Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. September 2019
Fakhouri und Fagiri erhalten Menschenrechtspreis
Den 25. Weimarer Menschenrechtspreis erhalten die Aktivistinnen Laila Fakhouri aus Marokko und Ishan Fagiri aus dem Sudan. Frau Fakhouri setze sich seit ihrer Kindheit für die Rechte des sahaurischen Volkes ein, das noch immer durch die Vorherrschaft Marokkos diskriminiert werde, heißt es vom Stadtrat. Sie gehöre zu einer jungen Generation Sahauris, die trotz Repressalien mit friedlichen und juristischen Mitteln für das Recht ihres Volkes auf Anerkennung kämpfen. Frau Fagiri setze sich für Frauenrechte im Sudan ein und klage seit Jahren Menschenrechtsverletzungen auf Grund der Scharia oder wegen Völkermordes an. Besonders mutig sei ihr Engagement für Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen als Kriegswaffe wurden. -
Der Stadtrat folgte mit der Entscheidung der Empfehlung des Vergabebeirates. Die Vorschläge kamen vom von "terre des homme" und der Gesellschaft für bedrohte Völker. Die beiden Menschenrechtsaktivistinnen werden den Preis in Weimar am
10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte entgegennehmen, teilte heute die Stadt mit. (wk)
"Heimat shoppen" lockt mit Gewinnen und Rabatten
Mit besondereren Rundgängen zu traditionsreichen Geschäften der Innenstadt hat am Nachmittag in Weimar das Thüringer Aktionswochenende "Heimat shoppen" begonnen. Rund 80 Händler und Gastronomen locken mit Musik, Sektempfängen, Verkostungen und Rabattaktionen. Bei einem Gewinnspiel werden Gutscheine, Warenpräsente und regionale Spezialitäten verlost. Teilnahmekarten sind in den Geschäften in einzelnen Hotels, gastronomischen Einrichtungen und der Tourist-Information erhältlich. Auch in 17 weiteren Thüringer Innenstädten machen heute und morgen Händler, Dienstleister und Gastronomen besondere Angebote. Die Marketing-Aktion der Industrie- und Handelskammern soll helfen, daß die Kunden wieder mehr in den Städten einkaufen statt im Internet. (wk)
Jury wählt Preisträger für Weimarer Wirtschaftspreis
Für den Weimarer Wirtschaftspreis sind jetzt zwei Unternehmen ausgewählt worden. Wie heute mitgeteilt, erfüllen beide die diesjährigen Auswahlkritierien. Demnach zeichnen sie sich durch erfolgreiche Konzepte der Fachkräftesicherung und des Personalmanagements sowie der erfolgreichen Gestaltung der Unternehmensnachfolge aus. Bestimmt wurden die Gewinner durch eine Jury, die sich aus Stiftern des Preises sowie Vertretern der Stadt und des Landkreises zusammensetzt. Nominiert waren 12 regionale Firmen. Wer gewonnen hat, soll erst zur Preisverleihung bekannt werden. Die Würdigung erfolgt bei einer Festveranstaltung am 22. Oktober in der Weimarhalle. - Der Weimarer Wirtschaftspreis wird alle zwei Jahre für herausragende Leistungen von Unternehmen und Gewerbetreibenden aus Weimar und dem Weimarer Land vergeben. (mt/wk)
Mehr als 10.000 Menschen besuchen "Republik-Haus"
Das vor sechs Wochen eröffnete "Haus der Weimarer Republik" ist bereits von mehr als 10.000 Menschen besucht worden. Das hat heute der Weimarer-Republik-Verein bekannt gegeben. Laut Geschäftsführer Stephan Zenker fühlen sich die Besucher des Hauses dazu herausgefordert, über die damalige und heutige Demokratie nachzudenken und mit den Mitarbeitern darüber ins Gespräch zu kommen. So fülle sich die Idee eines Forums über die Demokratie mit Leben. -
Zur kommenden Stunde lädt das Republik-Haus zu einer Gedenkfeier zum 90. Todestag von Hans Holbein - zusammen mit der Initiative "Holbein-Stiftung" und dem "Verein QueerWeg". Holbein gilt als "Kämpfer für die Freiheit des dritten Geschlechts. Er setzte sich Zeit seines Lebens für die Abschaffung des Paragrafen 175 ein, mit dem homosexuelle Männer verfolgt wurden. Hauptredner der Gedenkfeier ist Thüringens Justizminister Dieter Lauinger. (wk)
