Grass kritisiert Vereinigungsprozeß
Nachricht vom 30.August 2004
Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat erneut die Art und Weise der deutschen Wiedervereinigung kritisiert. Es sei damals kein neues Grundgesetz geschrieben worden. Dadurch hätten die ehemaligen DDR-Bürger keine Möglichkeiten gehabt, die neue Bundesrepublik mitzugestalten. Dies räche sich jetzt mit der sozialen Abstufung, die aus den Menschen in den neuen Ländern Bürger zweiter Klasse mache. Grass beschuldigte die CDU, nötige Reformen verschleppt zu haben, als sie noch an der Regierung war. Im Zusammenhang mit dem Streit um die sogenannten Hartz-Reformen bewunderte Grass den Mut von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die PDS spiele eine schmähliche Rolle. Sie sollte vorher rechnen, wenn sie Vorschläge mache, so Grass. Der Schriftsteller weilte am Wochenende in Weimar, wo eine Ausstellung mit Bildern von ihm und Goethe eröffnet wurde. (jm)
Weitere Nachrichten vom Tage