Prinz Michael will "Soli" für Kultur im Osten verwenden
Nachricht vom 22.Mai 2015
Den Solidaritätszuschlag auf die Einkommensteuer sollte die Bundesregierung künftig für die Kulturinfrastruktur im Osten verwenden. Das hat jetzt Michael Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach vorgeschlagen. Das "Finanz-Delta" auf dem Sektor der Kultur müsse geschlossen werden, forderte das Oberhaupt des Adelshauses in einem Gespräch mit Lesern der Thüringer Allgemeine. Der "Soli" habe seine Funktion, die Infrastruktur Mitteldeutschlands sicherzustellen, erfüllt. Die Straßen seien weitestgehend in Ordnung, die Schienen gebaut, so Prinz Michael. Wenn es aber um die Kultur gehe, sei das Gefälle zwischen Ost und West nach wie vor groß. Dabei sei der Identität stiftende Teil der Geschichte in Mitteldeutschland geschrieben worden, erklärte Prinz Michael. Für den Erhalt sollten alle aufkommen. Das kulturelle Erbe Deutschlands sei eine gesamtdeutsche Verpflichtung. In Thüringen mit seinem schwachen Steueraufkommen sei die Schieflage bei der Kulturfinanzierung besonders augenfällig, so Prinz Michael weiter. Dies offenbare schon ein Blick auf den "beklagenswerten Zustand" des Weimarer Schlossmuseums im Vergleich "mit den prachtvollen Museumsbauten in den alten Bundesländern". Abschaffen könne man den "Soli" erst, wenn sich die Finanzkraft der neuen Bundesländer der der alten angeglichen habe. (wk)
Weitere Nachrichten vom Tage
- Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen zu 1.Mai-Überfällen aus
- Schlössertage präsentieren Gartenkunst
- "Botenläufer" aus Wittenberg bewerben Cranach-Jahr
- Carlos Tapia wird Mitglied im neuen Ausländerbeirat
- Klassik-Stiftung ehrt Gartenkünstler Petzold und Jäger
- Ramelow sieht sich als Schlichter im "Dienst an Thüringen"