Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. August 2013
"weimarwerk" wirft Wolf Versagen bei Herderplatz-Umbau vor
Der Verein "weimarwerk-Bürgerbündnis" hat den Bauverzug am Herderplatz Oberbürgermeister Stefan Wolf angelastet. Die Abwicklung und Kontrolle solch bedeutender Projekte sollte Chefsache sein und nicht ausschließlich an Fachämter delegiert werden, heißt es von den Vereins-Chefs Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb. Außer der verspäteten Steinelieferung gäbe es am Herderplatz auch zahlreiche Mängel in der Planung, Organisation und Baubetreuung. So seien nach Informationen des "weimarwerkes" keine Vertragsstrafen bei nicht fristgemäßer Auftragsausführung vereinbart worden. Damit fehle der zusätzliche Druck auf die Baufirmen. Das unprofessionelle Management komme leider bei Bauprojekten der Stadt oft vor, heißt es weiter. Kaum eine Baustelle werde wie geplant fertig. Ebenso würden häufig die Kostenschätzungen überschritten. Das "weimarwerk" werde die Baumaßnahme Herderplatz im Stadtrat thematisieren, so Hölzer und Schremb abschließend.
(wk)
Stadtbücherei verleiht jetzt Bücher auch online
Nutzer der Stadtbücherei können jetzt Bücher auch auf ihr Tablet-PC oder e-book bestellen. Die sogenannte "Onleihe" ist durch den Anschluß Weimars an das Thüringer Bibliotheksnetz "ThueBIBNet" möglich. Gestern wurde die Stadtbücherei offiziell als "Virtuelle Zweigstelle" in Betrieb genommen. Damit kann auf derzeit rund 25.000 Inhalte des ThueBIBNet-Angebotes zugegriffen werden. Voraussetzung für die Nutzung ist ein gültiger Bibliotheksausweis und ein Internetanschluss. Zum Herunterladen stehen digitale Medien wie eBooks, Hörbücher, Video, Music sowie elektronische Zeitungen und Zeitschriften bereit. Die Anzahl der Entleihungen pro Benutzer ist aktuell auf 25 Titel begrenzt. Sie werden wie in der echten Bibliothek, je nach Medientyp immer für eine bestimmte Frist entliehen.
(wk)
DNT trauert um Katja Paryla
Das Deutsche Nationaltheater trauert um die Schauspielerin und Regisseurin Katja Paryla. Die von 1994 bis 2003 am DNT als Oberspielleiterin Engagierte ist am Sonntag mit 73 Jahren im brandenburgischen Wölsickendorf gestorben. Wie eine Freundin der Familie gestern mitteilte, nach langer, schwerer Krankheit. -
Katja Paryla habe mit ihrer großen schauspielerischen Erfahrung und Professionalität das Weimarer Ensemble geformt und geprägt, heißt es im Nachruf des DNT. Sie sei eine unglaubliche Bereicherung für das Haus gewesen, sowohl auf als auch hinter der Bühne. Ihren Weggang damals habe das Ensemble als großen Verlust empfunden. -
Die 1940 in Zürich Geborene war die Tochter einer alten Schauspielerfamilie. Nach einem Studium in Berlin hatte sie Engagements an der Berliner Volksbühne, am Maxim Gorki Theater, am Deutschen und am Schiller-Theater. Nach Weimar war sie noch bis 2008 Schauspieldirektorin am Städtischen Theater Chemnitz. Einer weiten Öffentlichkeit wurde Katja Paryla bekannt durch ihre Darstellung der Hexe im DDR-Kinderfilm "Spuk unterm Riesenrad".
(wk)
Bürgerstiftung sucht Aktive für 8. Freiwilligentag
Die Ehrenamts-Agentur der Weimarer Bürgerstiftung sucht Aktive für den diesjährigen Freiwilligentag. Zur 8. Mitmach-Aktion ist zum Samstag, dem 21. September, aufgerufen. Zur Auswahl stehen 18 Projekte in den Bereichen Soziales, Kreatives, Handwerkliches und Natur. Dazu gehören Instandsetzungsarbeiten auf Spielplätzen, Müllsammeln im Kirschbachtal oder Gartenarbeit am Mutter-Vater-Kind-Haus in Niedergrunstedt. Wie immer werden Helfer im Tierheim oder in Alten- und Pflegeheimen gesucht. Ebenso sind Ausflug-Begleiter für das Obdachlosenheim gefragt. Alle Projekte stehen auf der Internetseite der Bürgerstiftung. Dort werden auch bis zum 16. September online oder telefonisch Anmeldungen entgegengenommen.
