Bündnis gegen Rechts will Gedenkort mit Ruine
Nachricht vom 08.Mai 2015
Die Reste der abgebrannten Viehauktionshalle müssen unbedingt stehenleiben. Das hat jetzt das Bündnis gegen Rechtsextremismus in einem Offenen Brief verlangt. Der vom "Konsum" angekündigte Abriß sei dem angedachten Gedenkort unwürdig, heißt es. Zeugniskraft und Dokumentationswert des Originalortes gingen verloren. Mit der Brandfläche in der verbliebenen Größe und den Betonpfeilern aus den 1930er Jahren sei der Ort authentisch und ausdruckskräftig, um als Zeitzeuge an die Erniedrigung der von dort deportierten Juden zu erinnern. - Die Eigentümerin Konsumgenossenschaft hatte mitgeteilt, die Betonpfeiler abreißen zu müssen. Sie seien statisch instabil. Laut einem Gutachten sei Gefahr in Verzug. - Unterdessen wirbt der Statiker Christian Müller vom Ingenieurbüro für Tragwerksplanung bei den Verantwortlichen für ein Wiederaufbau der Viehauktionshalle. Der Wert des Bauwerks habe vor allem in seiner ingenieurtechnischen Konstruktion gelegen, so Müller. Ein Nachbau hätte den gleichen Wert. Als Erinnerungsstätte könnten jetzige Ruienreste innerhalb des Neubaus sichtbar gemacht werden. (wk)
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