Lied-Duo ersingt sich 10.000 Pfund
Das Weimarer Lied-Duo Mikhail Timoshenko und Elitsa Desseva hat nun auch den ersten Preis beim Wettbewerb in der Londoner Wigmore Hall gewonnen. Der Bassbariton und die Pianistin setzten sich gegen 80 Lied-Duos durch. Der Preis ist mit 10.000 britischen Pfund dotiert. Die Wigmore Hall sei das Mekka des Liedgesangs, hieß es heute von Liszt-Hochschule. Die beiden dort ausgebildeten Künstler gewannen demnach bereits drei international renommierte erste Preise, so 2017 beim "Maria-Callas-Gesangswettbewerb" in Athen, 2018 beim Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart sowie beim Liedwettbewerb "Franz Schubert und die Musik der Moderne" in Graz. Zweite, dritte und Publikumspreise gab es beim Internationalen Schubert-Wettbewerb in Dortmund und beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Lyon. (wk)
DNT lädt zum Theaterfest
Das Deutsche Nationaltheater feiert morgen den Spielzeitbeginn mit einem großen Theaterfest. Ab 15 Uhr ist bei freiem Eintritt zu einem bunten Programm vor und im Theater eingeladen. Neben Klassikern wie dem Familienkonzert, der Operngala und der legendären "One-Minute-Show" gibt es diesmal auch ein Familienstück auf der Studiobühne mit anschließendem heiteren "Theaterknigge". Wiederholt wird die im Vorjahr erstmalig gebotene "Herzblattshow", traditionell gibt es Kostümverkauf und Kuchenbasar. Zum Tanz auf der Großen Bühne lädt am späten Abend die Band "Botticelli Baby". Zur großen Abschlussparty im Foyer legt DJ Timo auf. (wk)
Bauhaus-Uni erhält acht neue Juniorprofessuren
Die Bauhaus-Uni kann ab diesem Dezember acht neue Juniorprofessuren einrichten. Damit könnten in den kommenden Jahren hoch spezialisierte junge Wissenschaftler nach Weimar berufen werden, freut sich Präsident Winfried Speitkamp. Die jungen Professoren würden "hoch aktuelle und gesellschaftlich enorm bedeutsame Themen" bearbeiten. So sollen sie sich mit dem grundlegenden Verhältnis von Mensch, Technik und Umwelt in der neuen Zeit beschäftigen. Die Herausforderungen reichten dabei von der Digitalisierung über die Verbindung von Technik und Design bis hin zu Sicherheit und Nachhaltigkeit beim Entwerfen, Bauen und Konstruieren. -
Die Bewilligung der acht beantragten Professuren für Weimar hat gestern die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz bekanntgegeben. Sie werden mitbezahlt aus dem Bund-Länder-Programm zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses. (wk)
Thüringen spricht wieder "Kindergarten"
Weimars Linke-Landtagsabgeordneter Steffen Dittes freut sich, daß Thüringen endlich wieder vom "Kindergarten" spricht. So sei in der ganzen Welt gesprochen worden, nur nicht im Geburtsland des Kindergartens, in Thüringen, so Dittes. Im neuen Gesetz sei jetzt nicht mehr von "Kita" die Rede. - Mit dem gestern im Landtag geänderten "Kindergartengesetz" wird auch das vorletzte Kindergarten-Jahr vor der Einschulung beitragsfrei. Es wird vor allem vom Bund bezahlt. Außerdem soll die Betreuung bei Vierjährigen verbessert werden. Laut Dittes werden mit den Qualitätsverbesserungen und dem zweiten beitragsfreien Jahr Eltern in Weimar um durchschnittlich 1.600 Euro je Jahr und Kind entlastet.(wk)
"Gute Nachbarn" liegen vorn
In der Online-Abstimmung beim Deutschen Nachbarschaftspreis liegen Weimars "Gute Nachbarn" weit vorn. Zum ersten Platz seien nur noch 20 Stimmen Unterschied, war gestern von der Bürgerstiftung zu erfahren. Den Rückstand aufzuholen, sollte doch noch bis zum 24. September möglich sein, hieß es. -
