Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 27. März 2015

Bachwochen beginnen mit "Langer Nacht"
Mit der traditionellen "Langen Nacht der Hausmusik" beginnen heute die Thüringer Bachwochen. In Weimar halten dazu ab 18 Uhr wieder Familien, Musikschulen und Kirchen ihre Türen offen. Landesweit wird am Abend in rund 40 Städten und Gemeinden zu Musik und Gesang von Berufs- und Laienmusikern eingeladen. - Eröffnet wird das internationale Bach-Festival morgen in der Arnstädter Bachkirche mit der Matthäuspassion. Dabei steht der Sänger Christoph Prégardien am Dirigentenpult, sein Sohn Julian übernimmt die Tenor-Arien. Insgesamt sind bis zum 19. April 50 Konzerte angekündigt. Zu den Höhepunkten zählen die Goldberg-Variationen, vom amerikanischen Pianisten Jeremy Denk am Karsamstag in Weimar gespielt, sowie zum Festivalabschluss der Auftritt des britischen Violonisten Nigel Kennedy in der Georgenkirche Eisenach. (wk)

Naturschützer kaufen Südhang des Ettersberges
Eine Stifung des Naturschutzbundes NABU will den Südhang des Ettersberges kaufen. Das Areal des ehemaligen Truppenübungsplatzes über Lützendorf, Gaberndorf und Daasdorf am Berge soll damit als Vogelparadies gesichert werden, so die Begründung. Weil das Gelände lange sich selbt überlassen war, seien dort jetzt mehr als 90 Vogelarten zu Hause, unter anderem die seltene Sperbergrasmücke, sagte eine Stiftungssprecherin der Presse. Naturschutzgebiet sei der Hang schon lange, heißt es da. Die NABU-Stiftung wolle aber mit ihrem Kauf erreichen, daß das Waldstück nicht mehr von der Forstwirtschaft genutzt werde. Die Wiesen könnten weiter von Schafen beweidet werden. Der Kauf soll bis 2018 in Teilstücken erfolgen und aus Spenden finanziert werden. Die erste Hangfläche könnte für knapp 90-tausend Euro bereits im Mai erworben werden, heißt es weiter. Die verkaufende Landesentwicklungsgesellschaft LEG wolle mit den Naturschützern ein Vertrag über die Teilkäufe abschließen. Es gäbe bisher keine anderen Kaufinteressenten. - Der Südhang des Ettersberges ist noch immer nicht ganz von militärischen Altlasten geräumt. Die LEG hatte für ihren Teil allerdings schon vor Jahren Munitionsfreiheit gemeldet. (wk)

Weimarer Ehrenamtler erhalten Ehrenbriefe des Freistaates
Zwei Weimarer Ehrenamtler sind gestern für ihr langjähriges Engagement mit dem Ehrenbrief des Freistaates Thüringen ausgezeichnet worden. Kerstin Eckardt und Jörg Beyer setzten sich seit Jahren für die Interessen behinderter Menschen ein, betonte Oberbürgermeister Stefan Wolf bei der Übergabe der Auszeichnung im Rathaus. - Die 51-jährige Kerstin Eckardt erhielt den Ehrenbrief für ihren jetzt zwölfjährigen Einsatz im Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen. Die selbst Sehbehinderte widmet sich vor allem den älteren Vereinsmitgliedern und organisiert die Frauengruppenarbeit im ländlichen Raum zwischen Weimar, Apolda und Sömmerda. - Der 60-jährige Jörg Beyer ist seit 45 Jahren Mitglied des Gehörlosenvereins "Thüringia" Weimar und Umland. Seit über 30 Jahren verantwortet er als ehrenamtlicher Kassierer die finanziellen Belange des Vereins. Über 10 Jahre war er auch Schatzmeister des Gehörlosenverbandes Thüringen. (wk)

Stadt lehnt auch dritten Antrag zu Museums-Bürgerbegehren ab
Die Stadtverwaltung hat auch das dritte Bürgerbegehren der Initiative "Das Bauhausmuseum neu denken" abgelehnt. Die Frage, über welche die Bürger abstimmen sollen, sei zu unkonkret gestellt, zitiert die Initiative aus dem Ablehnungsschreiben. Die Begründung umfasse 18 Seiten. - Gefragt werden sollte "Sind Sie dafür, die untere Bertuchstraße und die untere Thälmannstraße unverändert und dauerhaft für den Verkehr zu erhalten?". Wenn diese einfache Frage zu unkonkret sei und daraus angeblich keine Handlungsoptionen abzuleiten, fragt Initiativensprecher Mario Finkbeiner, wie könne dann der Stadtrat Ende April über genau diese Frage verantwortlich entscheiden? - Die Initiative will nun auch einen Bürger bei seiner Klage gegen den Bebauungsplan unterstützen. Zuletzt hatte sie einen Eilantrag auf Baustopp an der unteren Thälmannstraße gestellt. Der Abriß sei widerrechtlich, hieß es. (wk)

