Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. August 2004
Die CDU-Kandidatin für das Amt des Weimarer Rechtsdezernenten, Karin Arndt, hat ihre Bewerbung zurückgezogen. Das wurde gestern abend nach der Sitzung des Hauptausschusses des Stadtrates bekannt. Gründe für den Verzicht Arndts wurden Beobachtern zufolge nicht bekannt. Dessen ungeachtet bleibt die Wahl eines neuen Rechtsdezernenten weiter auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung am 25. August. Wie in der Sache weiter verfahren wird, muß nun der Oberbürgermeister nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub Anfang kommender Woche entscheiden. (jm)
Der zweite Themenkongress der Evangelischen Akademie Thüringen soll für die Öffentlichkeit wesentlich attraktiver werden als der erste Kongress vor Jahresfrist. Das versprach gestern Weimarhallen-Chefin Ulrike Göppel. Während der damalige "Herderkongress" zum 200. Todestag des Theologen kaum von den Weimarern wahrgenommen wurde, sollen diesmal mehr publikumswirksame Veranstaltungen den Kongress begleiten. So wird unter anderem der Kölner Altrocker Wolfgang Niedecken mit seiner Band BAP ein unplugged-Konzert in der Herderkirche geben. Der Kongress zum Thema "Kultur und Herrschaft" wird vom 9. bis 12. September in der neuen Weimarhalle stattfinden. (wk)
Studenten der Bauhaus-Universität Weimar haben ein Verfahren entwickelt, nach dem Filme auch auf unebenen oder farbigen Flächen projiziert werden können. Ein spezielles Computerprogramm analysiert die Projektionsfläche und berechnet jeden einzelnen Bildpunkt, um das bewegte Bild in der richtigen Farbe und Helligkeit darzustellen. Die jungen Forscher der Fakultät Medien suchen jetzt Partner aus der Industrie, um die Erfindung nutzbar zu machen. (wk)
In Weimar sind bis jetzt 282 Erstausbildungsverträge abgeschlossen. Damit fehlen noch etwa 150 Lehrstellen in Weimar. Eine Initiative von IHK und Thüringer Allgemeine will bis zum Jahresende schaffen, allen Ausbildungswilligen in Weimar eine Lehrstelle zu sichern. (wk)
Auf dem Gelände der ehemaligen Station Junger Naturforscher wird gegenwärtig ein internationales Projekt verwirklicht. Etwa 20 Schüler, Studenten und Lehrlinge aus Lettland, Italien, Spanien und Deutschland helfen bis Freitag bei der Geländegestaltung mit. So wird die Feuerstelle ausgebaut, der Tümpel beim ehemaligen Storchennest beräumt und ein Ahornbaum freigelegt. Das Projekt heißt "Toleranz und Umgang mit anderen Nationen" (wk)
Die Grünen-Politikerin Petra Streit wird künftig nicht mehr im Vorstand des Kreisverbandes Weimar von Bündnis 90/Die Grünen mitarbeiten. Auf der gestrigen Mitgliederversammlung wurde dafür die Nachfolgekandidatin Katja Schäfer in den siebenköpfigen Vorstand gewählt. Wie der Verband mitteilt, scheidet Petra Streit aus, um sich voll ihrer Funktion als Fraktionsvorsitzende im Weimarer Stadtrat widmen zu können. (wk)
Auf einer heutigen Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses im Weimarer Stadtrat sollen Ursachen der Insolvenz und Chancen des Schillerkaufhauses erörtert werden. Der Vorsitzende des Bündnisses WeimarWerk, Norbert Schremb, will persönlich aufklären, ob die "Stadtspitze" schon vorher und hinter dem Rücken der Belegschaft Absprachen mit dem Vermieter getroffen hat. Das sagte Schremb heute gegenüber Radio LOTTE. Er hofft, daß sein mit Frau Projahn und einer Unternehmensberatung erarbeitetes Konzept, daß er noch in diese Woche vorlegen will, bei der WGZ eine Chance hat. Er befürchtet allerdings auch, "daß schon alle Messen gesungen seien", so Schremb wörtlich bei Radio LOTTE. (wk)
Schülerzahl in Thüringen geht weiter zurück
In Thüringen gibt es immer weniger Schüler. Wie Kultusminister Jens Goebel (CDU) am Vormittag in Erfurt erklärte, werden im neuen Schuljahr nur noch 300.000 Mädchen und Jungen unterrichtet. 1992 waren es noch 400.000. Bis 2010 wird ein weiterer Rückgang auf 250.000 Thüringer Schüler prognostiziert.
17.000 Kinder beginnen laut Goebel in der nächsten Woche ihren Unterricht in der ersten Klasse. Zugleich tritt eine neue Schuleingangsphase in Kraft. Diese dauert bis zu drei Jahren.
Zur Diskussion um längeres gemeinsames Lernen aller Schüler erklärte Goebel, dies werde es in Thüringen so nicht geben. Demnach erfolgt die Aufteilung in Gymnasiasten und Haupt- und Regelschüler weiterhin in der fünften Klasse.
Hingegen gibt es jetzt für Haupt- und Regelschüler erstmals Projektunterricht. Außerdem kommt für sie das Fach "Technik, Recht und Wirtschaft" neu auf den Stundenplan.
Das Thüringer Schuljahr beginnt übermorgen.
(mh)
Vorvertrag für Schillerkaufhaus
Die Westfälische Genossenschaftszentralbank WGZ hat schon einen Nachfolgebetreiber für das Schillerkaufhaus an der Hand. Ein entsprechender Vorvertrag sei bereits abgeschlossen worden, hieß es gestern Mittag nach einem Gespräch zwischen Vertretern der WGZ und Weimars Wirtschaftsdezernenten Stefan Wolf. Die Bankvertreter wollten nicht sagen, mit wem sie den Vorvertrag abgeschlossen haben. Auch über den darin ausgehandelten Mietpreis schwiegen sie sich aus. Damit schwinden nach Ansicht von Wolf die Chancen, die Mitarbeiter des Schillerkaufhauses in einer neugegründeten Gesellschaft zu übernehmen. Trotzdem will die bisherige Kaufhausleiterin Anette Projahn gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Bürgerbündnis WeimarWerk, Norbert Schremb, der WGZ ein Angebot zum Weiterbetrieb des Kaufhauses machen.
Für heute abend ist ein Gespräch zwischen Wirtschaftsdezernent Wolf und dem Insolvenzverwalter Rombach geplant. Anschließend informiert der Insolvenzverwalter die KaufhausMitarbeiter über die neuesten Entwicklungen.
(jm)
Über 500 Menschen demonstrierten gegen Hartz-IV
In Weimar haben gestern abend etwa 500 Menschen aller Altersgruppen gegen das von der Bundesregierung erlassene Hartz-IV-Gesetz protestiert. Der Demonstrationszug bewegte sich vom Goetheplatz über den Herderplatz zum Markt. Gefordert wurde unter anderem, daß Hartz-IV-Gesetz komplett abzuschaffen. Außerdem wandten sich die Demonstranten gegen rassistische und völkische Propaganda im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Hartz-Gesetze. Am vergangenen Montag folgten etwa 300 Menschen dem Aufruf der "Aktion für Gerechtigkeit".
Zu Beginn der Demonstration versuchten etwa 20 Neonazis, sich in den Zug hineinzudrängen. Das wurde aber von Polizei und Veranstalter gemeinsam verhindert.
(jm)