Witt fordert Unterrichtsfach "Demokratie"
Nachricht vom 16.März 2015
Der stellvertretende DGB-Vorsitzende für Hessen-Thüringen Sandro Witt hat gestern in Weimar ein Unterrichtsfach "Demokratie" an Thüringer Schulen gefordert. Anlaß war ein Podiumsgespräch zum 95. Jahrestag des Kapp-Putsches. Eingeladen ins Stadtmuseum hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung, der DGB und der Verein "Weimarer Republik". Historiker Rüdiger Stutz von der Jenaer Schiller-Uni beklagte laut Pressebericht das gedankenlose Erinnern an die Ereignisse. Der damalige Widerstand der Arbeiter gegen das Militär sei vergleichbar mit dem heutigen zivilen Widerstand gegen Rechtsextremismus, hieß es. Stefan Heerdegen von der mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus "mobit" verwies auf den seiner Meinung nach "fantasielosen Unterricht" in den Schulen bei diesem Thema. - Vor der Veranstaltung ist an die Weimarer Opfer des Kapp-Putsches gedacht worden. Am Gropius-Denkmal auf dem Hauptfriedhof und an der Ehrentafel am Volkshaus wurden Blumengebinde niedergelegt. Vor dem Gebäude hatte am 15. März 1920 ein Reichswehr-Kommando eine Versammlung niedergeschossen. Eine Frau und acht Männer starben, 35 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Sie waren Teilnehmer am Generalstreik gegen die um den Politiker Wolfgang Kapp versammelten Rechtsradikalen, die die Weimarer Republik stürzen wollten. (wk)
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