Weimars Seniorenbegleiterprojekt "Gute Nachbarn" ist für den Deutschen Nachbarschaftspreis der Stiftung "nebenan" nominiert. Davon den Publikumspreis mit 5.000 Euro will Weimars Bürgerstiftung gewinnen und hatte um Unterstützung im Internet gebeten. -
Unterdessen hat gestern auch die Online-Abstimmung über den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises begonnen. Auch da ist Weimars Bürgerstiftung unter den Nominierten. (wk)
Buchenwald erinnert an Speziallager
Die Buchenwald-Gedenkstätte erinnert an die Errichtung des sowjetischen Speziallagers auf dem Ettersberg vor 74 Jahren. Heute und morgen sind dazu mehrere Veranstaltungen mit ehemaligen Internierten, einem ökumenischem Gottesdienst und Kranzniederlegung angekündigt. -
Das sogenannte "Speziallager Nr. 2" auf dem Ettersberg war 1945 von der sowjetischen Militäradministration zur Entnazifizierung in Deutschland eingerichtet worden. Fünf Jahre lang waren mehr als 28.000 Menschen inhaftiert. Darunter lokale Nazi-Größen, NS-Mitläufer, aber auch willkürlich Verhaftete. (wk)
Neumann könnte für "Tell" "Faust" erhalten
DNT-Hausregisseur Jan Neumann ist für seine Inszenierung von Schillers "Wilhelm Tell" für den Deutschen Theaterpreis "DER FAUST" nominiert. Die undotierte Ehrung könnte Neumann in der Kategorie "Regie Schauspiel" zuteil werden, teilt das Deutsche Nationaltheater mit. Ebenfalls Chancen auf die Auszeichnung habe der Choreograf Edward Clug. Er ist laut DNT in der Kategorie "Choreografie" für seinen Ballettabend vorgeschlagen worden, der zusammen mit dem Stuttgarter Ballett entstanden war. Im weiteren ist aus Thüringen auch der Geraer Operndirektor Kay Kuntze für den Theaterpreis nominiert. Er könnte den "Faust" in der Kategorie "Regie Musiktheater" für seine Inszenierung von Mieczyslaw Weinbergs Oper "Die Passagierin" erhalten. -
Der "Faust"-Theaterpreis wird von der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und dem Deutschen Bühnenverein in Köln vergeben. Zur Verleihung ist am 9. November ins Staatstheater Kassel eingeladen. (wk)
Archäologie-Museum erhält Preis für Barrierefreiheit
Das Museum für Ur- und Frühgeschichte ist mit einem europäischen Preis für barrierefreie Museen ausgezeichnet worden. Wie gestern mitgeteilt, wurde die Anerkennung in Brüssel von Thüringens Europaabgeordneten Marion Walsmann überreicht. Demnach zeichnete die CDU-Politikerin auch Einrichtungen aus Österreich, Italien, Kroatien, Slowenien und Polen aus. Die Förderung kommt aus einem Projekt, das kleine und mittlere Museen mit Vereinen und Verbänden für Menschen mit Behinderung europaweit vernetzen will. -
Weimars Museum für Ur- und Frühgeschichte ist seit einem Jahr auch für Sinnesbehinderte erlebbar. Hörgeschädigten wird eine tragbare Induktions-Schleife angeboten; Blinde und sehschwache Menschen bekommen eine spezielle Hörführung. Überdies sind Stationen der Daueraustellung durch "Hören, Tasten, Riechen und Mitmachen" erlebbar. Barrierefrei für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer ist das Museum bereits seit 2015. (wk)
Bürger meldet Nachbarn wegen Cannabis
Im Ortsteil Legefeld hat ein aufmerksamer Bürger seinen Nachbarn wegen drei Cannabispflanzen angezeigt. Laut Polizeimeldung hatte der Mann die zwei Meter großen Hanfplanzen auf dem Nachbargrundstück entdeckt, als er sein Gras mähte. Die unerlaubten Anpflanzungen seien in Töpfen zwischen Unkraut und Buschwerk versteckt gewesen. Die Polizei stellte die Topfzucht sicher. Dem Hobbygärtner drohe nun eine Anzeige, heißt es. (wk)