Chuang gewinnt Dirigierwettbewerb mitteldeutscher Musikhochschulen
Zum sechsten Mal in Folge hat ein Weimarer Student den 1. Preis im Dirigierwettbewerb der mitteldeutschen Musikhochschulen gewonnen. Diesmal ging der Preis an Tung-Chieh Chuang. Der aus Taiwan stammende junge Mann hatte erst kürzlich beim Internationalen Dirigentenwettbewerb in Frankfurt am Main den mit 10.000 Euro dotierten 2. Preis sowie den Publikumspreis gewonnen. Sein Gewinn diesmal: Er darf am 21. Mai bei einem Konzert in Weimar das MDR Sinfonieorchester dirigieren. - Bei dem Wettbewerb der drei Musikhochschulen Thüringens und Sachsens ging mit Mario Hartmuth auch der 3. Preis an einen Dirigierstudenten aus Weimar. Den 2. Preis holte Andrea Barizza von der Dresdner Hochschule "Carl Maria von Weber". (wk)

Medienwissenschaftler diskutieren mit Eltern über Smartphon-Sucht
Medienwissenschaftler der Universitäten Jena und Erfurt haben am Abend mit Eltern, Pädagogen und Interessierten über "das Smartphone im Kinderalltag" diskutiert. Im Mittelpunkt der medienpädagogischen Veranstaltung stand die Gefahr der Smartphon-Sucht. Dabei sei zu fragen, wie lange und wie häufig die Kinder und Jugendlichen im Web surfen und welche Web­seiten und Netzwerke sie besuchen. Da darüber eine Kontrolle kaum möglich sei, wäre es umso wichtiger Kinder frühzeitig im Umgang mit den digitalen Medien zu schulen, hieß es. Der Großteil aller Kinder im Alter von 12 bis 13 Jahren besitze ein eigenes Smartphone. In der Altersgruppe seien bereits über 40 Prozent in sozialen Netzen aktiv, bei den 14- bis 15-Jährigen sogar 65 Prozent. Nahezu alle Kinder ab 10 Jahren hätten rund um die Uhr Zugang zum Netz. - Die Veranstaltungsreihe "Smart oder süchtig?" hatte die Stadtverwaltung auf Initiative der Stiftung Männergesundheit und mit Unterstützung des Rotary Clubs Weimars in den Veranstaltungssaal Schwanseestraße geholt. Veranstalter ist die Initiative "Schau hin was Dein Kind mit Medien macht!" und des Thüringer Medienbildungszentrum. (wk)

DNT sucht Stühle für "Zerbrochenen Krug"
Das Deutsche Nationaltheater sucht einfache, gebrauchte Holzstühle ohne Polster. Sie sollen in der kommenden Inszenierung von Kleists "Zerbrochenem Krug" auf die Bühne. Wer solche Sitzmöbel übrig hat, kann sie von Montag bis Freitag zwischen 7 und 20 Uhr am Bühneneingang Sophienstiftsplatz abgeben. Angenommen wird bis zum 10. April. Premiere der Gerichtskomödie ist am 22. Mai im e-Werk. (wk)

Drei Gemeinschaftsschulen erhalten Auszeichnung "Starke Schule"
Im Thüringer Wettbewerb "Starke Schule" sind diesmal drei Gemeinschaftsschulen ausgezeichnet worden. Sieger wurde die Schule von Stadtilm, auf dem zweiten und dritten Platz folgen die Gemeinschaftsschulen von Sonneberg-Köppelsdorf und Gräfenroda. Die Preise nahmen Lehrkräfte und Schüler gestern in Erfurt entgegen. Fünftausend Euro gingen an die Erstplatzierten, Drei- und Zweitausend Euro an die Zweit- und Drittplatzierten. - Bei dem Wettbewerb werden Schulen ausgezeichnet, die Jugendliche besonders beim Einstieg in die Berufswelt fördern. Vor vier jahren gehörte auch die Weimarer Herderschule zu den Preisträgern. - Ausrichter ist die Hertie-Stiftung gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Bank Stiftung. (wk)