Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Oktober 2008
Die Weimarer CDU hat jetzt die Art und Weise der öffentlich um die DNT-Intendantenvertragsverlängerung geführte Debatte bedauert. Diese sei gesteuert worden und deswegen nur teilweise sachgerecht gewesen, heißt es in einer gestern verbreiteten Erklärung der DNT-Aufsichtsräte der CDU. Die hatten zusammen mit SPD-Oberbürgermeister Stefan Wolf gegen eine Verlängerung des Vertrages mit Intendant Stephan Märki gestimmt. Nach Protesten gegen diese Entscheidung haben sich inzwischen Wolf und Märki darauf verständigt, doch zur Vertragsverlängerung über das Jahr 2010 hinaus Verhandlungen aufzunehmen. Das soll am heutigen Vormittag der DNT-Aufsichtsrat in einer Sondersitzung beschließen. So der Vertrag eine konzeptionelle Grundlage habe, werde die CDU Weimar jeden zukunftsweisenden Weg mitgehen, heißt es in ihrer Erklärung. (wk)
Für ein neues Bauhaus-Museum könnte auch die alteUni-Mensa am Park abgerissen werden. Das sagte Klassik-Stiftungspräsident Helmut Seemann jetzt dem Kulturausschuß. Dort hat er erneut die Standort-Frage für den geplanten Neubau aufgeworfen. Danach stehen neben dem bisher als ausgemacht geltenden Platz gegenüber dem Nationaltheater inzwischen drei weitere Standorte zur Diskussion. Als zweiter sollte auch die Südseite des Theaterplatzes berücksichtigt werden. Damit würde die Lücke gegenüber dem Handelshaus geschlossen. Bereits im März dieses Jahres hatte Bauhaus-Uni-Rektor Gerd Zimmermann gefordert, den Museums-Neubau an den Gründungort des Bauhauses zu stellen. Das könnte auf dem Gelände der ehemaligen Material- Forschungs- und Prüfungsanstalt geschehen, hieß es. Jetzt hat Zimmermann offensichtlich auch den Platz der Uni-Mensa im Visier. Eine neue Mensa könnte dann in unmitelbarer Nachbarschaft entstehen, hieß es weiter. (wk)
Zu einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus ist es in der Nacht in Oberweimar gekommen. Wie die Polizei mitteilt, habe sich der Bewohner in seinem Bett eine Zigarette angezündet und sei darüber eingeschlafen. Als die Feuerwehr eintraf, brannte das Bett bereits lichterloh. Die Flammen konnten gelöscht werden, bevor sie auf eine andere Wohnung übergreifen konnten. Der 39-jährige Brandverursacher wurde mit dem Verdacht einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Die anderen Bewohner seien nicht zu Schaden gekommen, heißt es. (wk)
DNT-Aufsichtsrat kippt Beschluss
Der Aufsichtsrat des Deutschen Nationaltheaters hat in seiner heutigen Sondersitzung den mit Sperrminorität der Weimarer Mitglieder gefassten Beschluss vom 30. September zurückgenommen. Somit gilt jetzt wieder die Entscheidung vom 18.08.2008, wonach mit Generalintendant Stephan Märki Verhandlungen über eine Verlängerung seines Vertrages nach dem Jahr 2010 aufgenommen werden sollen.(ms)
Stadt zahlt Kuturstadtanleihe planmäßig zurück
Die von der Stadt Weimar 1999 aufgenommene Kulturstadtanleihe ist am Wochenanfang planmäßig zum Fälligkeitstermin zurückgezahlt worden. Das teilte gestern Finanzdezernent und Bügermeister Christoph Schwind im Rathaus mit. Demnach wurden die 32 Millionen Euro zur knappen Hälfte aus der Stadtkasse und zum anderen Teil aus einem Umschuldungskredit bezahlt. Die 14 Millionen Bargeld sind aus dem Verkauf von sechs Schulen und Kita-Immobilien an Wohnstätte und Hufeland-Trägergesellschaft erlöst worden. Allerdings habe die Stadt noch immer eine Schuldenlast von 75 Millionen Euro zu tragen, so Schwind.
(wk)
Linke will im Stadtrat Beschäftigungsprogramm nach Erfurter Muster anregen
Zur heutigen Stadtratsitzung will die Linke ein spezielles Beschäftigungsprogramm nach dem Muster "Arbeit für Erfurt" anregen. Danach erhalten Arbeitgeber Geld von der Stadt, wenn sie Langzeitarbeitslose, die jünger als 25 und älter als 50 Jahre alt sind, eine Chance auf Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt geben. Die Kosten würden sich ausgleichen, weil die Kommune dabei den Zuschuß für die Hartz-IV-Empfänger spart, heißt es in der Stadtrat-Anfrage. Die Grünen wollen wissen, wann endlich das 1999 beschlossene Radverkehrskonzept durchgesetzt wird. Nicht auf der Tagesordnung des Stadtrates stehen bisher die kurzfristig von der weimarwerk-Fraktion angekündigten Anträge. Mit dem einen wollen sie ein Abwahlverfahren gegen den Oberbürgermeister erreichen, mit dem anderen den Verkauf des Frau-von-Stein-Hauses an den spanischen Kunstsammler verhindern. In beiden Fällen braucht es eine Zweidrittelmehrheit, um die Anträge überhaupt auf die Tagesordnung zu bringen.
(wk)
Die Kulturinitiative Thüringen hat jetzt die Stadt Weimar gebeten, die Vertragsunterzeichnung für den Verkauf des Hauses der Frau von Stein vorerst auszusetzen. Da Bofill sich mit allen Bedingungen einverstanden erklärt habe, bedürfe es keiner Eile, so Initiative-Sprecher André Störr heute bei RadioLOTTE Weimar. Man sei nicht grundsätzlich gegen den Verkauf an den spanischen Kunstsammler, es bestünden aber immer noch große Zweifel an dessen Seriosität. Die möge die Stadt bitte ausgiebig prüfen, bevor unterschrieben werde, so Störr. Außerdem habe der Oberbürgermeister eine öffentliche Vorstellung des Bofill-Konzeptes versprochen. Überdies verwies Störr eine Woche vor Vertragsunterzeichnung auf einen neuen Interessenten. Der Geschäftsführer des Kölner Kunstauktionshauses "Lempertz", Henrik Hanstein, würde im Von-Stein-Haus eine Akademie und ein Stipendiatenhaus für junge Medienwissenschaftler einrichten wollen. (wk)