(wk)
Klassik-Stiftung zeigt Londoner Privatsammlung
Die Klassik-Stiftung zeigt seit gestern im Schillermuseum eine Londoner Privatsammlung. Die Sonderausstellung unter dem Roman-Titel "Wahlverwandtschaften" will laut Stiftung die kulturellen Kontakte der Goethe-Zeit und der Romantik zwischen Weimar und Großbritannien nachzeichnen. Bis zum 3. November sind 91 Zeichnungen und Grafiken des britischen Privatsammlers Charles Booth-Clibborn und 21 Arbeiten der Graphischen Sammlungen der Klassik-Stiftung zu sehen. Dazu gehören unter anderem Werke von Philipp Otto Runge, Caspar David Friedrich und Heinrich Wilhelm Tischbein. Wie es zur Eröffnung hieß, dokumentiere die Schau eine stark von der französischen Revolution geprägte Umbruchszeit in der Kunst.
(wk)
Weimarer Hochschule organisiert deutsch-afghanische Musikreise
Die Musikhochschule überträgt heute im Internet live ein gemeinsames Konzert deutscher und afghanischer Musiker aus einem Ort in Afghanistan. Der Auftritt sei der Höhepunkt des Musikprojektes "Safar", zu deutsch "Reise", heißt es von der Liszt-Schule. Demnach spielen drei deutsche Pop- und Jazzmusiker gemeinsam mit fünf afghanischen Meistermusikern und deren Schülern zusammen. Die Formation sei im Sommer 2012 bereits in Berlin, Bonn und anderen deutschen Städten gemeinsam aufgetreten. Mit der Konzertreise durch Afghanistan wolle die Weimarer Hochschule auf den kulturellen Reichtum des unter Konflikten und Terror leidenden Landes lenken. Dabei sei "Safar" ein Stück Aufbauarbeit. Bei den Taliban ist Musik verboten. Musiker werden vertrieben und ihre Instrumente zerstört.
(wk)
Flughafen Erfurt-Weimar streicht Flüge nach Ägypten
Der Flughafen Erfurt-Weimar hat jetzt seinen wöchentlichen Flug nach Ägypten gestrichen. Die Flugplan-Einschränkung werde voraussichtlich bis Ende der Saison, dem 31. Oktober gelten, heißt es vom Airport-Management. Damit sei ein Einnahme-Minus von rund 20.000 Euro bei den Start- und Landegebühren verbunden. Der Verlust könne aber zum Großteil durch Mehreinnahmen auf anderen Linien ausgeglichen werden, so die Hoffnung. -
Wegen der Reisewarnung für Ägypten war die letzte Maschine nach Hurghada am vergangenen Dienstag mit nur vier Passagieren geflogen.
(wk)
Barthl kauft Haus Puschkinstraße
Investor Jens Barthl:
(20. August 2013) Das lange leergestandene Eckhaus Frauenplan-Puschkinstraße wird derzeit zu einem mittelpreisigen Hotel umgebaut. Bereits im Frühjahr werde das "Giancarlo" mit 18 Zimmern, zwei Suiten einer Dachterrasse und einem Restaurant im Erdgeschoß eröffnet, sagte der künftige Betreiber UvĂ© Abend der Presse. Demnach kostet der Ausbau insgesamt 3 Millionen Euro. Die Investition werde zum größten Teil von einem Weimarer Bauunternehmer getragen. Amortisieren soll sich der Einsatz durch Zimmerpreise von 90 bis 160 Euro. Das Restaurant werde aber mit möglichen 80 Plätzen auch für Rucksacktouristen erschwinglich, heißt es weiter. Geplant sei eine Selbstbedienungseinrichtung mit täglich drei mediterranen Gerichten zu günstigen Preisen. Abends solle die Gaststätte als italienische Landschenke geführt werden. - UvĂ© Abend betreibt mit seiner Partnerin Luana Guardati bereits mehrere gastronomische Einrichtungen in der Innenstadt. Dazu gehören das EiscafĂ© am Gänsemännchenbrunnen, das "Pescatore" in der Seifengasse und das "Giardino" im Oppelschen Garten. (wk)
Investor Jens Barthl:
(07. Dezember 2012) Die Bauarbeiten am ehemaligen Art-Hotel in der Freiherr-von-Stein-Allee könnten Anfang kommenden Jahres fortgesetzt werden. Laut Presse erwartet der Bauherr alsbald die Genehmigung der Stadt für die Veränderung des Bauvorhabens. Die bisher im Antrag fehlende Feuerwehrzufahrt sei jetzt nachgereicht worden, heißt es. - Der Baustopp in der Freiherr-von-Stein-Allee war im Januar verhängt, und im April gegen eine Klage des Investors gerichtlich bestätigt worden. Grund war die ungenehmigt geplante Absicht, statt einer Hotelerweiterung eine Seniorenresidenz mit Pool und Tiefgarge zu errichten. Allerdings liegt der Investor auch noch mit dem Nachbarn im Streit. Der konnte zwar vor Gericht Risse an seiner Villa nach den Ausschachtungen nicht glaubhaft machen, will aber laut Zeitung wieder klagen, wenn neues Baurecht vorliegt. Der geplante Bau des Investors sei für die Steinallee überdimensioniert und eine "Kulturschande", so jetzt der Nachbar. (wk)
