Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. August 2013
Nike Wagner lädt zu ihrem letzten Weimarer Kunstfest
Mit dem traditionellen Auftaktkonzert "Gedächtnis-Buchenwald" beginnt heute das 10. und letzte Kunstfest von Nike Wagner. Die Gedenkrede zum Konzert der Staatskapelle hält die Auschwitz-Überlebende Ruth Klüger. Die 81-jährige US-amerikanische Schriftstellerin hatte sich bereits gestern Abend in einem Gespräch mit Buchenwald-Gedenkstättendirektor Volkhard Knigge in Weimar vorgestellt. Das Lichthaus-Kino zeigte einen Film über das Leben der Jüdin aus Wien. -
Nike Wagners Abschieds-Festival ist dem 200. Geburtstag ihres Ur-Großvaters Richard Wagner gewidmet. Unter dem ironischen Titel "Wagner-Idyll" stehen bis zum 14. September rund 30 Veranstaltungen zu dem umstrittenen Komponisten auf dem Programm. -
Offiziell eröffnet wird das Kunstfest morgen mit einer Matinee im Seminargebäude des Congresscenters. Wegen der großen Nachfrage wird der Vortrag von Nike Wagner live in den Flügelsaal der Weimarhalle übertragen. Das traditionelle Eröffnungsfest am Abend im Weimarhallenpark wird von der Brass Band Berlin und Weimars "Rest of Best" bestritten.
(wk)
Hochwasser-Geschädigte können Anträge auf Landeszuschüsse stellen
Nach dem Hochwasser und Unwetter von Mai/Juni ist jetzt endlich das Geld aus der Fluthilfe des Bundes und der Länder abrufbar. Auch Betroffene aus Weimar können ab sofort Anträge auf Unterstützung stellen. Erstattet werden jeweils bis zu 80 Prozent der Reparaturkosten der Schäden am Hausrat und der Schäden an Wohngebäuden. Die entsprechenden Antragsformulare werden in der Stadtverwaltung Schwanseestraße von den Mitarbeiterinnen Angela Eisenbrand und Christin Fröhlich entgegengenommen. Bearbeitet und bewilligt werden die Anträge im Thüringer Bau-Ministerium. Das hat zur Beratung Servicestellen eingerichtet. Die nächste für Weimar befindet sich in Erfurt am Europaplatz. -
Formulare und Richtlinien sind auf der Internetseite des Bauministeriums zu finden.
(wk)
TÜV Thüringen ermahnt zum Schulbeginn Autofahrer zur Vorsicht
Vor dem kommenden Schulbeginn hat der TÜV Thüringen wieder an die Vernunft der Autofahrer appelliert. Sie sollten jetzt besonders aufmerksam und vorsichtig fahren, Schulpflichtige müssten sich erst wieder an die Verkehrsbedingungen gewöhnen, heißt es. Besondere Sorgfaltspflicht gelte den Erstklässlern. Mit ihnen sollten Eltern den Weg zur Schule und zurück üben. Dabei entpuppe sich der kürzeste Weg oftmals nicht als der sicherste. Auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln lauerten Gefahren, heißt es weiter. Das Fahren mit Bussen und Bahnen sollten Eltern gerade den Erstklässlern nicht gleich allein zumuten. Für Schulkinder, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren, sollten ein verkehrssicheres Rad und ein Fahrradhelm selbstverständlich sein. -
Das Innenministerium kündigte verstärkte Verkehrskontrollen an. Im vorigen Jahr sei die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern auf dem Schulweg gestiegen, heißt es.
(wk)
Schneider will sich weiter für höhere Klassik-Zuschüsse einsetzen
Der für Erfurt und Weimar zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider hat erneut versprochen, sich für eine höhere Bundesförderung der Klassik-Stiftung einzusetzen. In einem Treffen mit Stiftungspräsident Hellmut Seemann und Spitzen der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag sagte Schneider gestern, er werde Anfang September einen neuen Anlauf im Finanzausschuß des Bundestages nehmen. Da werde erstmals über den Bundeshaushalt 2014 debattiert. -
Schneider plädiert seit langen dafür, daß der Bund künftig mindestens 50 Prozent der Gesamtförderung der Klassik-Stiftung übernehmen müsse. Dabei soll der Finanzierungsschlüssel zugunsten des Landes Thüringen verschoben werden. Derzeit kommen 45 Prozent der Zuwendungen aus Berlin, ebensoviel vom Freistaat, Weimar trägt zehn Prozent der Kosten. Die Schneider-Forderung hatten im letzten Februar alle fünf Fraktionen des Thüringer Landtags mit einem gemeinsamen Antrag unterstützt.
(wk)
Landesgrüne kritisieren NSU-Abschlußbericht des Bundestages
Die Grünen im Thüringer Landtag haben den gestern in Berlin vorgestellten Abschlußbericht des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages kritisiert. Trotz der enormen Leistung des Ausschusses blieben viele Fragen offen, hieß es. So seien nun die rassistischen Morde an neun Menschen zwar gut dokumentiert, eine plausible Erklärung für das enorme Staatsversagen fehle jedoch nach wie vor. Der Berliner Bericht zeige, daß unverzeihliche Fehler bei der Suche nach den Terroristen in Staatsanwaltschaft und Polizei gemacht wurden. Da reiche es nicht, sich am Versagen des Verfassungsschutzes abzuarbeiten. -
Vertreter der Nebenklage im Münchner NSU-Prozeß kritisierten, der Abschlußbericht spare den "institutionellen Rassismus" in Deutschland aus. Die Ressentiments bei den Ermittlungsbehörden gegen Menschen ausländischer Herkunft seien eine der Hauptursachen für das Scheitern beim Aufklären der neun fremdenfeindlichen Morde. Bis heute würden Ermittler an ihrer damaligen Vorgehensweise festhalten, hieß es. Auch die Linkspartei und die SPD wiesen auf das Problem des "institutionellen Rassismus" hin.
(wk)