Lüttgenau warnt vor Menschenfeindlichkeit in der Bevölkerung
Nachricht vom 05.Mai 2015
Der Weimarer Nazi-Überfall vom 1. Mai ist auch Ergebnis des gegenwärtigen gesellschaftlichen Klimas. Das sagte Vize-Direktor der Buchenwald-Gedenkstätte Rikola-Gunnar Lüttgenau der TLZ. Die Rechtsextremen fühlten sich ermutigt, weil sie neuerdings glauben, mit ihrer Gesinnung bei einem nicht unbedeutenden Teil der Gesellschaft anschlußfähig zu sein. Dabei verwies Lüttgenau auf Bewegungen wie "Legida", "Thügida" oder "Hogesa". Neonazis griffen vorhandene Ressentiments gegen Muslime und Flüchtlinge auf, um mit öffentlichen Aktionen Gefolgschaft zu erzeugen. Dabei würde es nicht bei Worten bleiben, zunehmend würden die Rechtsextremen gewalttätiger. Und es bleibe auch nicht bei Fäusten, warnte Lüttgenau, einige würden zu den Waffen greifen. Als 1996 Bönhard und Mundlos in SA-ähnlichen Uniformen die Gedenkstätte Buchenwald aufsuchten, erinnert dessen Vize-Direktor, sei dies nicht nur eine Provokation gewesen. Sie hätten sich ihrer tödlichen Ideologie versichert, der sie dann später Handlungen folgen ließen. (wk)
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