Landgericht vertagt Prozess um Überfall in Ballstädt
Nachricht vom 03.Dezember 2015
In Erfurt ist der gestern begonnene Prozess zum brutalen Neonazi-Überfall von Ballstädt nach der Anklageverlesung vertagt worden. Grund sind Befangenheitsanträge mehrerer Verteidiger gegen die Richter. Die hätten "eine innere Haltung" gegenüber den Angeklagten, die eine unparteiische Verhandlungsführung gefährde. Von den Nebenklägern hieß es, es handele sich um ein übliches Manöver bei derart großen Prozessen. Sie hätten keine großen Erfolgsaussichten, lediglich einen Verzögerungseffekt. - Die 15 Angeklagten müssen sich vor dem Landgericht unter anderem wegen gemeinschaftlich begangener schwerer Körperverletzung und Landfriedensbruch verantworten. Die teilweise bereits wegen Körperverletzung vorbestraften Schläger aus der Neonazi-Szene gelten als überführt, Anfang Februar 2014 die Kirmesgesellschaft in Ballstädt, Kreis Gotha überfallen zu haben. Dabei wurden zehn Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Das Verfahren soll voraussichtlich bis in den Herbst kommenden Jahres dauern. (wk)
Weitere Nachrichten vom Tage