Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. Juni 2009
Rund 100 Studenten befolgen Aufruf zum Bildungsstreik
An die 100 Studenten und Schüler haben sich am Vormittag auf dem Goetheplatz zu einer Protestkundgebung zusammengefunden. Zuvor waren die Teilnehmer demonstrierend durch die Innenstadt gezogen. Zu der Beteiligung am bundesweiten Bildungsstreik hatten der DGB-Kreisvorstand und die Gewerkschaftsjugend aufgerufen. Unterdessen wurden aus Jena rund 3.000 Studenten und Schüler gemeldet, die sich an Demos und Kundgebungen beteiligt haben. Die zentrale Kundgebung der Thüringer Studierenden fand am Nachmittag in Erfurt statt. -
Mit dem Bildungsstreik wolle man vor allem gegen die Selektion im dreigliedrigen Schulsystem, für kleinere Klassen, gegen das Bachelor- und Masterstudium, und für das bundesweite Verbot von Studiengebühren kämpfen, hieß es.
(wk)
Im Weimarer Dichterviertel ist gestern ein Mann aus dem dritten Stock vom Balkon gestürzt. Der 45-Jährige mußte mit schweren inneren Verletzungen ins Klinikum eingeliefert werden. Er bleibe Querschnittsgelähmt, heißt es heute in der TLZ. Dem Sturz soll eine handgreifliche Auseinandersetzung vorausgegangen sein. Ein 24-Jähriger habe den Mann mit beiden Fäusten gegen die Brust gestoßen, worauf der Ältere über das Balkongeländer gefallen sei. Die Kontrahenten hätten beide unter Alkohol gestanden. Der Jüngere wurde vorläufig festgenommen, inzwischen aber wieder frei gelassen. (wk)
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat für heute zur Bürgersprechstunde eingeladen. Die Besucher werden am Nachmittag in seinem Dienstzimmer ampfangen. Wie immer war um telefonische Voranmeldung gebeten. - Die Bürgersprechstunde des OB wird einmal monatlich angeboten. Es können Fragen gestellt, eigene Anliegen vorgetragen, und Anregungen zu kommunalen Angelegenheiten gegeben werden. (wk)
Das Gebiet für die künftige Wohnsiedlung "Obere Trift" ist jetzt für die Bebauung freigegeben worden. Mit der Erschließung wurde am 30. Oktober begonnen. Nördlich des alten Ortskerns von Schöndorf sollen 26 Einfamilienhäuser entstehen. Acht Bauplätze seien bereits vergeben, hieß es gestern im Rathaus. Die Lage sei wegen des Blicks über Weimar und die vorhandene Infrastruktur besonders attraktiv. Die jetzt ausgebaute Straße "Obere Trift" soll künftig nach dem Schöndorfer Pfarrer Siegfried-Urban-Straße heißen. (wk)
Der Hammerflügel von Maria Pawlowna ist wieder im Schlossmuseum aufgestellt. Wie die Klassik Stiftung gestern mitteilte, war das wertvolle Instrument restauriert worden. Insgesamt würden derzeit fünf Tasteninstrumente wiederhergestellt, die die Entwicklung des Hammerklaviers vom späten 18. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts demonstrieren. Kommenden Montag will die Stiftung die Restaurierungsarbeiten vorstellen und auf dem bedeutenden Flügel spielen lassen. (wk)
Mit einem großen Fest will die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft GWG ihren 110. Geburtstag feiern. Neben viel Musik wurde unter anderem auch die Hochseiltruppe "Geschwister Weisheit" angekündigt. Die Feier soll am 26. Juni auf der Leonhard-Frank-Straße im Wohngebiet Kirschbachtal stattfinden. - Die GWG war 1899 vom damaligen Oberbürgermeister Karl Pabst angeregt worden. Gegründet wurde ein Bauverein, der für seine Mitglieder bezahlbaren Wohraum schaffen wollte. Diesem Grundsatz sei die Genossenschaft bis heute treu geblieben, heißt es in der Jubiläums-Einladung. Derzeit würden über 4500 Wohnungen bewirtschaftet, in denen mehr als 10.000 Weimarer wohnen. (wk)
Die Weimarer Polizei hat gestern Abend am Eingangsbereich des Vimaria-Stadions drei Jugendliche im Alter von 18 und 19 Jahren gestellt und in die Inspektion verbracht. Dort ist gegen sie eine Anzeige wegen des Verwendens verfassungswidriger Organisationen aufgenommen worden. - Die alkoholisierten Jugendlichen waren dabei ertappt worden, wie sie "Sieg Heil" grölend und den sogenannten Hiltlergruß zeigend durch die Schwanseestraße gezogen waren. (srk)
Die Landesjugendbigband ist heute zu Gast an einer Schule in Gebesee. Der Besuch findet im Rahmen einer Projektwoche an mehreren Thüringer Schulen statt. Neben dem jeweiligen Auftritt reden die Musiker gemeinsam mit Schülern und Lehrern über eventuelle Kooperationsprojekte. Ziel ist es, die Musikerziehung und die Gründung von Orchestern oder Bands an Schulen zu fördern. Bis Freitag wird die Landesjugendbigband auch in Schulen in Weimar, Erfurt und anderen Städten auftreten. (srk)
Stadt gedenkt der Opfer des 17. Juni
Zum heutigen Jahrestag der niedergeschlagenen Proteste von 1953 in der DDR will die Stadt offiziell der Opfer gedenken. Erstmals seit langem wird an der Gedenktafel am ehemaligen Polizeipräsidium ein Kranz niedergelegt. Die Weimarer CDU will sich dort, wie immer am 17. Juni, zu einer Gedenkfeier versammeln. -
Die CDU-Landesregierung hat zum heutigen Anlaß beschlossen, eine Stiftung zur Erinnerung an die Geschichte im geteilten Deutschland zu gründen. Das Stiftungsvermögen soll aus den Geldern der DDR-Parteien und Massenorganisationen kommen. -
An der thüringisch-hessischen Landesgrenze wird heute der Point-Alpha-Preis des Kuratoriums Deutsche Einheit verliehen. Er geht an die DDR-Bürgerbewegung. Das Preisgeld von 25.000 Euro soll der Verein Bürgerbüro aus Berlin erhalten, der sich um SED-Opfer kümmert.
(wk)
Monika Maron kritisiert Behandlung der ostdeutschen Literatur
Die Schriftstellerin Monika Maron hat in Weimar die offizielle Behandlung der in der DDR entstandenen Literatur kritisiert. Sie würde als "seltsame Abart" eingestuft, anstatt nach ihrer literarischen Qualität, sagte Maron in ihrer Dankesrede zur Nationalpreisverleihung im DNT. Kritisiert wurde von Teilnehmern auch die Lobrede von Kurt Biedenkopf. Darin habe er die von Maron beschriebene Stadt Bitterfeld mit Bielefeld verwechselt und der Autorin ein falsches Geburtsdatum zugeordnet. -
Den Nationalpreis erhielt Monika Maron zusammen mit den Ostschriftstellern Erich Loest und Uwe Tellkamp. Der Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die helfen, die Fremdheit zwischen Ost und West in Deutschland zu überwinden.
(wk)