war durchgefallen. Heute Abend steht eine Nachwahl an. (wk)
Rothe-Beinlich kritisiert Umgang mit Flüchtlingen
Die Landtagsabgeordnete Astrid Rothe-Beinlich von den Grünen hat gestern den Umgang mit Flüchtlingen in Weimar kritisiert. Die Ausländerbehörde der Stadt habe sich in letzter Zeit leider vom positiven zum negativen Beispiel entwickelt, sagte Rothe-Beinlich am Abend zu RadioLOTTE Weimar. Während in den letzten Jahren dezentrale Unterbringung in Wohnungen Vorrang gehant hätten, würden Flüchtlinge jetzt wieder verstärkt in die Weimarer Gemeinschaftsunterkunft eingewiesen. Dies sei aber nicht dienlich für das friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlichster Herkunft, erklärte die Landtagsabgeordnete. Der neue Oberbürgermeister scheine kein besonderes Augenmerk auf die Wilkommenskultur zu haben. -
Astrid Rothe-Beinlich war gestern Abend im "Café International" der Caritas zu Gast. Dort nahm sie auf Einladung des Flüchtlingsrates an einer Podiumsdiskussion zur anstehenden Landtagswahl teil. (wk)
Bauhaus-Uni-Projekt erhält 20-Millionen-Euro Förderung
Die Bauhaus-Universität erhält für ein Projekt zur künstlichen Intelligenz eine 20- Millionen-Euro-Förderung vom Bundeswirtschaftsministerium. Wie gestern mitgeteilt, hat sich das Forschungsvorhaben für digital vernetzte Dienstleistungen bei einem Wettbewerb des Ministeriums durchgesetzt. Dabei sollen unter dem Titel "Bauhaus.MobilityLab" im Erfurter Stadtviertel "Brühl" 500 Haushalte mit einer App ausgerüstet werden, die alle Smartphone-Aktivitäten der Teilnehmer und ihren Standort erkennt. In dem "Freiluft-Labor" mit 4.000 Bewohnern geht es unter anderem um selbstfahrende Autos, sogenannte Smart-Homes und Ladestationen für Autos. Das Projekt soll zusammen mit dem Frauenhofer-Institut Ilmenau und der Fachhochschule Jena verwirklicht werden. (mt/wk)
"Vivendium" wird IBA-Projekt
Das Vorhaben, die Kirche "Sankt Severi" in Blankenhain zu einer "Gesundheits- und Tageslichtkirche" umzubauen, ist jetzt offizielles Projekt der Internationalen Bauausstellung. Dafür habe sich der IBA-Fachbeirat in seiner letzten Sitzung ausgesprochen, teilten Projektentwickler Wolfgang Kempf aus Kromsdorf und Architekt Mathias Buß aus Weimar mit. Bei dem "Vivendium" genannten Vorhaben werde der sakrale Ort auf eine Weise umgebaut, daß darin auch verschiedene Arten von Psychotherapie angeboten werden können, heißt es. Bauliche Eingriffe sollen sich demnach auf die Emporen und das Gestühl beschränken. -
Die evangelische Kirche hatte über die IBA für Strategien geworben, "leere Kirchen wieder mit Leben zu füllen". (wk)
Kinder und Promis beginnen Kartoffelernte
Mit dem traditionellen "Promi-Kartoffel-Event" hat gestern in Heichelheim die Thüringer Kartoffelernte begonnen. Eingeladen vom Förderverein "Heichelheimer Kartoffel" waren neben Ministerpräsident Bodo Ramelow, Landwirtschaftsministerin Birgit Keller und Kartoffelprinzessin Vanessa auch 80 Kinder aus Weimar und dem Weimarer Land. Sie stiegen zusammen mit den Promis in die Furche, um die ersten Knollen zu ernten. Davon seien allerdings nur kleinere zu erwarten, hieß es zuvor vom Förderverein, die Kartoffelernte falle unterdurchschnittlich aus. Grund sei der fehlende Regen in der Wachstumsphase. Die kleinen Kartoffeln seien bei Verbrauchern weniger beliebt und würden meist als Tierfutter genutzt. (wk)