Mobit fordert auf, Gewaltpotential der Neonazi-Szene ernst zu nehmen
Nachricht vom 05.Mai 2015
Thüringens mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus "mobit" hat Behörden und Polizei aufgefordert, das Gewaltpotential der Neonazi-Szene ernst zu nehmen. Die hätte am Wochenende in Thüringen massiv Präsenz gezeigt und teilweise den Straßenkampf nach SA-Vorbild geprobt. Neben den leicht Verletzten von Weimar habe es dabei in Saalfeld auch Schwerverletzte gegeben, so "mobit". Da hätten sich 80 bis 100 gewaltbereite Neonazis ohne Polizeibegleitung in Richtung der Gegenveranstaltungen im Stadtzentrum zubewegen können. Schließlich hätten sie mehrere Personen, die sie als politisch Andersdenkende identifizierten, verprügelt. Ein Opfer befinde sich noch im Krankenhaus. Später habe der Nazi-Demonstrationszug sogar Polizeilinien durchbrochen. Letzlich seien die Rechtsextremen noch mit einer attraktiveren Route als der eigentlich geplanten bedient worden. - Unterdessen hat Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger eine "Einsatzpanne" in Saalfeld eingeräumt. Wegen der Übergriffe werde jetzt gegen mehrere rechtsextreme Personen ermittelt. (wk)
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