Stadtarchiv klärt Hintergründe des "Sage Nein"-Flugblattes auf
Nachricht vom 06.März 2015
Die Hintergründe des "Sage Nein"-Flugblattes von 1968, das in der Stadtmuseums-Ausstellung "Weimar unangepasst" gezeigt wurde, sind jetzt aufgeklärt. Wie das Stadtarchiv mitteilt, handelt es sich bei den Urhebern um drei damals 18-jährige Schüler der EOS "Friedrich Schiller". Das sind Michael Trommler und Christian Hoffmann, heute Inhaber der Hofapotheke in Weimar sowie und Roland Eichler, der seit 1975 bei Wandlitz in Brandenburg lebt. Die Motorradfreunde hatten das Blatt mit Kartoffelstempeln bedruckt und wahllos an 100 Adressen aus dem Telefonbuch geschickt. Zu der Protestaktion gegen die Volksabstimmung 1968 gehörte auch ein großes "N", das die drei mit weißer Ölfarbe auf die Berkaer Straße malten. Die verbreitete Botschaft "Sage Nein!" richtete sich gegen das "Sage Ja", daß von den Litfaßsäulen für die Abstimmung über den Entwurf einer neuen DDR-Verfassung warb. Darin sollte der Führungsanspruch der SED rechtlich verankert werden. Einige Blätter und Umschläge wurden von Adressaten abgegeben. Dem Ministerium für Staatssicherheit ist es aber nicht gelungen, den anonymen Absender zu ermitteln. Die Blätter waren nun, nach 46 Jahren, in der Stasi-Unterlagen-Behörde Erfurt aufgetaucht. (wk)
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