Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 20. August 2015

Hoff plant, Weimars Opernsparte aufzulösen
Das Deutsche Nationaltheater soll seine Oper auflösen. Das sieht laut heutigem TLZ-Bericht ein sogenanntes Strukturpapier des für Kultur zuständigen Staatskanzleiministers Immanuel Hoff vor. Demnach soll sich das DNT künftig auf seine Funktion als Staatsschauspiel beschränken. Zur Staatsoper soll dem Papier nach das Theater Erfurt erhoben werden. Deren Musiktheaterproduktionen sollen dann auch in Weimar aufgeführt werden, hier allerdings begleitet von der Weimarer Staatskapelle. Die soll unangetastet bleiben. Die Opernchöre beider Häuser würden dem Papier nach zusammengelegt, die erhöhte Personalstärke über die Jahre durch altersbedingtes Ausscheiden abgebaut. - Überdies seien weitere massive Eingriffe in die Theater- und Orchesterlandschaft geplant, heißt es in der TLZ. So soll Eisenach seine Landeskapelle auflösen und das Erfurter Orchester mit der Thüringer Philharmonie Gotha fusionieren. Insgesamt solle es mehr Kooperationen von Theatern und einen landesweiten Austausch von Produktionen geben. (wk)

Theaterplatz putzt sich fürs Kunstfest heraus
Der Theaterplatz hat sich zusamen mit dem angrenzenden Künstlergarten heute endgültig in einen großen Veranstaltungsraum verwandelt. Mehrere Bühnen und Imbißstände locken Neugierige an. Der Grund: Morgen Nachmittag beginnt hier das Kunstfest Weimar. Das Eröffnungsfest mitten in der Stadt bietet ab 15 Uhr Konzerte bis in die Nacht hinein. Angesagt sind die einheimische "Rambazamba-Band", SIGNUMfive aus Köln, das Hamburger Trio "Liedfett, die afrikanische Sängerin Jojo Abot und der "Polarkreis 18". Gleichzeitig zieht eine Gruppe mit Hipp-Hopp-Tanz durch die Stadt. In den kommenden 17 Festival-Tagen werden bis zum 6. September 26 Veranstaltungen geboten. Dazu gehören Ausstellungen, Konzerte, Tanz und Theater. RadioLOTTE Weimar sendet morgen live vom Theaterplatz. Berichte und Gespräche von der Eröffnung sind von 15 bis 23 Uhr zu hören. (wk)

Wolf erläßt Haushaltsperre
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat eine Haushaltsperre erlassen. Sie betrifft grundsätzlich alle Bereiche des städtischen Verwaltungshaushaltes. Bauvorhaben sind nicht betroffen. Zurückgehalten werden unter anderem Zuschüsse für Kunst und Kulturpflege, Gutachten, Zuschüsse an städtische Gesellschaften sowie Ausgaben für Aus- und Fortbildung oder für Jugendprojekte. Auch geplante Neuanschaffungen von Geräten oder Ausstattungen sind auf Eis gelegt. Nach aktueller Mitteilung der Stadt ist zunächst eine Million Euro einzusparen. Betont wurde, daß das gerade erst wieder freigegebene Sozialticket von der Sperre nicht betroffen sei. - Als Grund für die haushaltssichernde Maßnahme werden auf der Einahmeseite voraussichtliche Steuer- und Gebühren-Mindereinahmen von 800-tausend Euro angegeben. So gibt es laut städtischer Mitteilung Rückforderungen bei der Gewerbesteuer und weniger Verwarn- und Bußgelder als prognostiziert. Auf der Ausgabenseite sind durch mehr zugewiesene Asylbewerber um 500-tausend Euro die Kosten für die Unterbringung gestiegen. Sie seien durch die pauschale Erstattung nicht vollständig zu kompensieren, heißt es. Überdies seien die Hilfeleistungen für sozial schwache Familien und Personalkosten höher als geplant. (wk)

Schneider verspricht 800.000 Euro
Unterdessen hat jetzt der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider 800-tausend Euro aus dem Europäischen Sozialfonds für Weimars Jugend-Sozialarbeit angekündigt. Die Summe wird in Teilbeträgen bis Ende 2018 ausgereicht. Konkret geht es um das jüngst aufgelegte Bundesprogramm "Jugend stärken im Quartier". Dabei erhalten Vereine und Initiativen Geld, die in den Stadtteilen Jugendliche und junge Erwachsene dabei unterstützen, sich sozial zu integrieren, die Schule erfolgreich abzuschließen und beruflich Fuß zu fassen. Durch die Förderung könnten bestehende Projekte verstetigt und ausgebaut werden, so Schneider. In Weimar gibt es dazu bereits ein Netzwerk von Vereinen, Trägern und Bildungseinrichtungen. Projekt-Partner in Weimar-West, -Nord, Schöndorf und dem Schlachthofviertel sind dabei der Förderkreis JUL, die Kindervereinigung und das Handwerkerbildungszentrum sowie der Christliche Verein Junger Menschen, die Vereine "Buchkinder", "Löwenstarke Stöberkiste" und der Jugendklub "Cafe Conti". (wk)

20 junge Leute aus 14 Ländern arbeiten gemeinsam in Buchenwald
Die Gedenkstätte Buchenwald hat seit dieser Wocher rund 20 junge Leute aus 14 Ländern zu Gast. Die 18 bis 26-Jährigen sind Teilnehmer des diesjährigen internationalen Workcamp der Vereinigung Junger Freiwilliger. Sie wollen sich bis zum 29. August praktisch mit der Geschichte Buchenwalds auseinandersetzen und die dort begangenen Verbrechen erinnern, erforschen und dokumentieren. So werden zum Beispiel anhand ausgegrabener Alltagsgegenstände aus dem Lager Häftlingsschicksale rekunstruiert. Außerdem arbeiten die Teilnehmer an der Erhaltung des "Gedenkwegs Buchenwaldbahn" und an weiteren Gedenksteinen für deportierte Kinder und Jugendliche. Diskutiert werde über gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Ziganismus. Dabei brächten die Jugendlichen eigene Erfahrungen aus ihren unterschiedlichen Herkunftsländern mit, heißt es. (wk)

Sparkassenstiftung erinnert an Nachwuchs-Stipendium für 2016
Noch bis 31. August können sich Kinder und Jugendliche für ein Stipendium der Sparkassenstiftung bewerben. Bis zu 1.800 Euro werden ausgereicht, damit sich Begabte in den Bereichen Sport und Kultur weiterentwickeln können. Im kulturellen Bereich werden Engagements in Musik und Literatur sowie in der bildenden und darstellenden Kunst gefördert. Das Nachwuchs-Stipendium ist auf ein Jahr befristet. Die Bewerbungsformulare können von der Intenetseite der Sparkassenstiftung heruntergeladen werden. Der Antrag bezieht sich auf das Jahr 2016. - In diesem Jahr werden vier Mädchen und zwei Jungen gefördert, die Sport treiben. (wk)