Oberbürgermeister kritisiert Kulturstaatsministerin
Nachricht vom 24.Juli 2015
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat die Kulturstaatsministerin Monika Grütters kritisiert. Zum einen habe Grütters bei Ihrem Besuch in Weimar letzes Wochenende einen Bogen um das Rathaus gemacht und die Stadtspitze nicht über ihr Kommen informiert. Zum Anderen weil sie nicht daran denken würde, die Stadt aus ihrer bisherigen Verantwortung zur Finanzierung der Klassik Stiftung zu entlassen bzw. zu entlasten. Sie habe, so wird Oberbürgermeister Wolf zitiert "Kritik an der Stadt Weimar geäußert, ohne Ahnung zu haben und eine Grundkultur des Miteinanders" vermissen lassen. "Das gehöre sich nicht", so Wolf weiter. Der Stadtrat hatte Wolf beauftragt, für die kommenden Finanzierungsverhandlungen für die Klassikstiftung, anfang 2016, die Stadt deutlich zu entlasten, Grund; "Die Stiftung Weimarer Klassik sei vor allem eine Forschungseinrichtung, deren Finanzierung nicht Aufgabe der Kommune sei." Das kommt für Kulturstaatsministerin Grütters nicht in Frage. Sie sehe die Stadt in der Verantwortung, allein schon deshalb, weil die Klassikstiftung Touristen anziehe, die Geld in die Stadtkasse spülten. Für Wolf ist das nur die halbe Wahrheit: Im Haushalt der Kommune koste die Stiftung doppelt so viel wie sie der selben einbrächte. Er hätte sich auch gewünscht, dass Grütters wahrnehmen würde, im welchen Umfang die Stadt das Nationaltheater mitfinanziere. Derzeit wird die Klassik-Stiftung jährlich mit je 10,6 Millionen Euro vom Bund und dem Freistaat Thüringen gefördert. Die Stadt Weimar gibt rund zehn Prozent der Gesamtsumme dazu, also 2,3 Millionen Euro. Dabei wird immer wieder das starke Ungleichgewicht im Vergleich zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin herausgestellt. Die bekomme jährlich 200 Millionen Euro vom Bund und die Stadt Potsdam zahle lediglich eine Million Euro dazu. (am)
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