Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. September 2009
Ein gemeinsamer Landtags-Antrag gegen Rechtsextremismus und zum NPD-Verbot ist wieder fraglich geworden. Grüne und Linke sind empört, daß die CDU das Papier veröffentlich hat, bevor ihre Änderungswünsche eingearbeitet worden waren. Auf der gestrigen Wahlkundgebung in Weimar sprach Linken-Spitzenkandidat Bodo Ramelow von der "typischen Arroganz" der CDU. Von den Grünen hieß es, daß es für diesen Text keine Zustimmung gebe. Es müsse klar herauskommen, daß es gegen Rechtsextremismus gehe. In dem mit der SPD erarbeiteten Entwurf habe die CDU-Fraktion eigenmächtig das Wort "Rechts" vor "Extremismus" gestrichen. - Die gemeinsame Erklärung aller Fraktionen sollte während der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments am kommenden Dienstag verabschiedet werden. (wk)
In Apolda wird heute der längste Schal Thüringens ausgerollt. Das 1,5 Kilometer lange Strick-Werk werde zur Zwiebelmarkteröffnung von 700 Menschen gehalten, heißt es von den Organisatoren. Die Menschenkette soll die Verbundenheit mit der Stadt ausdrücken und auf die Landesgartenschau-Bewerbung Apoldas aufmerksam machen. Für den Schal wurden 150 Kilogramm Wolle in den Stadtfarben grün, gelb, schwarz verstrickt. Er wird nach der Aktion in 1.000 Einzelstücke zerteilt und für einen guten Zweck verkauft. Die meisten Teilnehmer haben bereits Teilstücke erworben. (wk)
Der Pianist, Autor und Sprachkünstler Alfred Brendel soll jetzt eine mit 15 Millionen Yen dotierte Auszeichnung des japanischen Kaiserhauses erhalten. Das sind 111-tausend Euro. Der "Praemium Imperiale 2009" werde auch als "Nobelpreis der Künste" bezeichnet, heißt es heute von der Weimarer Musikhochschule. Der Preis wird am 22. Oktober in Tokio verliehen. - Dem 1931 geborenen Brendel wurde erst im Juni die Ehrendoktorwürde der Liszt-Hochschule Weimar verliehen. Der 78-Jährige ist außerdem Ehrendoktor der Universitäten von London, Oxford und Yale. (wk)
In Apolda ist gestern Gerhard Rosenberger zum Unternehmer des Jahres im Weimarer Land ernannt worden. Der Vorstandsvorsitzende der Rosenberger AG wurde durch den Wirtschaftverband des Landkreises geehrt. Die Firma entwickelt und fertigt Maschinen, zur Bearbeitung von Rohren. Durch die Führung von Gerhard Rosenberger seit 2002 sei die Gesellschaft ein stabiler Arbeitgeber in der Stadt Apolda und ein sozial geprägtes Unternehmen, hieß es zur Begründung. Hervorgehoben wurde die Ausbildung von Jugendlichen. Zu den Gratulanten gehörten zahlreiche Gästen aus Politik und Wirtschaft. (wk)
In Weimar-West hat die Polizei gestern einen möglichen Marihuana-Hersteller gestellt. Auf seinem Balkon wurden 14 Cannabis-Pflanzen verschiedenen Alters und Größe in Töpfen entdeckt. In der Wohnung hätten sich außerdem etwa 15 Gramm getrocknete Cannabis-Blüten sowie geringe Mengen Cannabis-Samen befunden. Der Hinweis sei von einem "anonymen Bürger" gekommen, heißt es von der Polizei. Es werde wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. (wk)
Wahlaufrufe appelllieren an die Bürgerverantwortung
In den Wahlaufrufen für den kommenden Sonntag wird an die Verantwortung der Bürger appelliert. So heißt es heute vom amtierenden Ministerpräsidenten Dieter Althaus, daß Demokratie vom Mittun und nicht vom Zuschauen lebe. Landesbischöfin Ilse Junkermann sagte, wenn viele ihre Stimme abgäben, stärke das die Demokratie. Menschen, die sich zur Wahl stellten, müsse gerade in schwierigen Zeiten der Rücken gestärkt werden. Landeswahlleiter Günter Krombholz verwies auf die Chance des Bürgers, mit seiner Stimme auf die künftige Politik in Deutschland Einfluss zu nehmen. -
Weiter wird mitgeteilt, daß Wahlberechtigte, die ihre Wahlbenachrichtigung verloren oder keine erhalten haben, sich mit ihrem Personalausweis oder Reisepass ausweisen und wählen können. -
In Weimar endet heute die vorzeitige Simmabgabe um 18.00 Uhr. Am Sonntag sind die Wahllokale von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
(wk)
Tillmann will sich weiter für Familien- und Finanzpolitik engagieren
Weimars CDU-Direktkandidatin für den Bundestag, Antje Tillmann, will sich im Fall ihrer Wiederwahl weiter in der Familien- und Finanzpolitik engagieren. Die Weimarer werden die Auswirkungen der von ihr mitgestalteten CDU-Politik für Bildung, Familie und Schuldenbegrenzung direkt spüren, sagte Tilmann heute bei RadioLOTTE Weimar. In der Bildungspolitik verteidigte sie die Landeshoheit darüber, sprach sich aber für gemeinsame Standards aus. In der 10. Klasse müßten alle Schüler in Deutschland den gleichen Bildungsstand haben, so Tillmann. Auf Landesebene wünsche sie sich die "große Koalition", so die CDU-Politikerin weiter. Damit meinte sie allerdings nicht die Koalition der beiden großen Thüringer Parteien CDU und Linke sondern die von CDU und SPD. Eine rot-rot-grüne Regierung würde in vielen Schritten zurückgehen, so Tillmann.
(wk)
Schneider ist sauer auf die Bahn AG
Erfurt-Weimars Bundestagsabgeordneter der SPD, Carsten Schneider, ist sauer auf die Deutsche Bahn AG. Die solle sich nach den von Bund und Ländern erhaltenen Milliarden jetzt nicht einfach vom Acker machen, so der SPD-Haushaltspolitiker gegenüber der Thüringischen Landeszeitung. Hintergrund sind die bekanntgewordenen Pläne der Bahn für die weiteren Verkehrseinschränkungen auf der Mitte-Deutschland-Verbindung. Ende 2010 soll die IC-Strecke von Dortmund über Weimar nach Dresden nicht mehr fünf Mal am Tag sondern nur noch dreimal befahren werden. -
Beschlossen war eigentlich der zweigleisige Ausbau der Strecke ab Weimar und ihre durchgehende Elektrifizierung. Der Haushaltsauschuß des Bundes hatte dafür auf Betreiben der SPD 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
(wk)