Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. September 2019
Saller bietet "Burger King"
Von der vor 12 Jahren an Saller-Bau verkauften Fläche entlang der Buttelstedter Straße ist jetzt die südwestliche Spitze der abgerissenen Landfried-Siedlung bebaut. Gestern hat dort ein Schnellrestaurant der Fast-Food-Kette "Burger King" eröffnet. Die Flächen entlang der Straße hatte die Wohnstätte für Gewerbebau verkauft, um damit einen Schallschutz für die auf dem Landfried geplanten Wohnungen zu erreichen. In etwa drei Jahren, nach dem Sackpfeifen-Projekt, soll dort die Reihenhaus-Bebauung fortgeführt werden. (wk)
Stadtrat stellt "sicheren Hafen" zurück
Der gemeinsame Antrag von Grüne-, Linke und SPD-Fraktion, Weimar zum "sicheren Hafen" zu erklären, ist gestern zurückgestellt worden. Dies war vor der Stadtratsitzung als Übereinkunft im Hauptausschuß beanntgegeben worden. Oberbürgermeister Peter Kleine erklärte, so wie der Antrag formuliert sei, sei er nicht ausreichend mehrheitsfähig. Alle Stadträte, auch er als Oberbürgermeister, wollten doch der besonderen humanitären Pflicht Weimars nachkommen. Die Stadt werde niemals eine Wagenburg sein gegen Flüchtlinge. Natürlich müsse aus Seenot geretten Flüchtlingen geholfen werden, so Kleine weiter. Den Menschen müsse geholfen werden, man müsse aber auch die Finanzierung bedenken. Es sei verabredet, bis zum 30. Oktober einen Kompromißvorschlag zu formulieren: Es müßten die richtigen Worte gefunden werden. -
Ebenso zum späteren Zeitpunkt soll der Grünen-Antrag zur klimaneutralen Stadt behandelt werden. Auch der wird noch einmal neu formuliert. (wk)
Jugendhilfeausschuss komplettiert sich mit Afd-Mitglied
Der Jugendhilfeausschuß ist komplett und kann sich nun konstituieren. Der zuvor durchgefallene AfD-Kandidat Sebastian Langer ist gestern vom Stadtrat gewählt worden. Der Rechtspopulist erhielt zwar nur 19 von 41 Stimmen, allerdings hatten sieben Stadträte ihre Stimme ungültig gemacht. So blieben nur 15 Gegenstimmen. -
In seiner konstituierenden Sitzung hatte der Stadtrat ein Mitglied zu wenig in den Jugendhilfeausschuss gewählt. Eine knappe Mehrheit von Linke, SPD, Grüne und Pirat hatte den AFD-Kandidaten verhindert. (wk)
Funkhaus findet keinen neuen Besitzer
Der zweite Versuch einer Zwangsversteigerung des seit rund 13 Jahren leerstehenden ehemalige MDR-Funkhauses in der Humboldtstraße ist gestern erneut gescheitert. Laut Medienbericht gab es nur einen Bieter, der wollte nur 20.000 Euro geben. Der Startpreis für die Immobilie lag bei 1,6 Millionen Euro. Dies sei kein ernst zu nehmendes Gebot gewesen, sagte Oberbürgermeister Peter Kleine der Presse. Bei der Stadt hätten sich unter anderem wegen unbezahlter Grundsteuerforderungen mehr als eine Million Euro angehäuft. -
Letzter Besitzer der Immobilie war der russische Investor, der vor ebenfalls 13 Jahren auch das Schloß Reinhardsbrunn erworben hatte, drei Jahre zuvor das Volkshaus in der Friedrich-Ebert-Straße. (wk)
Experten beraten über Super-Infektion
Rund 800 Mediziner, Pflegekräfte und Forscher aus über 20 Ländern diskutieren wieder seit gestern in Weimar zu Themen der Blutvergiftung und Intensivpflege. Bei dem dreitägigen Treffen von Spezialisten handelt es sich um den 9. Internationalen Sepsis-Kongress und den 11. Kongress für Intensivpflegepersonal. In diesem Jahr soll es vor allem über Hilfemaßnahmen bei einer weltweiten Grippe-Epidemie gehen. Bei einer sogenannten Super-Infektion mit Tausenden Erkrankten wären deutsche Kliniken nicht ausreichend gerüstet, heißt es von der einladenden Deutschen Sepsis-Gesellschaft mit Sitz in Jena. Die organisiert alle zwei Jahre ihren Kongreß in Weimar zusammen mit dem Jenaer Universitätsklinikum sowie der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste. (wk)
Heyge-Stiftung will Notenbank weiterverkaufen
Das Gebäude der ehemaligen Notenbank, Steubenstraße, könnte erneut den Besitzer wechseln. Laut Pressebericht prüft der Vorstand der Heyge-Stiftung derzeit den Weiterverkauf. Der Grund: Der Stiftungszweck, die musikalische Früherziehung von Kindern zu fördern, soll über ganz Deutschland ausgedehnt werden. Bisher sind im Ausbildungsprogramm schon Kindergärtnerinnen aus über 12 Einrichtungen mehrerer Bundesländer dabei. Für eine Erweiterung könnte es nicht mehr sinnvoll sein, die Immobilie im Stiftungsvermögen fortzuführen, sagte Vorstandsmitglied Carsten Klever der Zeitung. Der Erlös allein aus Vermietung könnte nicht mehr reichen. Mit den Nutzern des Gebäudes habe es bereite erste Gespräche über ihre Perspektive in dem Haus gegeben, heißt es weiter. Im Raum stünden unter anderem Mieterhöhungen und Vertragskündigungen. (mt/wk)
Anti-Rechts-Bündnis ruft nach Kloster Veßra
Weimars Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus hat zur Teilnahme am Protest gegen das für Samstag geplante Neonazi-Konzert in Kloster Veßra aufgerufen. Wie alle anderen Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts, sollten auch Weimarer Engagierte die demokratischen Kräfte in dem südthüringischen Ort unterstützen, heißt es. Den Nazis müsse es wieder so unbequem wie möglich gemacht werden, nur gemeinsam könnten wir dem Spuk ein Ende bereiten. Um 13 Uhr fährt laut Aufruf ein Bus ab Weimar. Die Rückfahrt ist ab 19 Uhr angesagt. (wk)