Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 16. Juni 2009

Ost-Schriftsteller erhalten im DNT Nationalpreis
Die aus dem Osten stammenden Schriftsteller Erich Loest, Monika Maron und Uwe Tellkamp haben heute im DNT den diesjährigen Deutschen Nationalpreis erhalten. Die aus drei Generationen stammenden Schriftsteller symbolisierten persönlich und mit ihrem literarischen Schaffen die mehrfache Gebrochenheit der deutschen Geschichte, hieß es zur Begründung. Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis wurde vom geschäftsführenden Vorstand der Deutschen Nationalstiftung Dirk Reimers übergeben. Die Lobrede hielt Senatspräsident Kurt Biedenkopf. Anwesend waren bei der Veranstaltung unter anderen Vorstandsvorsitzender Richard Schröder und Stiftungsgründer Helmut Schmidt. Kuratoriumsmitglied Oberbürgermeister Stefan Wolf würdigte die Preisverleihung als Höhepunkt im Weimarer Jahr der Demokratie. (wk)

Weimarer Gewerkschaft ruft zum Bildungsstreik auf
Auch in Weimar wird für ein besseres Bildungssystem gestreikt. DGB-Kreisvorstand und Gewerkschaftsjugend hatten ihre Mitglieder aufgerufen, sich an der bundesweiten Aktionswoche zu beteiligen. Nach dem heute eine symbolische Barrikade an der Mensa aufgebaut wurde wurde für morgen eine Demo auf dem Marktplatz angekündigt. Mit dem Bildungsstreik soll vor allem gegen die Selektion im dreigliedrigen Schulsystem, für kleinere Klassen, gegen das Bachelor- und Masterstudium, und für das bundesweite Verbot von Studiengebühren gekämpft werden. - Unterdessen hat der Thüringer Ring Christlich-Demokratischer Studenten die Aktionen abgelehnt. Ein Bildungsstreik würde den Studenten schaden, heißt es. Auch seien gewalttätige Proteste an den Hochschulen zu befürchten. (wk)

Das alljährliche Sommerfest der Thüringer Landesvertretung in Berlin hatte diesmal "Weimar" zum Thema. Auf der gestrigen Veranstaltung war die Stadt der Klassik mit ihren Kultur- und Bildungeinrichtungen, Wirtschaftsbetrieben und Unterhaltungsangeboten präsent. Zahlreich waren auch Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur vertreten. Trotz Regen wurden über 1.700 Gäste nicht nur aus Berlin und Thüringen gezählt. Oberbürgermeister Stefan Wolf erinnerte in einer Rede an die Weimarer Erklärung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus würdigte zur Eröffnung das Engagement Weimars für Toleranz und gegen braune Umtriebe. (wk)

Zwei Weimarer Schülergruppen des Goethe- und des Schiller-Gymnasiums haben gestern Sonderpreise beim Wettbewerb der Stiftung Ettersberg erhalten. Die 12.Klässler hatten Seminararbeiten über Kindersoldaten und über "Dissidenten ohne Waffen" eingereicht. Die Themen des 6. Schülerwettbewerbs der Ettersberg-Stiftung bezogen sich wieder auf Diktaturerfahrungen und demokratische Umbrüche in Deutschland und Europa. Die ersten drei Preise errangen diesmal Gymnasiasten aus Erfurt und Hildburghausen. Insgesamt wurden 8 Arbeiten ausgezeichnet. Beteiligt hatten sich Schüler aus 27 Schulen Thüringens. - Die Preise wurden am Nachmittag von Kultusminister Bernward Müller in der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar überreicht. (wk)

Das "La, Le, Lie" genannte Weimarer Bauhaus-Kinder-Projekt geht am Samstag zu Ende. Da soll das "Laternen-Lesungen-Lieder"-Fest seinen Höhepunkt in einem Lampionumzug finden. Drei Züge in den Bauhausfarben Blau, Gelb und Rot würden sich am Abend vor dem "mon ami" sammeln. Nachgestellt werde das historische Bauhaus-Laternenfest, hieß es gestern von der Initiatorin Annette Seemann. - An dem kunstpädagogischem Projekt haben sich seit Februar rund 500 Kinder aus acht Weimarer Schulen beteiligt. (wk)

Gleich mehrfach wurde der Kammerchor der Musikhochschule bei einem Internationalen Chorwettbewerb in Frankreich ausgezeichnet. In den Kategorien "Gemischte Chöre" und beim "Grand Prix" errangen die Gesangsstudenten je einen zweiten und in der Kategorie "Freie Programmwahl" den dritten Preis. Außerdem erhielten sie einen Sonderpreis für die beste französische Aussprache bei der Interpretation eines Chansons. Insgesamt waren neun Chöre aus acht Ländern zu der Veranstaltung in Tours. (wk)

Mit einem 1,5 Kilometer langen Schal will jetzt Apolda auf seine Bewerbung zur Landesgartenschau aufmerksam machen. Der längste Schal Thüringens wird in den Apoldaer Stadtfarben grün, gelb, schwarz gestrickt. In seiner kompletten Länge werde das Werk zum kommenden Zwiebelmarkt in Apolda aufgerollt und von einer Menschenkette gehalten, hieß es gestern aus dem Rathaus der Kreisstadt. Überdies könnten ab Juli Eintausend Bürger den Schal in Teilen erwerben. Jedes Unikat wäre durch eine fortlaufende Nummer als Bürgerschal zu erkennen. Für 11,85 Euro würden gleichzeitig Eintritte in Glockenmuseum und Kunsthaus sowie eine Eintragung ins Grüne Buch der Stadt erworben. (wk)

Spiegelzelt geht in seine letzte Festivalwoche
Das Spiegelzelt geht ab morgen in seine letzte Festivalwoche: Mit der Gustav Peter Wöhler Band gibt es ein Wiedersehen mit ebenso bekannten wie beliebten Künstlern des Festivals. Sie wollen in Weimar ihr brandneues Programm erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Darüber hinaus kündigten die Veranstalter bis Sonntag noch einige Premieren an: So mit der Amsterdam Klezmer Band und dem Kabarettisten Ottfried Fischer. Am Abschlussabend werden mit HaBanot Nechama aus Israel im Zelt Gäste erwartet, die bislang noch nicht in Weimar waren. (srk)

Nach Angaben des Sozialministeriums gibt es in Thüringen aktuell keine Fälle von Schweinegrippe. Auch die Gefahr einer Ansteckung durch Kinder und Betreuer einer Reisegruppe der japanischen Schule aus Düsseldorf, die Thüringen besucht hatten, bestehe nicht mehr. Die Inkubationszeit sei inzwischen abgelaufen, ohne dass sich Verdachtsfälle im Freistaat ergeben hätten, heißt es in der Erklärung. Bei 65 Schülern dieser Schule ist die neuartige Krankheit jedoch inzwischen nachgewiesen worden. (srk)