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Weimar-Nachrichten vom 28. August 2015
Goethe-Institut verleiht Goethe-Medaillen
Das Müchner Goethe-Institut hat am Vormittag in Weimar seine diesjährigen Goethe-Medaillen. Geehrt anläßlich des heutigen Goethe-Geburtstages wurden der syrische Philosoph Sadik Al-Azm, der Direktor des British Museums und Gründungsintendant des Humboldt-Forums Berlin, Neil MacGregor sowie die deutsch-brasilianische Kulturmanagerin Eva Sopher. Den offiziellen Orden der Bundesrepublik überreichte in einem Festakt im Stadtschloß der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann. Die Laudationes hielten die Künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Marion Ackermann, die Schauspielerin Hanna Schygulla und der Islamwissenschaftler Stefan Wild. Das Musikprogramm gestalteten Musiker der Weimarer Liszt-Hochschule.
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Klassik-Stiftung lädt zum Goethe-Geburtstag
Mit einem Fest im Ilmpark feiert heute die Klassik-Stiftung Goethe-Geburtstag. Am 266. wird ab 19 Uhr zu einem Kulturprogramm am Römischen Haus eingeladen. Unter dem Motto "Das neue klingt, das alte klappert", wird ein vielfältiges Angebot aus Musik, Theater und Lesungen sowie Führungen durch den Park und die Parkhöhle versprochen. Überdies werden "Experimente", ein Film und kulinarische Genüsse angekündigt. Zu den darbietenden Künstlern gehören die Sopranistin des DNT Marietta Zumbült, die Schauspieler Cornelia Thiele und Peter Rauch sowie Bayon-Musiker Christoph Theusner. Bereits am Nachmittag bietet die Klassik-Stiftung gemeinsam mit den "Grünen Wahlverwandtschaften" wieder ein Kinder- und Familienprogramm.
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DNT-Mitarbeiter schreiben offenen Brief an Ramelow
Mitarbeiter des Deutschen Nationaltheaters haben jetzt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow aufgefordert, Pläne zur Abwicklung der Opernsparte zu dementieren. In einem offenen Brief wird auf den rot-rot-grünen Koaltionsvertrag verwiesen, nach dem die Thüringer Struktur- und Theaterlandschaft in ihrer bestehenden Form erhalten bleiben soll. Wörtlich heißt es "Wenn Opern in Zukunft vorwiegend in Erfurt entstehen, nehmen Sie der Weimarer Staatskapelle ihre Kompetenz als eines der besten Opernorchester Deutschlands". Der Brief ist von allen künstlerischen Leitern, Ensemblesprechern, Vorständen und Betriebsräten unterzeichnet. -
Unterdessen hat der in Weimar lebende Schauspieler und Chansonnier Dominique Horwitz die geplanten Strukturreformen ausdrücklich verteidigt. Bei den Gesprächen darüber sehe er "mutige intelligente Menschen" am Werk, sagte er der Thüringer Allgemeine. "Wer sich nur fürs Jetzt und alte Besitzstände interessiere und sage, nichts dürfe verändert werden, sei nicht nur ein Heuchler, sondern auch ein Idiot". Denn in 15 Jahren werde es diese Strukturen einfach nicht mehr geben, so Horwitz. DNT Intendant Hasko Weber nennt der Wallenstein-Darsteller einen "großen Mann". "Er liebe das Theater, er liebe die Kunst und er habe den Mut nachzudenken. Weimar brauche ihn". (wk)
Kulturstaatsministerin lobt Preis für mittlere und kleine Bühnen aus
Kritik an Einsparungen im Theater-Bereich hat jetzt auch die Kulturstaatsministerin des Bundes Monika Grütters geübt. Deutschland sei das Land mit der höchsten Theaterdichte der Welt, sagte Grütters im Deutschlandradio. Daran zu sparen, würde mehr zerstören als bringen. Theater seien notwendig, so Grütters, sie seien kein dekorativer Luxus, den man sich leiste, wenn es die Kassenlage zulasse. -
Zuvor hatte die Kulturstaatsministerin mit dem Internationalen Theaterinstitut in Berlin einen neuen Theaterpreis ausgelobt, der kleine und mittlere Bühnen fördern soll. Mit der Auszeichnung sollen Vorhaben unterstützt werden, die die Rolle der Theater als Orte der Verhandlung gesellschaftlicher Themen erlebbar machen. Es gehe nicht um die große Oper, sondern um Bürgerbühnen oder um Projekte, die sich zum Beispiel mit der Migrationsthematik auseinandersetzen. Vergeben werden soll ab kommenden Jahr ein Hauptpreis bis zu 150.000 Euro und mehrere Nebenpreise bis zu 80.000 Euro. Bis zum 15. Oktober dieses Jahres können sich interessierte Theater bewerben.
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Theaterfreunde sollen Schal für Theater stricken
Eine etwas ungewöhnliche Aktion gegen die angeblichen Theater-Sparpläne ist in Eisenach geplant. Der Verein "Freunde und Förderer des Landestheaters" hat Mitglieder und Unterstützer aufgerufen, einen wärmenden Schal für das Haus zu stricken. Damit wolle man sich gegen den kulturpolitischen Wind schützen, "der wieder einmal kalt um die Mauern des Theaters wehe". Jeder der mitmachenden Theaterfreune soll ein 20 Zentimeter breites Schalstück stricken. Zusammen sollen die Stücke eine Länge von 150 Metern ergeben. Die demonstrative Schalvereinigung ist für den 12. September, dem Eröffnunsgfest für die neue Saison des Eisenacher Theaters vorgesehen.
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Linke lädt zum Friedensfest
Weimars Linke laden für morgen zum traditionellen Friedensfest. Bei der als "farbenfroh und fröhlich" angekündigten Feier auf dem Theaterplatz soll die Sängerin Andrea Pancur auftreten. Die Künstlerin aus München erhielt für ihren "Alpenklezmer" 2014 in Rudolstadt den Weltmusikpreis Ruth. Überdies würden noch andere künstlerische Aktivitäten, wie Graffiti, Rap und vorgetragene Gedichte den Tag begleiten, heißt es in der Einladung. Bürger könnten rund um das Thema "Frieden" Gespräche führen. Dazu werden unter anderen Ministerpräsident Bodo Ramelow und der designierte Fraktionsvorsitzende im Bundestag Dietmar Bartsch erwartet.
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Kantoren aus Israel, den USA und Schweden eröffnen "Achava"-Festspiele
Drei der weltweit besten jüdischen Kantoren aus Israel, den USA und Schweden haben gestern Abend in Erfurt die ersten deutsch-jüdischen Achava-Festspiele eröffnet. Sie sangen gemeinsam mit dem RIAS-Kammerchor aus Berlin Psalmen der jüdischen Liturgie. -
Bis zum 5. September stehen vier weitere Konzerte auf dem Achava-Programm. Überdies gibt es Gottesdienste, Synagogenführungen, eine Ausstellung und weitere Gespräche. Der "interreligiöse und interkulturelle Dialog zwischen Deutschland und Israel" stehe im Mittelpunkt des neuen Festivals, sagte der organsierende Weimarer Kulturmanager Martin Kranz. Der künstlerische Leiter, Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Weimarer Liszt-Hochschule, Jascha Nemtsov, erklärte, das hebräische Wort "Achava" bedeute "Brüderlichkeit". Die sei die Grundlage der jüdischen Ethik und der europäischen Werte.
(wk)