Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Juli 2013
Bauhaus-Jubiläum soll groß gefeiert werden
Der für 2019 anstehende 100. Geburtstag des "Staatlichen Bauhauses" soll in Weimar, Dessau und Berlin groß gefeiert werden. Das sagte Thüringens Kulturminister Christoph Matschie gestern der Presse. Die ersten Forschungsprojekte und länderübergreifende Ausstellungen sollen schon 2015 stattfinden, so der Minister. Geplant ist, in Weimar der Ideen- und Institutionsgeschichte nachzugehen. In Dessau sollen die utopischen Visionen des Bauhauses thematisiert werden und in Berlin sein Modellcharakter als Kunstschule. Matschie forderte außerdem den Bund auf, sich finanziell an den Festivitäten zu beteiligen. jm
Thüringer Verfassungsschutz bestätigt weitere Quelle zu Neo-Nazi-Terroristen
Der Thüringer Verfassungsschutz hat gestern bestätigt, daß er im Umfeld des NSU-Trios eine weitere Informationsquelle hatte. Wie der MDR mitteilte, wurde Ende der 90er Jahre die damalige Freundin des Neonazis Ralf Wohlleben "abgeschöpft", wie es im Geheimdienstjargon heißt. Diese habe aber nicht den Status von V-Leuten gehabt. Wohlleben gilt als einer der wichtigsten Unterstützer der neo-nazistischen Mörder und ist im Münchner NSU-Prozess mitangeklagt. Verfassungsschutz - Vertreter bestritten aber, den NSU-Untersuchungsausschüssen entsprechende Informationen vorentalten zu haben. Der Kontakt sei bereits in den ersten Akten belegt, die übermittelt worden seien. Die Vorsitzende des Thüringer Ausschusses, Dorothea Marx, hatte erklärt, man habe selbst auf gezielte Nachfrage nichts über die Informantin erfahren. © MDR/jm
Zu viele Kreise in Thüringen
In Thüringen gibt es zu viele und zu kleine Landkreise. Das hat jetzt Professor Joachim Jens Hesse vom Internationalen Institut für Staats- und Europawissenschaften aus Berlin festgestellt. Der Wissenschaftler riet den Städten und Gemeinden, alle nicht von EU, Bund und Land vorgegebenen Aufgaben zu überprüfen. Unter anderem könnten sie bei der Straßenbeleuchtung und beim Katastrophenschutz zu sparen. Die Zulassung von Kraftfahrzeugen sollte privatisiert werden, wie das in anderen Bundesländern schon üblich sei. Hesse hat eine Studie für die IHK Süd-Thüringen erstellt, das gestern vorgestellt wurde. jm
Einstellung des Strafverfahrens gegen Lothar König beantragt
Im Prozess gegen Lothar König hat dessen Verteidigung jetzt offiziell die Einstellung des Verfahrens beantragt.
Gegen den Jenaer Jugendpfarrer wird zur Zeit in Dresden ein Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs und ähnlicher Vorwürfe im Zusammenhang mit einer Anti-Nazi-Demonstration geführt.
Der Antrag ist im Wesentlichen damit begründet worden, dass allein wegen behördlicher Versäumnisse die Hauptverhandlung am 2. Juli habe ausgesetzt werden müssen, um rund 200 Stunden ungeschnittenes Videomaterial zu sichten.
Nach Ansicht der Verteidiger Königs wären wesentliche Anklagepunkte nie ins Verfahren genommen worden, hätten die Ermittlungsbehörden das Gericht umfassend über die Ermittlungsergebnisse in Kenntnis gesetzt.
(shg)
Weimarer Stadtbibliothek fiel im Leistungsvergleich zurück
Die Weimarer Stadtbibliothek hat beim Leistungsvergleich der öffentlichen- und wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands schlechter abgeschnitten, als im vergangenen Jahr. Das geht aus dem neuesten Bibliotheksindex hervor. Besonders der Wert der Jahresöffnungsstunden pro Einwohner liegt deutlich unter dem Durchschnitt. Ähnliches gilt für die Erneuerungsquote ausleihbarer Medien.
Anders stellt sich die Situation der Uni-Bibliothek dar. Diese konnte ihre Position im Vergleich zum Vorjahr verbessern. jm
Weimarer Berufsschüler protestieren gegen Versezung des Schulleiters
Schüler des Weimarer Berufsbildungszentrums an der Lützendorfer Straße haben gestern gegen die Versetzung ihres kommissarischen Direktors Mario Häs demonstriert. Durch eine Schweigekundgebung am Eingang wollten sie ihrer Forderung gegenüber Schulamtsleiter Ralph Leipold Nachdruck verleihen, wie die örtlichen Medien meldeten. Der zog es aber vor, der Auseinandersetzung mit den Schülern zu entziehen, indem er das Gebäude über die Feuertreppe betrat. Die Versetzung des Schulleiters sei für alle Beteiligten völlig überraschend gekommen, hieß es von Schülersprecher Alexander Leidig. jm
Nebenkläger im NSU-Prozess wollen neonazistische Netzwerke aufdecken
In München wird heute der Prozeß um die rechtsextremistische Terrorzelle NSU fortgesetzt. Wie unser Korrespondent Fritz Burschel berichtete, wird sich das Gericht mit Anträgen der Nebenklage auseinandersetzen müssen, die ein mögliches Unterstützernetzwerk aufdecken wollen.
Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Rolle der V-Leute der diversen Verfassungsschutzbehörden. Thematisiert werden soll auch, ob möglicherweise V-Mann-Führer Ermittlungsverfahren gegen ihre Zuträger verhindert haben könnten.
Dagegen scheint die Staatsanwaltschaft bestrebt zu sein, das Verfahren auf die derzeit Angeklagten zu beschränken. Das vollständige Interview mit Fritz Burschel finden Sie auf unserer Mediathek. (jm)
Tödlicher Unfall bei Waldarbeiten in Kranichfeld
Ein fast 70-jähriger Rentner ist bei Arbeiten in seinem eigenen Wald ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, wurde der Mann in seinem eigenen Wald wahrscheinlich von einem Ast erschlagen. Er wollte dort vermutlich allein Bäume fällen. Das Unglück ereignete sich bereits gestern Nachmittag. (jm)