Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. Juli 2013
200 Gedenksteine in Buchenwald eingeweiht
In der Gedenkstätte Buchenwald haben Jugendliche aus verschiedenen Ländern Europas und Asiens den Weg entlang der Bahntrasse der alten Buchenwaldbahn zu einem eigenständigen Gedenkort umgewandelt. Dieser ist gestern offiziell eingeweiht worden. Die Namen von 200 Sinti- und Roma-Kindern wurden per Hand in größere Feldsteine gemeißelt und dann entlang der Strecke ausgelegt. Dazu wurden auch die Lebenswege der Kinder erforscht, die allesamt von Buchenwald nach Auschwitz deportiert und dort von den Nazis umgebracht wurden. An dem Projekt arbeiten 16 Jugendliche im Rahmen der "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" mit. Insgesamt waren etwa 300 in das Projekt einbezogen, das auf eine Initiative Weimarer Bürger zurückgeht. (jm)
Finanzdezernent begründet Teilhaushaltssperre
Weimars Finanzdezernent Peter Kleine hat gegenüber Radio LOTTE die kürzlich erlassene teilweise Haushaltssperre begründet. Es sei wichtig gewesen, daß der Haushalt für das laufende Jahr zunächst vom Landesverwaltungsamt genehmigt werde, sagte Kleine. Außerdem will die Verwaltung verhindern, daß Weimar ein sogenanntes Haushaltssicherungskonzept aufgedrückt bekomme, bei dem vor allem die gesamten Ausgaben
für freiwillige Leistungen der Stadt Weimar in Frage gestellt werden müssten- und nicht nur die bisher zur Debatte stehenden knapp drei Millionen.
So sei der Rotstift bisher bei etwa 800 Positionen angesetzt worden, wozu unter anderem auch Weiterbildungen für die Stadtbediensteten zählen. Gespart werde auch bei Dienstreisen, den Zuschüssen für die Volkshochschule sowie den Garten- und Grünanlagen, so Kleine weiter. (jm)
Rechnungshof-Bedenken gegen Erfurter Multifunktionsarena
Im Thüringer Landesrechnungshof werden die geplanten Investitionszuschüsse für eine neue Multifunktionsarena auf dem Gelände des heutigen Steigerwald-Stadions offenbar kritisch betrachtet. Laut einem Pressebericht soll Vizepräsident Michael Gerstenberger die Förderzusage über fast 30 Millionen Euro als wörtlich "äußerst bedenklich" bezeichnet haben. Sie verstieße gegen die Richtlinien des von SPD-Wirtschaftsminister Matthias Machnig dafür ins Auge gefaßte Bund-Länder-Programm für Investitionszuschüsse, sagte der Linkspartei-Politiker Gerstenberger. Es wäre aus seiner Sicht besser, ein EU-Förderprogramm zu nutzen. (jm)
Jahresetat des Weimarer Jobcenters fast aufgebraucht
Das Jobcenter Weimar hat seinen Jahresetat von mehr als drei Millionen Euro schon jetzt nahezu aufgebraucht. Wie in den Weimarer Lokalblättern am Wochenende berichtet wurde, könnten Weimarer Bildungsträger nicht mehr pünktlich bezahlt werden. Auch Fahrtkostenanträge der euphemistisch als Kunden bezeichnenten Arbeitslosen würden regelmäßig abgelehnt, die Chancen auf sogenannte Bildungsgutscheine sänken rapide. Als Gründe für die leeren Kassen des Jobcenters wurden sinkende Bundeszuschüsse genannt. So überwies die "Bundesagentur für Arbeit" etwa eine Million Euro weniger als im Vorjahr. Die Zahl der zu verwaltenden und zu alimentierenden Arbeitslosen verringerte sich aber nur geringfügig. Gerüchte, nach denen ein Großteil des Weimarer Jobcentergeldes in ein Trainingszentrum des Versandhändlers Zalando in Erfurt geflossen sein soll, ließen sich wohl nicht belegen. Sogenannte Integrationshonorare von 1000 Euro pro vom Jobcenter Vermittelten seien nie gezahlt worden, hieß es von der Jobcenterleitung. (jm)
Flutlichtstrahler gestohlen
Die ersten Strahler der kürzlich demontierten Flutlichtanlage des Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeldes sind schon gestohlen worden. In der Nacht zu Sonntag brachen Diebe in das Stadiongelände ein und raubten 14 Strahler. Die Polizei bezifferte den Schaden auf etwa 30 000 Euro. (jm)
Der Philharmonische Chor hofft aus Neuanfang - auch mit dem DNT
Der Philharmonische Chor Weimar will künstlerisch neu beginnen, nachdem das Deutsche Nationaltheater Weimar bereits Mitte Mai seine Verträge mit dem Gesangsensemble nicht weiter verlängert hatte. Wie jetzt aus Kreisen der Chorleitung gegenüber Radio LOTTE Weimar bekannt wurde, ist der Antrag auf Gemeinnützigkeit eingereicht worden, um möglichen Sponsoren auch Spendenquittungen ausstellen zu können. Gleichzeitig werden interessierte Freizeitsänger als neue Mitglieder gesucht. Bis zur vergangenen Spielzeit ergänzte der Philharmonische Chor regelmäßig den regulären DNT-Opernchor bei musikalischen Großproduktionen. Seine Proben leitete deshalb auch der jeweilige Chef des Opernchores, was nun wegfällt. Im Philharmonischen Chor geht man aber davon aus, daß seine Mitglieder nun auch in den Pool kommen, aus dem DNT - Operndirektor Hans-Georg Wegner künftig seine Projektchöre bilden will, um künftige Operninszenierungen abzusichern. Ihren bisherigen Probenraum im DNT dürfen die Amateur-Chorsänger auch weiterhin kostenlos nutzen. (JM)
Tödlicher Badeunfall im Stausee Hohenfelden
Nach einem Badeunfall im Stausee Hohenfelden wurde ein 37-jähriger Familienvater heute vormittag tot geborgen. Wie die Polizei mitteilte, badete der Erfurter mit seinem Sohn gestern Abend von einem Boot aus im See. Kurze Zeit später rief er um Hilfe. Herbeigeeilte Helfer konnten den Sohn noch retten, die am gestrigen Abend eingeleiteten Suchmaßnamen nach dem Vater waren jeodch nicht erfolgreich. Am heutigen Morgen wurde die Suche fortgesetzt. Zu dem genauen Hergang des Unfalls konnte die Polizei noch keine Angaben machen. (as)
Schwimmtalent Michelle Anding wechselt nach Berlin
Die 17-jährige Sportschwimmerin Michelle Anding wird künftig am Olympia-Stützpunkt Berlin trainieren. Das wurde am Wochenende offiziell bekannt. Die derzeit beste Beckenschwimmerin der DLRG Weimar folgt damit dem Ruf ihres Ex-Trainers Alexander Römisch. Wie aus informierten Kreisen bekannt wurde, durfte Michelle nicht mehr in Erfurt trainieren, nachdem sie ihre Wechselabsichten offenbart hatte.
Zur Zeit ist Michelle Anding noch Mitglied der DLRG Weimar. Wie aus Vereinskreisen verlautete, wolle man sie dort auch halten, Gespräche seien aber noch nicht geführt worden. (jm)