26. August 2013 suedthüringen.de
Verdacht der Geldwäsche in Millionenhöhe
Erfurt - Es geht um den Verdacht der millionenschweren Geldwäsche. Doch die vor drei Jahren gestarteten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Erfurt gegen einen Unternehmer aus Weimar kommen nicht voran. -
Nach Russland gesandte Rechtshilfegesuche seien unbeantwortet; außerdem müssten noch zahlreiche Unterlagen ausgewertet werden, sagt Staatsanwalt Hannes Grünseisen. Ein Ende der Ermittlungen sei nicht absehbar. -
Im Fokus der Ermittlungen steht der Geschäftsführer mehrerer in Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiver Planungsunternehmen. Die sind unter anderem beteiligt an Planungen zum Ausbau der Universität Ilmenau. -
Der Mann stand auch in Verbindung mit der BOB Consult GmbH. Diese hatte vor etwa acht Jahren das Schloss Reinhardsbrunn bei Friedrichroda in Thüringen gekauft - und wurde samt Schloss weiter veräußert. Über diesen Deal stolperte das Finanzamt und schaltete die Staatsanwaltschaft ein. Der Grund: BOB Consult hatte die Immobilie für etwa 150.000 Euro gekauft; sie war nach Erkenntnissen der Staatsanwälte der einzige nennenswerte Besitz der Firma. Für rund zwölf Millionen Euro wurden Firma und Schloss weiter verkauft - das 80-Fache des Kaufpreises. Käufer war eine Firma aus Moskau. -
Der Unternehmer aus Weimar weist den Vorwurf der Geldwäsche zurück. Die Staatsanwaltschaft verfüge nicht im Mindesten über Beweise, sondern hege seit mehr als drei Jahren «Vermutungen, die durch Ermittlungsergebnisse nicht ausreichend unterlegt» seien, ließ er wissen. Die Frage allerdings, wie das Schloss zwischen Kauf und Verkauf so viel an Wert gewinnen konnte, beantwortete er nicht. -
Das Gebäude, um das sich die Verdächtigungen drehen, befindet sich nach Angaben von Bürgermeister Thomas Klöppel (parteilos) in einem bedrohlichen Zustand. Die Schlossmauer falle bereits ein. Der mehrmalige Appell Klöppels an die russischen Eigentümer, sich dem Verfall entgegenzustellen, verhallte. Seit etwa einem viertel Jahr hat Klöppel nichts mehr von den Moskauer Investoren gehört. -
Staatsanwalt Grünseisen und seine Kollegen ermitteln indessen weiter. Sollte sich der Verdacht der Geldwäsche bestätigen, könnte es für den Unternehmer ungemütlich werden. Auf Geldwäsche im besonders schweren Fall, wovon die Staatsanwaltschaft hier ausgeht, steht eine Strafe von bis zu fünf Jahren Gefängnis. dapd
mdr, 29.08.2013:
Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat ihr Verfahren im Zusammenhang mit dem Verkauf des deutschlandweit bekannten Schlosses Reinhardsbrunn eingestellt. Sprecher Hannes Grünseisen bestätigte entsprechende Informationen von MDR THÜRINGEN. Die Ermittler waren vier Jahre lang einem millionenschweren Geldwäscheverdacht nachgegangen. Grünseisen sagte, dass es keinen hinreichenden Tatverdacht gegen die drei Beschuldigten gebe. Unter ihnen befindet sich auch der jetzige Besitzer des Schlosses. -
Ende 2006 hatte eine Bauingenieurfirma aus Weimar die Anlage bei Friedrichroda für rund 100.000 Euro erworben. Zwei Jahre später kaufte ein russischer Investor das Weimarer Unternehmen für zwölf Millionen Euro. Deren einziger mitverkaufter Vermögenswert war die Schlossanlage. Der hohe Verkaufspreis alarmierte damals die Thüringer Finanzbehörden. Die Staatsanwaltschaft Erfurt ging deshalb dem Verdacht der Geldwäsche nach. Die Ermittler fanden Spuren zu russischen und südamerikanischen Briefkasten-Firmen. -
Die Geldflüsse werfen trotz der Verfahrenseinstellung weiter Fragen auf. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN besitzt mittlerweile eine Firma in Belize den Großteil des einstigen Schlossensembles. Diese Firma hatte 2009 dem Weimarer Ingenieursunternehmen ein Darlehen von 12,5 Millionen Euro gewährt und ausgezahlt. Im Jahr 2011 kaufte die Firma aus Belize das Unternehmen für zwölf Millionen Euro, damit war das zinslose Darlehen getilgt.